LED Stufenlinsen
DeSisti Super LED F10 VW Vari-White
von Herbert Bernstädt, Artikel aus dem Archiv
Der Studio-Linsenscheinwerfer Super LED F10 VW Vari-White des italienischen Herstellers DeSisti soll durch moderne technische Maßnahmen auf einer bewährten Basis eine besonders hohe Lichtqualität erreichen.
(Bild: Herbert Bernstädt)
Der DeSisti Super LED F10 VW Vari-White arbeitet, wie es der Name bereits vermuten lässt, mit einem LED-Array aus verschiedenen warmweißen und kaltweißen Chips. Durch diese Auswahl der verschiedenen Chips soll laut Hersteller ein entsprechend hoher CRI-Wert erreicht werden. Geschützt von einer Glasplatte strahlen die Chips direkt sowie über einen Reflektor gelenkt auf die Fresnellinse. Der Reflektor ist durch seine Geometrie maßgeblich an der Abstrahlqualität beteiligt, worauf DeSisti auch ein Patent angemeldet hat. Die Zoomverstellung erfolgt nach dem gleichen bewährten Prinzip wie bei allen DeSisti-Studioscheinwerfern: über ein ausgeklügeltes Seilzugsystem. Damit kann der Scheinwerfer auch nach unten ausgerichtet sein, ohne dass sich der Leuchtmittelschlitten selbstständig nach unten verschiebt. Weiterhin erlaubt das System auch die Bedienung des Zooms von vorne und auch von hinten – so ist es egal, ob man zur Bedienung hängend von unten angreifen muss, oder hinter dem Scheinwerfer stehend die Bedienung durchführt. Für das gesamte Durchfahren des Zoombereiches benötigt man nur 1,5 Umdrehungen, womit sich der Zoom gut und schnell einstellen lässt. Das Gehäuse um das Leuchtmittel ist identisch mit den klassischen DeSisti-Scheinwerfern und ermöglicht auch hier einen schnellen Service, so dass man an alle Teile sehr gut herankommen und bei Einsatz im Freien auch mal die Insekten, die immer einen Weg ins Innere finden, schnell und einfach wieder entfernen kann. Zum Reinigen der Linse ist nach wie vor einfach die vordere Klappe zu öffnen. Diese wird durch eine Inbusschraube gesichert, so dass sich das Gehäuse nur bei Anwendung eines Werkzeuges öffnen lässt. In der Praxis kann man davon ausgehen, dass mancher Profi nach Öffnen und Schließen der Klappe das Wiedereinsetzen der Inbusschraube allerdings vergessen wird. Ein weiterer Vorteil der Verwendung der bewährten Gehäuse ist, dass man bestehende DeSisti-Scheinwerfer mit einem Retrofit auch nachträglich noch auf LED umrüsten kann. Das LED-Board liegt auf einem massiven Kühlkörper, der von einem großen Lüfter mit kühlender Luft versorgt wird. Die geregelten Lüfter sind im Betrieb nicht wahrzunehmen. Mehrzahl deswegen, weil über der Treiberplatine noch ein weiterer Kleinstlüfter angebracht ist.
Eigenschaften der LED-Engine
Die optischen Eigenschaften der LED-Engine im Zusammenspiel mit der Fresnellinse sind als gelungen zu bezeichnen. Der Scheinwerfer lässt sich sehr schön zu einer Spitze verengen, wobei im entfernteren Abstand konzentrische Stufen nach außen hin auszumachen sind. Im mittleren Zoombereich hat man einen gut nach außen hin abnehmenden Lichtkreis – hier liegt die Betonung auf „Kreis“, was bei manchen viereckigen LED-Arrays nicht der Fall ist. Weiter im Außenbereich kann man jedoch, wie man es aus der Spotbeschreibung bereits ersehen kann, jetzt eine geschwächte Form der Abstufung wahrnehmen. Es sind weder Randverfärbungen zu sehen, noch gibt es multiple Schatten. Die Abgrenzung durch die Torklappen ist optimal und lässt das Arbeiten mit dem Scheinwerfer zu einer Freude werden. An dieser Stelle kann erwähnt werden, dass auch die Torklappen die langjährige Erfahrung von DeSisti widerspiegeln – und sei es nur die Nase am Rand des Halterahmens, mit der man mit Hilfe der Bedienstange die Torklappe elegant rotieren lassen kann. Natürlich passt auch das umfangreiche DeSistiZubehör wie zum Beispiel der Half Scrim auf die bewährten Gehäuse. Ein Highlight des Super LED F10 VW ist zweifelsfrei die Dimmung. Denn entgegen allen anderen LED-gedimmten Produkten wird der Super LED F10 VW nicht mit einer Pulsbreitenmodulation gedimmt, sondern über Gleichstrom geregelt. Mit diesem Scheinwerfer ist es wie bei Halogenlicht völlig egal, wie die Kamera abtastet und mit welcher Geschwindigkeit. Ob Slowmotion- bzw. Highspeed-Aufnahmen gefordert werden, z. B. im Sport oder bei Crashtests – ein Flickern ist ausgeschlossen.
Messungen
Auch ist der DeSisti F10 VW über 16 Bit zu dimmen, die Farbtemperatur kann stufenweise wie auch linear eingestellt werden. Die Art der Überblendung von warmweißer zu kaltweißer Lichtfarbe kann im Advanced Menümode umgeschaltet werden. Auch im untersten Stellbereich ist der DeSisti sehr fein zu dimmen, jedoch – wenn man plötzlich von 0 auf 100 % bzw. 100 auf 0 % dimmt wie z. B. bei einem plötzlichen Blackout – steppt das Licht in zwei Stufen zum Zielwert. Für dynamische Einsätze muss hier noch an der Software geschraubt werden. Leider ist in der Vorabversion der Software die Versionsnummer nicht angegeben. Hier erschließt sich auch der DMX-Steuervorrat von drei bzw. vier Kreisen, 16 Bit für Dimmung und ein Kreis für das Einstellen der Farbtemperatur und einen Kreis für das Umschalten von kontinuierlichen oder stufenweisen CCT. Selbstverständlich kann der Super LED F10 VW auch Stand-Alone betrieben werden. Das Menü ist für StandAlone schnell und intuitiv zu nutzen. Mit einer IP 22 ist das Gerät – senkrecht bis 15° geneigt – gegen fallende Wassertropfen geschützt und kommt damit eingeschränkt für kurze Außeneinsätze in Frage. An der Frontseite ist eine Öse zum Anbringen von Safetys vorhanden. Unser Gerät war ohne zusätzliche Torklappensicherung ausgestattet, welche jedoch optional erhältlich ist. Die 3-m-Zuleitung wird mit einem NeutrikPowerCon-Stecker mitgeliefert. Natürlich lässt sich der DeSisti Super LED F10 VW Vari-White auch durchschwenken und auf den Boden stellen, allerdings weist er keine Gummifüße auf der Bodenplatte auf.
Übersicht zum DeSisti Super LED F10 VW Vari-White
Typ |
Super LED F10 VW Vari-White |
Hersteller |
DeSisti |
Vertrieb |
Visionstage |
Leistungsklasse |
200 W |
LED Farben |
WW; CW |
Weißlicht |
2.800-6.600K |
Fresnel-Linse |
250 mm |
Linsenmaterial |
Borosilikat-Glas |
Halbwertswinkel |
8°-50° |
1/10 Gradswinkel |
20°-71° |
Output spot |
178.200 cd (6.600K) |
Output breit |
15.723 cd (6.600K) |
CRI |
97,3 – 90,8 je CCT |
TLCI |
97,1 (bei 2715K) |
Grün Magenta Shift |
– |
RGB / HSI |
– |
PWM Frequenz |
Gleichstrom – kein Flickern |
Dimmer-Ansteuerung |
– |
Farbdrift beim Dimmen |
– |
Redshift |
– |
Halo-Verzögerung |
ja |
Protokoll |
DMX512 |
Steuerkreise |
Dim, Dim lowByte, Colortemp (step/linear) |
Stand Alone |
ja |
2. Verriegelung für Torblende |
optional |
Linsenverstellung mit Glocke |
ja |
IP |
22 |
Lüfter |
geregelt, sehr leise |
Spannungsbereich |
85-270 V |
Leistungsaufnahme |
200 W mit cos Phi 0,96 |
Effizienz (Lumen / Watt) |
k. a. |
Anschluss |
PowerCon In/Out
DMX XLR 5pol. In/Out |
Zuleitung |
Light-nex, 3 m |
Abmessungen |
420 × 560 × 362 mm |
Gewicht |
14,8 kg (P.O. Version) |
Risikogruppe (DIN 62471) |
RG 1 |
Anleitung |
– |
Besonderheit |
Retrofit für DeSisti,
Finanzierungskonzept |
Listenpreis des Testgerätes |
4.596,97 € |
Produktfamilie
LED-Engine Weiß |
P: 55, 60, 110, 120, 150, 165, 360 W
LED: Weiß 3200K, 5600K |
Produktfamilie
LED-Engine KW – WW |
P: 120, 200 W
LED: KW-WW 2800-6600K
P: 55 W
LED: KW-WW 2800-6600K |
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