Contentflow ist eine Livestreaming-Software des deutschen Unternehmens Content Flow GmbH mit Sitz in Berlin. Die Mission: Live-Streaming für Jeden ermöglichen – und zwar in bester Qualität und möglichst einfach.
Schaut man sich die Liste der Contentflow-Kunden an (Tagesschau, RedBull Media House, Online Marketing Rockstars, ESL – Electronic
Sports League …), liegt die Vermutung nahe: yes, mission accomplished. Über die guten Referenzen hinaus wurde das Berliner Startup nun auch als eines von sechs deutschen Unternehmen für das Accelerator-Pilotprojekt des Europäischen Innovationsrats ausgewählt. Mit der Förderung soll das Streamingtool des Unternehmens weiterentwickelt werden, um die Bewältigung der Corona-Pandemie zu vereinfachen.
Was macht Contentflow so erfolgreich? Wir wollten es genau wissen und haben das Streamingtool getestet.
Contentflow dient als Cloud-Schnittstelle, um eingehende RTMP-Streams mit verschiedenen Quellen und Zielen verwalten, verteilen und weiterverarbeiten zu können. Das einfach gehaltene Dashboard ermöglicht sowohl die Organisation mehrerer Unternehmen als auch die Unterorganisation verschiedener Unternehmensbereiche. In den einzelnen Bereichen können dann die entsprechenden RTMP-Schlüssel erstellt und aus allen gängigen Quellen eingespeist werden.
Sowohl am Input als auch am Output gibt es dabei theoretisch keine Obergrenze bei der Anzahl gleichzeitiger Streams. Die einzige Einschränkung liegt in der Qualität der Ausgabe: So können zwar sämtliche gängigen Formate eingespeist werden, am Output ist jedoch lediglich eine maximale Auflösung von 1080p möglich.
Jeder Stream lässt sich sowohl über den eigenen Player ausgeben und auf der eigenen Homepage einbinden, als auch gleichzeitig auf die gängigen Streaming-Plattformen weiterleiten. Voreinstellungen stehen für YouTube, Facebook, Twitch und Periscope zur Verfügung, weitere Ziele lassen sich individuell einrichten. Der Contentflow-Player bietet sowohl die Option, Kommentare zu ermöglichen und auch zu moderieren, als auch die Zuschauerzahl einzelner Streams zu begrenzen. Die Wiedergabequalität orientiert sich automatisch an der Bandbreite des Zuschauers in sechs Stufen zwischen 144p und 1080p.
Als in Deutschland ansässiges Unternehmen erfüllt Contenflow außerdem alle Anforderungen an die DSGVO und unterzieht den Datenschutz durch die neu gewonnene EU-Förderung momentan einem erneuten Audit.
Jeder einzelne Stream kann in begrenztem Umfang direkt in Contentflow manipuliert werden. Pro Streaming-Ziel lässt sich ein individuelles Overlay definieren. Außerdem kann die Quelle des Streaming-Ziels live umgeschaltet werden, ohne dabei das Engagement des Nutzers zu verlieren. Aufgrund der technischen Eigenschaften des RTMP-Protokolls und des damit einhergehenden Delays stehen jedoch zunächst keine weiteren Erweiterungen in Richtung eines Cloud-Livemischers auf der Roadmap. Für die Regie oder zeitsensible Elemente wie Bauchbinden ist also zwingend eine externe Lösung wie die weit verbreitete Open Broadcaster Software (OBS) nötig.
Neben der Verwaltung der laufenden Streams bietet Contentflow die Möglichkeit, per Live-Clipping ohne großen Aufwand Aufnahmen aus Streaming-Zielen anzufertigen und weiter zu verarbeiten. Dabei kann aus Zeitintervallen zwischen der letzten Minute und den letzten zwei Stunden ausgewählt werden. Einzelne oder mehrere Clips können dann direkt im Dashboard zusammengeschnitten und exportiert werden. Dabei ist es möglich, die Dateien direkt auf einem FTP-Server oder ein Google Drive abzulegen, als auch auf Twitter, Facebook oder YouTube zu veröffentlichen. Genau wie die Livestreams können auch die Aufzeichnungen im Contentflow eigenen Player auf externen Seiten eingebunden werden.
Besonders wichtig ist den beiden Gründern Gregor Landwehr und Sebastian Serafin die Einfachheit ihres Bedienkonzepts. Da außer dem Einfügen der Streamadressen und -schlüssel keine weitere Konfiguration nötig ist, ist Contentflow auch auf Nutzer ohne technischen Background ausgelegt.
Das gesamte Dashboard steht in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung und ermöglicht Multi-User-Management mit eigenen Benachrichtigungen und Arbeitsbereichen. „Jeder Kunde bekommt von uns außerdem eine Einweisung in alle Prozesse per Videocall sowie einen Screengrab zur Bedienung des Programms,“ erklärt Sebastian Serafin. Zu den bisherigen Kunden zählen neben der Tagesschau mit ihrem regulären Streaming-Angebot oder den Online Marketing Rockstars (OMR) auch das diesjährige Reeperbahnfestival mit jeweils über 100 Streams auf einem Dashboard.
Noch in der Testphase – aber bereits jedem Lizenznehmer zur Verfügung stehend – befindet sich eine Kooperation mit dem Startup Aiconix, welches automatisch generierte Untertitel in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung stellt. Dafür wird ein ankommender Stream über einen Aiconix-Server geschliffen, so dass im Dashboard ein untertiteltes und ein unverarbeitetes Signal zur Verfügung stehen. Beide können unabhängig voneinander ausgegeben und weiterverarbeitet werden.
Auch eine Einbindung der Google Vision API für automatische Objekt- und Gesichtserkennung sowie Verschlagwortung der Videoaufzeichnungen wird seit 2018 gemeinsam mit der Deutschen Welle entwickelt und könnte künftig vor allem für Nachrichten und Berichterstattung interessant werden.
Alles in allem bietet Contentflow bereits jetzt ein einfaches, aber vielseitiges Tool, um viele Streams innerhalb eines Dashboards zu verwalten und für verschiedene Social-Media-Kanäle weiterzuverarbeiten. Ab 879 Euro pro Monat erhält man also ein Interface, dass sich besonders eignet, nach kurzer Einweisung in Kundenhände übergeben zu werden, ohne, dass technisches Verständnis vorausgesetzt wird.
Die Übersichtlichkeit, der eigene Player und experimentelle Features wie die automatischen Untertitel machen Contentflow selbst dann interessant, wenn man nicht an mehrere verschiedene Streamingziele ausspielen will.
Die Preise sind leider für andere Start-ups nicht bezahlbar… Sicher guter Service und gute Idee, leider für unser Unternehmen nicht anwendbar, da wir nur ab und zu mal einen Stream machen und keinen monatlichen Beitrag dafür zahlen wollen. Schon gar nicht bei Jahres-Abo-Abschluss…
Schönes Tool. Leider verhindert das Preismodell die Nutzung für temporäre Ereignisse. Für schulische Zwecke nicht nutzbar. Der Markt ist klar beschrieben. Für öffentliche rechtliche Fernsehveranstalter sicher kein Problem.
Die Preise sind leider für andere Start-ups nicht bezahlbar… Sicher guter Service und gute Idee, leider für unser Unternehmen nicht anwendbar, da wir nur ab und zu mal einen Stream machen und keinen monatlichen Beitrag dafür zahlen wollen. Schon gar nicht bei Jahres-Abo-Abschluss…
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