Cosmo ist das neue Touring-Line-Array von HK Audio: Mit drei Topteilen, einem flugfähigen Subwoofer und diversem Zubehör für Rigging und Transport bietet man ein komplettes Portfolio für alle Arten und Größen von Veranstaltungen. Die drei Tops C6, C8 und C10 sind komplett neu entwickelt und vom Abstrahlverhalten für kurze, mittlere und große Reichweiten ausgelegt.
Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Kompatibilität zueinander gelegt, so dass die kleineren Topteile immer auch als Ergänzung zu den größeren eingesetzt werden können. Das C10 als größtes Topteil strahlt horizontal mit 60° (optional 80°) ab und kann für Splay-Winkel bis 6° eingestellt werden, beim C8 sind es 80° horizontal und beim C6 100°. Die beiden zuletzt genannten eigenen sich für Splay-Winkel von bis zu 10°. Die Flugmechanik betreffend sind alle Cosmo-Topteile direkt kompatibel und können ohne Coupling Frame in einem Array zusammen eingesetzt werden. Ebenfalls flugfähig und mit gleicher Gehäusebreite ist der zum Cosmo-System gehörige Subwoofer CF118.
(Bild: HK Audio)
Nicht flugfähig, aber passend zum System sind noch die beiden Subwoofer CS118 und CS218 mit einer Bestückung 1 × 18″ bzw. einer 2 × 18″. Für das zugehörige Amping bietet HK Audio C-Drive-Racks mit einer oder zwei Endstufen Lab Gruppen PLM 12k44 mit Lake-Controller an. Alternativ können auch Powersoft-Endstufen genutzt werden, für die es in der Armonia-Software passende Setups für das Cosmo gibt.
Eine typische Kombination eines Cosmo-Arrays könnte dann z. B. so aussehen, dass oben im Array zunächst Topteile C10 mit kleinen Splay-Winkeln für die weit entfernten hinteren Bereiche des Publikums hängen, darunter evtl. C8- und ganz unten noch C6-Einheiten. Von oben nach unten wird dann der pro Einheit abzudeckende Raumwinkel immer größer, d. h. die vorhandene Schalleistung verteilt sich auf einen größeren Raumwinkel, womit die Intensität abnimmt. Gleichzeitig reduziert sich aber auch die Entfernung zum Hörer. Mit diesem sogenannten „Intensity-Shading“ kann der Schalldruck auch über große Hörerflächen in der Tiefe des Raumes konstant gehalten werden. Ergänzend kommt hinzu, dass der horizontale Abstrahlwinkel vom C10 über C8 zum C6 größer wird, so dass nahe vor der Bühne eine breite Publikumsfläche abgedeckt werden kann.
Mit den drei Modellen lässt sich so das Cosmo-System sehr flexibel von kleinen Veranstaltungen bis hin zu großen Open-Air-Bühnen einsetzen. Für den Verleiher bedeutet das im Falle einer Erweiterung seines Bestandes für größere Events nicht „verkaufen und neu kaufen“, sondern nachkaufen oder zumieten, womit eine hohe Investitionssicherheit erreicht und Reibungsverluste vermieden werden.
Alle Cosmo-Topteile sind mit zwei Tieftönern bestückt, die sich symmetrisch angeordnet leicht angeschrägt auf beiden Seiten des Hochtöners befinden. Durch die Bauweise rücken die beiden Tieftöner enger zusammen, so dass sich das horizontale Abstrahlverhalten nicht zu sehr einengt. Idealerweise sollte es beim Übergang auf den Hochtöner keine Sprungstelle bei den horizontalen Isobaren geben. Bestückt sind die drei Topteile des Cosmo entsprechend ihrer Bezeichnung C6, C8 und C10 mit 6,5″-, 8″- oder 10″-Tieftönern, die alle mit Neodym-Antrieben ausgestattet sind. Nur im C6 liegen die Tieftöner hinter einer Abdeckung und strahlen den Schall durch zwei Spalte ab, was für den mit 100° Öffnungswinkel breit strahlenden Hochtöner bessere Bedingungen schafft.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung eines Line-Arrays ist die Hochtoneinheit. Möchte man das Prinzip einer echten Linienquelle bis zu den höchsten Frequenzen hin konsequent umsetzen, dann erreicht man das mit einer Aufreihung von einzelnen Punktquellen nicht mehr, da deren Abstand in Relation zur Wellenlänge auch bei sehr kleinen Hochtönern spätestens im Bereich von 8 kHz an aufwärts zu groß wird. Die Lösung dieses Problems findet sich im Einsatz von Waveformern. Wie es der Name schon andeutet, wandeln sie eine sphärische Wellenfront, die aus einem Treiber austritt, in eine eben Wellenfront in Form einer kleinen Linienquelle um. Seit den ersten Veröffentlichungen bei der AES 1992 in Wien von Christian Heil und Marcel Urban gab es hierzu viele Entwicklungen und Patente, die mehr oder weniger ihre Aufgabe erfüllen. Bei HK Audio setzte man schon 2002 im Cohedra mit der Acoustic Lens auf eine Eigenentwicklung. Für das Cosmo-Line-Array wurde – auch wieder hausintern – der Multicel Transformer (MCT) komplett neu entwickelt.
Im MCT erfolgt zunächst eine Umformung der runden Treiberöffnung auf einen Spalt, an den sich dann kleine Kanäle anschließen, die in ihrer Länge so abgestimmt sind, dass an den Austrittsöffnungen eine ebene Welle in Form einer Linienquelle austritt. Im Schnittbild ist gut zu erkennen, wie die Kanäle in der Mitte einen „Umweg“ nehmen, um die Laufzeit an die weiter außen liegenden anzupassen. Nach den Austrittsöffnungen schließt sich dann das eigentliche Waveguide an, mit dem der horizontale Abstrahlwinkel definiert wird.
In der Vertikalen öffnet sich das Waveguide nicht, um die ebene Wellenfront beizubehalten. Man könnte so auch von einem eindimensionalen Horn sprechen, das sich nur in der Breite öffnet. Im C6 und C8 kommt jeweils ein Hochtontreiber mit MCT zum Einsatz.
Im C10 sind es zwei, da bei einer Höhe von 32 cm ein einzelner Treiber mit MCT keine ebene Welle in dieser Ausdeh- nung mehr erzeugen könnte. Die B&C-Hochtontreiber mit Neodymantrieb haben eine 1,4″-Öffnung und eine 3″-Spule.
Mit dem Testsystem wurden uns u. a. je drei Topteile C6 (hier oben zu sehen) und C10 (rechts unten) geliefert, die in einem ersten Schritt ohne Controller gemessen wurden.
Das C6 ist als 16-Ω-System mit 400 W Nennbelastbarkeit im Datenblatt angegeben, so dass vier Einheiten an einem Endstufenkanal betrieben werden können. Das Impedanzminimum (Abb. 9) ist mit 13,7 Ω unkritisch. Die beiden Wege im C6 werden ebenso wie bei den beiden anderen Modellen intern passiv getrennt, wobei sich das passive rein auf die X-Over-Funktion beschränkt, und keine weitere Filterung vornimmt, die einfacher und effektiver im Controller erfolgt.
Abb. 1 zeigt als erste Messung Frequenzgang und Sensitivity der C6. Bei der Grafik ist zu beachten, dass sich die Sensitivity auf 2,83 V/1 m (rote Kurve) bezieht. Da es sich um ein 16-Ω-System handelt, ist der Wert 1 W/1 m um 3 dB höher (graue Kurve). Das Datenblatt gibt eine Sensitivity von 102 dB 1 W/1 m an, was dem Mittelwert zwischen 500 Hz und 10 kHz entspricht. Am unteren Ende ist das C6 bis ca. 70 Hz voll nutzbar, womit viele Anwendungen bereits ohne Subwoofer umgesetzt werden können, oder, wenn ein Subwoofer hinzukommt, dieser tief getrennt werden kann. Der Resonator des Bassreflexgehäuses in der C6 ist auf 80 Hz abgestimmt.
Die Welligkeit im Frequenzgang fällt bis auf den Schlenker bei 3 kHz gering aus. Oberhalb von 6 kHz macht sich auch das Frontgitter bemerkbar, wie eine hier nicht abgebildete Vergleichsmessung ohne Gitter zeigte. In diesem Frequenzbereich sind jedoch Schwankungen im Frequenzgang meist optisch auffälliger als im Höreindruck.
Im weiteren Verlauf der Messungen wurde das C6 zunächst als einzelne Box auf dem Drehteller vermessen. Abb. 2 und Abb. 3 zeigen die daraus berechneten Isobarenkurven für die horizontale und vertikale Ebene. Der Wert von 100° aus dem Datenblatt wird in der Horizontalen ab ca. 500 Hz aufwärts bis zur Messgrenze bei 20 kHz sehr gut eingehalten. Die Trennfrequenz der passiven Weiche mit 12 dB/Okt. liegt bei 1 kHz, was in den Isobaren lediglich an einer minimalen Einschnürung unterhalb von 1 kHz und den weit außen liegenden Minima zu erkennen ist.
Das große Topteil C10 ist vermutlich die wichtigste Komponente im aktuellen Cosmo-System und dürfte für viele Einsätze als Basis genutzt und bei Bedarf durch C6 ergänzt werden. Mit zwei 10″-Tieftönern und zwei kräftigen Hochtoneinheiten steckt reichlich Potential in diesem System. Mit 60 cm Gehäusebreite und einer Tiefe von 47 cm bleibt man aber trotzdem im Raster der C6 und C8, so dass alle Cosmo-Topteile mechanisch 100% kompatibel sind.
Der nominelle Abstrahlwinkel der C10 liegt bei 60° und kann durch mitgelieferte Backen für das Waveguide auf 80° aufgeweitet werden. Der Umbau geht schnell und einfach von der Hand, indem man zunächst mit vier Schrauben das Frontgitter löst und dann vier weitere Schrauben aus dem 60°-Waveguide entfernt, die zusätzlichen 80°-Backen aufsetzt und wieder mit den Schrauben fixiert. Die 80°-Option des C10 macht so das C8 eigentlich obsolet. Allerdings kann das große C10 nur mit Splaywinkeln von Box zu Box von maximal 6° genutzt werden, wogegen das C8 ebenso wie das C6 Splaywinkel von bis zu 10° ermöglicht.
Abb. 4 zeigt Frequenzgang und Sensitivity der C10 in beiden Varianten für 60° und 80° Öffnungswinkel. Die mittlere Sensitivity 1 W/1 m zwischen 500 Hz und 10 kHz liegt hier bei knappen 108 dB. Die Trennung erfolgt bei 850 Hz etwas tiefer im Vergleich zum C6. Durch die optionalen Backen für 80° Abstrahlwinkel wird der Frequenzgang im Hochtonbereich jedoch etwas unruhiger, da bei einem breiteren Abstrahlwinkel stärkere Reflexionen am Hornmund auftreten. Beim C6 mit 100° Öffnungswinkel konnte das durch das wesentlich größere Waveguide, das sich über die Tieftöner erstreckt, vermieden werden.
Zur horizontalen Directivity gibt es für das C10 zwei Grafiken mit Isobaren für die 60°- und die 80°-Variante. In beiden Fällen werden die Werte aus dem Datenblatt mit einem gleichmäßigen Verlauf gut eingehalten. Lediglich bei 1,8 kHz gibt es eine geringfügige Aufweitung des Abstrahlverhaltens. In der Vertikalen laufen die Isobaren mustergültig zu den hohen Frequenzen hin spitz zu. Ausreißer gibt es dabei keine.
Zum Cosmo-System bietet HK Audio drei Subwoofer an. Den zum Testsystem gestellten flugfähigen CF118, den baugleichen aber nicht flugfähigen CS118 und den CS218, der vergleichbar zu zwei CS118 in einem Gehäuse ist. Alle Subs sind mit dem bekannten Beyma-Treiber 18LEX1600Nd bestückt, der sich in letzter Zeit in diversen Subwoofern bekannter Hersteller findet. Alle Subwoofer sind mit großen seitlichen Griffschalen, einem oder zwei M20-Hochständerflanschen und je zwei Speakon-Buchsen vorne und hinten ausgestattet, so dass sich auch Cardioid- oder End-Fire-Arrays leicht verkabeln lassen.
Ein unauffälliges, aber praktische Detail sind die Schalter an den Subwoofern, mit denen ausgewählt werden kann, ob der Sub das Signal der 1er- oder 2er-Pins der Speakon-Buchsen erhält. So lässt sich eine Cardioid-Anordnung mit Front- und Rear-Systemen über ein Zuleitung ansteuern. Die Abmessung der Subs 1 × 18″ passen mit 60 cm Gehäusebreite zu denen der Topteile, so dass der CF118 zusammen mit den Tops geflogen oder als Basis für ein Groundstack genutzt werden kann.
Frequenzgang und Sensitivity des CF118 finden sich in Abb. 8. Der Mittelwert zwischen 30 Hz und 120 Hz liegt laut Datenblatt bei 93 dB, die bei unserer Messung mit 93,7 dB noch leicht übertroffen werden. Alle Werte beziehen sich dabei auf den Vollraum (4π), was speziell bei einem Subwoofer, der auch geflogen werden kann, die korrektere Angabe gegenüber den sonst üblichen Werten für den Halbraum (2π) ist. Abgestimmt ist der Subwoofer mit einem Bassreflexgehäuse auf 40 Hz, einem typischen Wert für einen kompakten flugfähigen Sub, bei dem auch auf die Abmessungen und das Gewicht geschaut werden muss. Letzteres beträgt 54,8 kg und bei der nicht flugfähigen Version CS118 47,5 kg.
Die aktuellen C-Drive-Lautsprechermanagement-Racks 4LG und 8LG können mit Amps Lab Gruppen PLM 12k44 oder Powersoft-Modellen X4 bestückt werden. Für beide stehen auf der Cosmo-Homepage Datensätze zum Download zur Verfügung. Die Portierung der Datensätze auf weitere Endstufen und Controller-Plattformen schließt HK Audio nicht aus.
Hier zeigt sich ein gewisser Zwiespalt, den viele Lautsprecherhersteller so oder ähnlich kennen: Bietet man seine Lautsprecher nur mit fest zugehörigem Amping an, bedeutet das für den Hersteller und Anwender zwar ein Höchstmaß an Betriebssicherheit, Kompatibilität und Komfort. Es schreckt aber auch Kunden ab, die bereits über eigenes Amping verfügen. Die eigene Endstufenentwicklung wäre ein weiterer möglicher Weg, bedeutet heute aber zeitlich und personell einen riesigen Aufwand – er lohnt sich nur dann, wenn danach sehr große Stückzahlen verkauft werden.
Mit Setups für Lab-Gruppen und Powersoft kann man den Kunden Endstufen von zwei weltweit anerkannten Herstellern anbieten. Beide Hersteller sind zudem weitgehend unabhängig von Mitbewerbern auf dem Lautsprechermarkt. Zum Testsystem wurde ein Rack C-Drive 4LG mit einer Lab-Gruppen PLM12k44 geliefert, die als Controller den Dolby-Lake-Processor nutzt. An der Endstufe selbst können über die Bedieneinheit auf der Frontseite Frame-Presets und Overlays ausgewählt und einige einfache Einstellungen vorgenommen werden. HK bietet für die PLM-Amps Modul-Presets und EQ-Overlays an. Man lädt sich seine einzelnen Module und kann dann auch Frame-Presets nach Bedarf bauen. Im Fullrange-Modus (Abb. 9) können die Topteile allein oder optional mit einem bei 70 Hz tief getrennten Subwoofer betrieben werden.
Im LowCut-Modus (Abb. 10) erfolgt die Trennung bei 100 Hz. Es gibt Kompensations-Overlays für 6-8 Tops, 9-11 Tops, 12-20 Tops. Man muss dabei nicht unterscheiden, welche unterschiedlichen Cosmo-Topteile miteinander kombiniert werden: Anhand der Gesamtlänge / Anzahl der Elemente des Arrays empfiehlt HK Audio das entsprechende Kompensations-Overlay. Die Overlays können sowohl in einem einzelnen Modul, aber auch in einer Gruppe geladen werden. Zum einfachen und schnellen Workflow wird empfohlen: Alle Topteilmodule einer Seite in einer Gruppe zusammenfassen, dann das passende Kompensations-Overlay über die Gruppe legen.
Die C-Drive Racks verfügen über 6 oder 10 HE und sind neben einer oder zwei vierkanaligen Endstufen mit Patchfeldern bestückt, die alle Ein- und Ausgänge auf der Frontseite bieten. Auf der Rückseite befindet sich eine 3 × 32-A-Unterverteilung. Die Ausführung mit Shockmount-Aufhängung, Schiebetüren vorne und hinten und Blue Wheels (100 mm) machen die Racks auch für den harten Touring-Einsatz tauglich. Bei Nutzung der Endstufe PLM 12k44 lautet die Empfehlung von HK Audio maximal pro Amp-Kanal 6 × C6, 3 × C8, 2 × C10 zu betreiben. Ein kleines C-Drive-Rack mit einer Endstufen reicht so schon für eine kleine Club-PA mit vier C6 und zwei CF118 pro Seite.
Die Impedanzkurven der C6, C10 und CF118 aus Abb. 11 zeigen, dass alle Systeme die normativen Vorgaben für die jeweilige Nennimpedanz einhalten. Die Parallelschaltung von drei 8-Ω- oder vier 16-Ω-Topteilen oder zwei 8-Ω-Subwoofern sollte daher völlig problemlos möglich sein.
Als Beispielkombination für die Frame Presets LowCut und Fullrange ist in Abb. 12 die Kombination der C10-60° mit einem Subwoofer CF118 abgebildet. In beiden Fällen spielen Topteile und Subwoofer gut zusammen. Die starke Anhebung der Höhen ist der bereits vorweggenommenen Anpassung für ein Array mit 3-6 Einheiten geschuldet. Aktuell wird bei HK Audio auch noch an weiteren Basis-Presets für die Cosmo-Serie gearbeitet.
Sobald unterschiedliche Systeme wie das C10, C8 und C6 in einem Array zusammenarbeiten sollen, muss für die Funktion der Linienquelle sichergestellt sein, dass alle Lautsprecher im Array einen identischen Phasenverlauf aufweisen. Ist das nicht der Fall, dann entsteht keine ebene Wellenfront und der Line-Array Effekt ist hinfällig. Abweichungen in der Amplitude, z. B. zur Pegelanpassung, sind dagegen unkritisch, solange sie nicht über Filter eingestellt werden, die ihrerseits wieder Abweichungen in der Phase verursachen können. Die Abbildungen 12 und 13 zeigen dazu den Amplituden- und Phasenverlauf der C10-60°, C10-80° und C6 im LowCut-Modus zusammen mit dem Subwoofer CF118. In beiden Grafiken sind die drei Kurven nahezu perfekt deckungsgleich.
Bei dem Cosmo-System kann so auch bei gemischten Bestückungen im Array von einem optimalen Zusammenspiel ausgegangen werden.
Für die Topteile C6 und C8 können Box-zu-Box-Winkel von 0° bis 10° und für die C10 bis 6° eingestellt werden. Die Winkelschritte betragen in allen drei Fällen jeweils 1°. Die Dreipunkt-Flughardware des Cosmo erlaubt dazu eine schnelle und einfache Einstellung der Winkel. Dabei gibt es die fixierte Transporteinstellung mit je vier Einheiten und 0°-Winkeln, die Compressed-Mode-Einstellung, bei der der gewünschte Winkel zunächst lastfrei vorgewählt wird und sich erst beim Anziehen des hinteren Spanngurtes einstellt und der Fixed-Mode, bei dem ohne den hinteren Spanngurt feste Winkel eingestellt werden. Der Compressed-Mode ist in der Handhabung der schnellste und einfachste und ermöglicht nur durch das Entspannen des hinteren Gurtes eine lastfreie Änderung des Curvings. Dabei wird jedoch immer der untere Pullback-Rahmen benötigt.
Isobarenmessung C6 im Array
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C6 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 0°
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C6 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 5°
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C6 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 10°
Unabhängig von der mechanischen Seite stellt sich die Frage, wie gut die Einzelsysteme im Array abhängig vom Curving zusammenspielen. Durch die Begrenzung des maximalen Box-zu-Box-Winkels von 6° für die C10 und 10° für die C6 und C8 erkennt man bereits, dass man das Thema bei HK Audio ernsthaft betrachtet hat und ein Aufreißen der Linie zu hohen Frequenzen in jedem Fall vermeiden wollte.
Isobarenmessung C10 im Array
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C10 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 0°
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C10 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 3°
Bild: Anselm Goertz
Isobarenmessung der C10 im Array mit drei Einheiten
für Box-zu-Box-Winkel von 6°
Die Abb. 15 und 16 zeigen die Isobaren der C6 und C10 jeweils für ein 3er-Array mit Box-zu-Box-Winkeln von 0°, mit dem maximalen Winkel von 10° bzw. 6° und mit dem jeweils halben Maximalwinkel von 5° für das C6 und 3° für das C10. In allen Fällen verhält sich das Cosmo vorbildlich. Die Isobarenflächen reißen auch bei hohen Frequenzen nicht auf. Auffällige Nebenmaxima oder andere Abweichungen gibt es nicht.
Neben den Audiodaten eines PA-Systems zählt im täglichen Betrieb immer auch die Handhabung und das verfügbare Zubehör für den Transport und Aufbau. Dadurch, dass alle Cosmo-Komponenten über die gleiche Gehäusebreite von 60 cm verfügen und alle Topteile bei der Flughardware zueinander kompatibel sind, wird nur wenig Zubehör für den Aufbau benötigt.
Es gibt zwei Flugrahmen mit dem CRF-80, der mit maximal 700 kg belastbar ist und für Subwoofer und Topteile nutzbar ist und den kleinere CRF-60, der mit maximal 350 kg belastbar ist und nur für Tops eingesetzt werden kann. Bei gemischten Arrays aus Topteilen ist kein Zwischenrahmen erforderlich. Nur wenn Topteile unter den CF118 Subwoofer gehängt werden sollen, wird ein zweiter Rahmen CRF-80 zum Übergang vom Vierpunktsystem der Subwoofer auf das Dreipunktsystem der Tops benötigt. Sollen die Tops im besonders praktischen Compressed-Mode gewinkelt werden, dann bedarf es noch des kleinen Pullback-Rahmens CRF-PB, der auch für die Aufstellung von zwei C6 auf einer Stativstange genutzt werden kann. Die beiden Flugrahmen können zudem als Basis für den Aufbau der Topteile im Groundstack genutzt werden.
Für den Transport der Subwoofer CF118 gibt es den Rahmen CF-DO mit Rädern, der zwei Subs aufnehmen kann und mit einer Extension in Form von vier Auslegern einen sicheren Stand für Groundstacks bietet. Die Topteile können sich auf einem Wheelboard mit Deckplatte und Schutzhülle, die sich der jeweiligen Höhe anpasst, auf den Weg machen. Alle Komponenten sind von den Abmessungen so dimensioniert, dass sie sich im üblichen Palettenraster von 120 × 80 cm verlustfrei packen lassen und so eine gute Ausnutzung der Transportkapazitäten ermöglichen.
HK Audio bringt mit dem Cosmo-System ein Line-Array auf den Markt, das mit seinen drei Topteilen und zwei Subwoofern ein Höchstmaß an Flexibilität bietet. Besonders gut gelungen ist dabei die Kompatibilität der Topteile zueinander, die sich mechanisch und akustisch perfekt ergänzen und ohne komplizierte Konstruktionen in einem Array zusammen betrieben werden können.
Das Zubehör, die Flugmechanik, die Abmessungen – alles ist durchdacht und für den Alltagsbetrieb im Verleih und beim Touring optimiert. Die Messwerte sind lückenlos gut, ebenso wie die Verarbeitung und das einfache Handling. Ein Blick in die Preisliste zeigt nachvollziehbare und vernünftige Zahlen, ohne in die eine oder andere Richtung zu übertreiben. Jetzt müssen nur noch die Einsatzmöglichkeiten wiederkommen – und dann kann das Cosmo auf Tour gehen. Eine umfangreiche Analyse der Maximalpegel des Cosmo liefern wir in einem zweiten Teil hier.
Beschallungssystem von RCF sorgt für höchsten Fußballgenuss
RCF gibt die erfolgreiche Installation eines hochmodernen Beschallungssystems in der MHP-Arena Stuttgart bekannt, das die mehr als 60.000 Sitzplätze und öffentlichen Bereiche mit unvergleichlicher RCF-Klangqualität versorgt.