Gerade einmal groß genug, um alle Steuerelemente unterzubringen, bietet das bisher kleinste Hyperdeck von Blackmagic Design mehr als nur einen Recorder, sondern auch die Möglichkeit, Text für Teleprompter auszuspielen.
(Bild: Blackmagic Design)
Blackmagic Design liefert mit dem HyperDeck Shuttle HD eine neue kostengünstige Möglichkeit, um HD-Videosignale auf USB-C- Festplatten oder SD-Karten aufzuzeichnen. Allerdings gibt es die aktuelle Version des Gerätes nur mit HDMI-Anschlüssen. Zuletzt wurden von Blackmagic Design SDI-Versionen der Atem Mini Bildmischer-Reihe vorgestellt. Vielleicht erfährt das Shuttle HD in Zukunft eine weitere Version mit SDI Ein- und Ausgängen – aber das ist reine Spekulation unsererseits.
Das Shuttle HD wird grundsätzlich mit einem Netzteil geliefert. Das ist bei anderen Geräten von Blackmagic Design leider nicht immer der Fall. Das Gerät ist für die einhändige Bedienung ausgelegt. Es liegt angenehm in der Hand und alle Tasten sind gut zu erreichen. Eine Besonderheit ist das Shuttle-Rad: Hiermit lässt sich bequem durch das aufgezeichnete Material rollen, um schnell bestimmte Stellen in den Clips zu erreichen.
Am oberen linken Rand befinden sich die Tasten Menü und Set. Sie sind recht klein gestaltet und dadurch nicht ganz so einfach zu drücken, was aber wahrscheinlich auch gewollt ist, um unabsichtliche Fehlbedienung zu vermeiden. Die Steuerung durch das Menü erfolgt auch über das Shuttle-Rad. Bestätigt werden Einstellungen mit dem Set-Knopf. Diese Steuerung war für uns zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, da zum Beispiel das Formatieren einer SD-Karte nicht ganz so schnell von der Hand geht, wie man es von den Geräten der Hyperdeck Studio Reihe kennt. Das Menü zum Bedienen des Shuttle HD wird auf dem angeschlossenen Bildschirm eingeblendet. Darüber werden Codec für Video und Audio, Netzwerkeinstellungen, Speichermedien, Timecode und – als Besonderheit des Shuttle HD – die Teleprompter-Funktion eingestellt.
Die Funktion, das Shuttle HD auch als Zuspieler für Teleprompter verwenden zu können, hat uns im Vorfeld besonders neugierig gemacht. Um die Teleprompter-Funktion zu aktivieren, muss im Codec-Menü „Teleprompter“ eingestellt werden. Das Shuttle startet dann neu. Danach ist es möglich, eine *.rtf Textdatei direkt von einer SD-Karte im Gerät als Textquelle/Skript zu wählen. Reine *.txt-Dateien werden ebenfalls unterstützt. Die Steuerung des Teleprompters erfolgt über die Tasten am Gerät. Drückt man die Tasten „JOG“ und „SCR“ einmal kurz gleichzeitig, wird die Fließgeschwindigkeit des Textes komplett über das Shuttle- Rad gesteuert – diese Art der Bedienung funktionierte für uns sehr gut.
Im Teleprompter-Modus ist es möglich die Schriftgröße, den Zeilenabstand und den Abstand der Schrift zum Bildschirmrand einzustellen. Außerdem kann man das Bild sowohl horizontal als auch vertikal spiegeln. Damit ist man für den Betrieb mit Promptern und normalen Monitoren gleichermaßen gerüstet. Unpraktisch sind jedoch die Möglichkeiten zum Ändern des des Skriptes. Aktuell muss es auf einem Rechner angepasst und dann neu auf die SD-Karte kopiert werden. Ein schnelles Anpassen ist somit also nicht möglich. Die Funktion an sich gefällt uns aber wirklich gut. Die Zukunft wird zeigen, ob Blackmagic über eventuelle Updates hier noch Verbesserungen zum Bearbeiten des Skriptes ermöglichen kann. Wir könnten uns hier auch eine App vorstellen. Auch Änderungen am Skript über Netzwerk werden erst mit einem Auswerfen der Karte und anschließendem neuem Stecken oder neuen Verbinden mit dem Atem Mixer im aktualisiert.
Das Gerät verfügt über einen HDMI-Eingang und einen HDMI-Ausgang. Außerdem befinden sich neben dem 12 V Power Eingang noch ein SD-Karten-Slot, ein USB-C Anschluss und ein Netzwerkanschluss am Gerät. Es kann also auf SD-Karte oder Festplatte aufgezeichnet werden. Wenn das Shuttle über Netzwerk an einen Blackmagic Bildmischer angebunden wird, ist es wie die anderen Geräte der Hyperdeck Studio Reihe über den Bildmischer zu steuern. Die Netzwerkschnittstelle erlaubt auch die Bedienung über andere Mediensteuerungen, wie bspw. Companion.
Neben H264 und ProRes ist auch DNxHR verfügbar. Bei allen drei Codecs besteht die Möglichkeit, aus verschieden Qualitäten zu wählen. Beim Ton kann zwischen PCM mit bis zu 8 Tonspuren und AAC mit 2 Tonspuren gewählt werden. Die Codec-Optionen sind von den Geräten der Hyperdeck Studio Reihe bekannt und wurden hier übernommen.
Gerne weiterentwickeln
Mit dem Hyperdeck Shuttle HD ist eine interessante Ergänzung zu der Hyperdeck-Reihe entstanden. Design und Anschlüsse verorten das Gerät als Begleitung zu Setups bei denen ein Atem Mini zum Einsatz kommt. Die Bedienung ist einfach, auch wenn man hier und da eine Tastenkombination kennen sollte, gehen Recording, Wiedergabe und Teleprompter leicht von der Hand.
Blackmagic bieten das Shuttle HD zum gleichen Preis wie das HyperDeck Studio HD Mini an. Der Vorteil des Shuttle HD ist, dass es auch eine Teleprompter-Funktion hat. Der Nachteil aus unserer Sicht ist, dass es nur über HDMI Anschlüsse verfügt. Ebenso ist es beim HyperDeck Studio HD Mini auch möglich, Timecode und Sync Signale anzuschließen und das Videosignal mittels integriertem Display zu kontrollieren. Die Funktionen der beiden Geräte sind sonst sehr ähnlich.
Abschließend bleibt zu sagen, dass das Shuttle HD eine wirklich günstige Alternative ist, wenn es darum geht, eine zusätzliche Mitschnittoption oder eben gleichzeitig immer einen Teleprompter dabei zu haben. Allerdings würden wir uns eine SDI-Version wünschen und eine Möglichkeit, das Skript für den Teleprompter einfacher zu bearbeiten.