Kultour verspricht mit dem „Smartscreen Guide“ einen All-in-One Outdoor-Screen, der in kurzer Zeit ohne externe Techniker aufgebaut und betrieben werden kann. 4 m2 LED-Fläche erlauben Besucherleitung, Information und DOOH-Werbung. Das mobile System kam bereits bei Festivals und auf Messen zum Einsatz – über eine Kooperation mit Innlights ist es auch in der Vermietung erhältlich.
(Bild: Kultour)
Visuelle Leitsysteme in Form von Digital-Signage-Komplettpaketen sind eine gute Lösung für temporäre Outdoor-Veranstaltungen. Alternativ muss die Outdoor-Besucherleitung entweder statisch per Banner und Bauzaun stattfinden – oder über Traversenbrücken, bei denen von LED-Techniker:innen aufwändig Material aufgehängt wurde.
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Kultour aus Münster, spezialisiert auf mobile Bühnen und LED-Screens bietet mit dem „Smartscreen Guide“ eine solche All-in-One-Lösung, um eine Videowand ohne Fachtechniker aufbauen, betreiben und mit Content bespielen zu können. Generell eignet sich der Einsatz als Leitsystem auf Messen, als Parkleitsystem oder für Sicherheitskonzepte bei Festivals und Veranstaltungen.
Komplettsystem mit 4 m2 LED-Wand
Kultour hat das eigene Konzept ab 2020 entwickelt, um auf mögliche Anfragen der Event-Branche in der Pandemie zu reagieren. Als Grundlage diente eine Kundenanfrage, eine LED-Wand auf einen Lichtmast zu setzen. Unter anderem diente sie zur Beschilderung von Messen. Ein Prototyp entstand 2021, inzwischen folgte mit dem aktuellen Modell „Smartscreen Guide“ ein kompakteres Modell. Geliefert wird es in einer Transportbox, aus der ein hydraulischer Hubmast für den falt- und drehbaren LED-Screen ausgefahren werden kann. Die rund 4 Quadratmeter große LED-Wand hängt im Querformat in 3,9 Meter Höhe, im Hochformat in 4,5 Meter Höhe (jeweils Oberkante). Sie bietet 704 x 384 Pixel Auflösung und 5.000 cd Helligkeit. Die Transportbox dient gleichzeitig als „Base“ und Ballastierung.
Bislang kam das Konzept unter anderem bei der IAA oder dem Reeperbahn Festival, Pangea, Future of Festivals, beim Impfzentrum Düsseldorf oder dem Festival Playground zum Einsatz. Auch am Stuttgarter Hauptbahnhof stehen Anfang 2024 zwei Exemplare. Bei der 2024er EM in Köln sind die Systeme in den Fanzones für Entfluchtung und Informationen eingeplant.
Plug-and-Play mit schnellem Aufbau
Ein Vorteil liege in der Plug-and-Play-Lösung, erklärt Kultour-CEO Fritz von Burkersroda. Auch der LKW- oder Gabelstaplerfahrer vor Ort könne das Gerät bedienen, Techniker seien nicht nötig. „Der Aufbau dauert drei bis fünf Minuten: Das System wird platziert und mit einer Handpumpe auf die Höhe gefahren.“ Es müsse lediglich ein Schukostecker eingesteckt werden, die Inhalte sind bereits aufgespielt. Über eine verbaute 4G-Antenne habe das Gerät praktisch immer Netzzugang über die Mobilfunknetze.
Einfache Steuerung per App
Inhalte werden über die dahinterliegende Software abgespielt. Der Content wird per App am Smartphone oder Tablet gesteuert. Inhalte können entweder im Vorfeld per Playlist erstellt oder dynamisch angepasst werden. In Gefahrensituationen sollen Betreiber dadurch beispielsweise auf eine Entfluchtungsgrafik umschalten können – oder kurzfristig neue Inhalte aus dem Smartphone einspielen.
Werbe-Content als Möglichkeit zur Refinanzierung
Neben der Funktion als Wegeleitsystem bietet sich das Konzept auch als Digital Out-of-Home-Fläche (DOOH) für digitale Outdoor-Werbung an – Kunden könnten ihr Sicherheitskonzept darauf abstimmen, durch geschaltete Werbung die Miete refinanzieren.
Auch für hohe Windgeschwindigkeiten ausgelegt
Auch bei schwierigen Wetterverhältnissen sollte die Besucherleitung als Sicherheitssystem einsatzfähig bleiben können. „Wir haben die Statik so ausgelegt, dass das System bis Windzone 3 stehen kann, ohne außer Betrieb genommen werden müssen. Auch bei Windgeschwindigkeiten von 100 km/h kann das System stehen bleiben“, so von Burkersroda. Durch entsprechendes Gewicht und Stabilität werde praktisch kein Außerbetriebszustand erreicht. Um Stromausfälle zu kompensieren, kann der Betrieb bei Bedarf per Batterie zwischengepuffert werden.
Vermietung über Innlights Displaysolutions
Als Hersteller bietet Kultour das System zum Kauf an, die meisten Anfragen kamen allerdings für Vermietungen. Dazu ging der Anbieter eine Kooperation mit Innlights Displaysolutions in Wuppertal ein, die die Planung und Verkauf von LED-Displayinstallationen übernehmen (www.smartscreen.de / www.innlights.de). Dort wird das Produkt unter dem Namen „Innstand Pop-Up Drop“ vermarktet. Die speziell konfigurierten Miet-Exemplare sind mit entsprechenden Innlights-LED-Screens bestückt. Neben der App-Steuerung kann ein Kunde die gemieteten Systeme per InVision Cloud-Anbindung konfigurieren. Die erwähnten Systeme am Stuttgarter Hauptbahnhof werden auf die Art von der DB-Zentrale in Frankfurt per Cloud bespielt „Aufgrund der fortschreitenden Bauarbeiten ändern sich die Wege alle paar Tage, weshalb die Systeme mit einem Gabelstapler kurzfristig umgestellt werden. Dann werden neue Inhalte eingespielt“, so Key Account Manager Kolja Birkenbach von Innlights Displaysolutions.
Beim Verkauf ist der Grundpreis abhängig vom verwendeten Screen. Mit einer brauchbaren Auflösung liegt der „Smartscreen Guide“ laut Kultour etwa zwischen 30.000-35.000 Euro. Die Vermietung über Innlights Displaysolutions kostet am ersten Tag 1.200 Euro, an Folgetagen werden Skalierungen angeboten.
„Toblerone-Dreieck“ für Sichtbarkeit aus allen Richtungen
In Zukunft soll auch ein „Toblerone-Aufbau“ möglich sein: „Wir klappen die Seitenflügel in einem Winkel zusammen, sodass das Ergebnis von oben gesehen ein Dreieck ergibt. So können Besucher die Richtung eines Entfluchtungspunkts von allen Seiten sehen“, kündigt Fritz von Burkersroda an. Als weiterer Mehrwert sei künftig die Adaptierung zusätzlicher Systeme – etwa einer CCTV-Kamera oder Entfluchtungs-Lautsprecher – denkbar.
Auch eine Zusammenarbeit mit der Firma Radacomm, die Sicherheitssysteme für Veranstaltungen entwickelt, ist geplant. Das soll eine Steuerbarkeit auch unabhängig vom Mobilfunknetz als Redundanz gewährleisten: Falls das 5G/LTE-Netz auf Festivals bei Sturm oder Unwetter zusammenbrechen sollte, ließen sich die Systeme dann laut von Burkersroda über TETRA oder DMR-Netz per Funk ansteuern. Per SMS an die Systeme könnten Betreiber so trotzdem auf die Entfluchtungsgrafik umschalten.
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