LED- und PA-Konzept auf dem „Rolling Loud“-Festival
von Nicolay Ketterer, Artikel aus dem Archiv vom
Knapp 70 Acts beim 2024er HipHop-Festival, aber hinter der Hauptbühne anwohnerbedingt eine möglichst reduzierte Beschallung? Die Lösung lieferten ein cardioides Setup und spezielle Presets. Screen Visions lieferte zudem 870m² LED – und erläutert generelle Herausforderungen beim Einsatz von LED-Modulen auf Festivals.
Rolling Loud wurde 2015 in Miami ins Leben gerufen: Aus dem eintägigen Event entstanden mehrtägige Festivals, die schließlich global als Marke exportiert wurden und auch in Asien stattfinden. 2022 fand dann ein Ableger in den Niederlanden (Rotterdam) statt sowie in Portugal. Mit dem Event in München Anfang Juli gab das Festival seine Deutschlandpremiere. Laut Veranstalter handelt es sich bei der Marke um das größte HipHop-Festival der Welt, 2019 sollen geschätzt 210.000 Zuschauer in Miami dabei gewesen sein.
In München traten knapp 70 Acts im HipHop-, Rap-, Dancehall- und R&B-Bereich bei der dreitätigen Veranstaltung auf mehreren Bühnen auf, darunter Kendrick Lamar, Travis Scott, Ayra Starr oder Wizkid. Laut Veranstalter waren insgesamt rund 60.000 Zuschauer vor Ort. Die Beschallungstechnik übernahm der Full-Service-Dienstleister FeedBack Show Systems Service aus dem nordrhein-westfälischen Alsdorf; FeedBack existiert seit 1996 und bietet von Produktions-Betreuung bis Dry Hire entsprechenden Service für Konzerte, Musicals, Festinstallationen, Tourneen oder Festivals an.
Eine generelle Herausforderung bestand im Schallschutzkonzept für das Messegelände in München-Riem, das die Anwohner betrifft, erinnert sich Feedback-Projektleiter Michael Staps. „Direkt neben dem Festival-Gelände befindet sich nur der weitere Messebereich. Davor und dahinter sind Wohngebiete vorhanden. Vor Ort ist im Bereich Upstage, hinter der Bühne, etwas versetzt ein riesiges neues Wohngebiet. In Spielrichtung kommen nach anderthalb, zwei Kilometern Dörfer. Das Team, das ursprünglich das Schallschutzkonzept für den Veranstalter erstellt hatte, riet dort zu einem kardioiden System eines anderen Herstellers.“ Dabei bestand die Idee des damaligen Dienstleisters darin, die Bühne diagonal auf dem Platz zu drehen, erzählt Thomas Mehlhorn, Application Rental/Touring Engineer bei L-Acoustics. „Es ist allerdings selten, dass sich Festival-Promoter von einem Techniker sagen lassen, wie die Bühne stehen soll. Die Promoter wollen natürlich die beste logistische Infrastruktur und die meisten Leute auf dem Platz. Ihre Priorität liegt leider nicht darauf, die Bühne so aufzustellen, wie es akustisch am besten Sinn ergibt – auch wenn das natürlich gut wäre. Daher fragte Live Nation – einer der Veranstalter – nach einer möglichen alternativen Lösung von einem anderen Anlagen-Hersteller.“ So kam es demnach zur Anfrage beim FeedBack mit L-Acoustics im Portfolio. Sie setzten sich ebenfalls mit den Herausforderungen vor Ort auseinander.
„Wir gingen entsprechend ‚ins Rennen‘, um dafür eine Simulation zu erstellen und klärende Gespräche zu führen“, so Michael Staps. „Zur passenden Umsetzung wurden die Bässe allesamt kardioid gebaut, geflogene Bässe wurden mit einem speziellen neuen Preset von L-Acoustics betrieben.“ Thomas Mehlhorn hat das L-Acoustics-PA-Konzept für die Veranstaltung im Vorfeld entwickelt und war am Aufbautag unterstützend vor Ort. „Die Besonderheit bestand darin, dass der Beschwerdeführer – die ‚Residents‘ – nicht direkt hinter der Bühne wohnten, sonst hätten wir mit einer kardioden Bass-Ausrichtung leichtes Spiel gehabt. Die Anwohner waren rund 45-50° diagonal nach hinten versetzt.“ Das Ziel bestand entsprechend darin, an dieser Stelle die größtmögliche Auslöschung zu erreichen. „Das haben wir dadurch erreicht, indem wir Bässe zusätzlich hinter der Main-PA geflogen haben, mit einem speziellen Preset, das bei uns im Haus für Noise-Pollution-Anwendungen entwickelt wurde: Das K1SB_Cx-Preset hat einen erweiterten Frequenzgang und eine gezielte Anpassung des Phasengangs, um eine möglichst breitbandige und hohe Auslöschung zu gewährleisten. Wir haben in der ‚Prediction‘ – der Vorplanung – virtuelle Messpunkte erstellt und geschaut, wie wir genau an den Punkten, wo sich die Residents befinden, die beste Auslöschung hinbekommen, bei noch bestmöglicher Energieverteilung und Addition auf der Zuhörerfläche. Das hat dazu geführt, dass wir sogar die Side-PA, die bei einem derartigen Festival auch recht groß ist, mit etwas Overdelay versehen haben, also etwas mehr Zeit als sie eigentlich haben sollte, um mit dem vorderen Signal ideal zusammenzupassen; dann war die breitbandige Auslöschung quer und diagonal nach hinten in Verbindung mit dem Preset der geflogenen Bässe noch größer.“
Welche Kompromisse hatte das Overdelay für den eigentlichen Klang zur Folge? „Main- und Side-PA haben zwangsläufig eine Stelle mit Transitionszone – der Bereich, in dem sie maximal überlappen und gleich laut sind. In dem Bereich würde man, wenn man das System-Design nur für die Zuhörer macht, an der Stelle auch das Time-Alignment ausrichten. Der Nachteil: Die wahrgenommene Ortungsachse rutscht mit einem Overdelay weiter nach außen. Das kann sich – je nachdem, wie stark es ist – unter Umständen negativ auswirken, indem zusätzliche Interferenzen entstehen; im Bereich der Transitionszone, wo die Anlagen gleichlaut sind, könnten zusätzliche Kammfiltereffekte auftreten. Das Overdelay betrug in dem Fall vier bis fünf Millisekunden, da waren die Nebeneffekte definitiv vernachlässigbar. Es entstanden keine gravierenden Nachteile – wir sind praktisch vom bestmöglichen Ergebnis um ein paar Millisekunden abgerückt, was für das Ideal nicht wirklich wehgetan hat, aber für die maximale Auslöschung nach hinten – im Bereich der Anwohner – viel gebracht hat: Wir konnten nochmal 2dB Auslöschung rausholen. Das klingt erstmal nach wenig, aber wenn es darum geht, ob eine Anzeige erfolgt oder nicht, ist das ziemlich viel! Wir reden hier auch immer vom Maximalwert – das heißt nicht, dass wir dort hinten permanent an diesem Maximalwert arbeiten, sondern im besten Fall immer weit drunter. Wenn dann Spitzen kommen, wollen wir trotzdem möglichst unter dem Maximum bleiben. Da spielen 2dB eine große Rolle.“ Für Systemtechniker Thomas „Tom“ Jacobs fand die Umsetzung in der Praxis praktisch reibungslos statt, wie er sagt. „Wir haben in Zusammenarbeit mit L-Acoustics ein detailliertes Soundvision-File erstellt. Aus dem Grund war das Design gut vorbereitet – vor Ort musste ich nur noch meine Rigging-Punkte überprüfen, sodass sie mit den Werten im Soundvision-File übereinstimmten.“
Der vorne zu beschallende Publikumsbereich erstreckte sich laut Jacobs insgesamt rund über 170m Länge und 130m Breite – damit war verhältnismäßig eine breite Beschallungsfläche vorhanden. Neben der Links-Rechts-Beschallung an der Bühne mit dahinter geflogenen Bässen waren die zusätzlichen Outfills an den PAs vorhanden, dazu vier Delay-Tower auf einer Ebene, 65m von der Front-PA entfernt, wie Michael Staps erklärt. Passend zum HipHop-Grundcharakter des Festivals war für entsprechende Bassabdeckung gesorgt. „60 Subs standen vor der Bühne, dazu wurden 24 Subs geflogen, und an den Delay-Lines waren nochmal sechs Delay-Subs pro Delay-Tower vorhanden“, erklärt Michael Staps. Letzteres lässt aufhorchen, da auf Subs in Delay-Lines oft genug verzichtet wird. Und inwieweit war der Name „Rolling Loud“ Programm? „Wir hatten ausreichend Pegel im Zuschauerbereich, um 100dB“, meint Staps. Dabei war vom Veranstalter eine leise Bühne mit möglichst wenig Bassaufladung gewünscht, was durch die kardioid gerichtete Abstrahlung der Bässe unterstützt wurde. Das Monitoring erfolgte per Wedges, sowie teils per In-Ear. „Die Mehrheit der Künstler hatte kaum eigene Backline – einmal war ein Drummer dabei, bei anderen Künstlern Saxofonisten. Meist kam ein DJ und ein Rapper steht vorne. Wir hatten ein DJ-Fill mit L-Acoustics SB18 und KARA II, dazu hatten wir noch ein Sidefill, der eingesetzt werden konnte, bestehend aus vier SB18 und 3 A15 Wide pro Seite, und insgesamt 14 X15 HiQ als Wedges, vorne und an der Bühnenkante.“ Für Funkstrecken standen 14 Kanäle Shure Axient zur Verfügung (14 Shure AD2-Handsender, mit unterschiedlichen Kapseln), dazu acht Kanäle Sennheiser EM6000. „Viele US-Bands wollten gerne Sennheiser“, fasst Staps die Anforderungen zusammen. Bei Travis Scott kam Sennheiser beispielsweise zum Einsatz, mit vier SKM6000-Handsendern samt MMD935-1BK-Kapseln. Für In-Ear-Monitoring waren Shure PSM1000-Systeme (6 Kanäle) im Einsatz.
Manche Künstler wurden von FeedBack am FOH betreut, andere hatten eigenes FOH-Personal dabei. Am FOH standen zwei DiGiCo Quantum 338 und ein SD12-Pult zur Verfügung sowie mehrere Waves Extreme C-Server. Drei Künstler brachten ein eigenes Pult mit, erinnert sich Projektleiter Staps. Das Monitoring erfolgte über eine DiGiCo Quantum 338-Konsole. Die Pulte waren aus Flexibilitätsgründen für Festival-Betrieb klassisch per analogem Splitter angebunden, erklärte Michael Staps.
Die erwähnte Situation der umliegenden Wohngebiete erinnert an das Tempelhofer Feld in Berlin, wo beispielsweise bei den „Die Ärzte“-Open-Airs entsprechend der Wind-Gegebenheiten ausgesteuert werden durfte. Das Wetter spielte in München weitgehend mit. Wind trat laut dem Projektleiter kaum auf, weshalb in München keine Nachjustierungen an unterschiedlichen Positionen stattfanden. Ebenso wenig traten Unwetter auf, „nur beim ersten Aufbautag fand ein kurzer extremer Regenguss für eine Viertelstunde statt“, rekapituliert er. „Es gab Messpunkte des Dienstleisters, der das Schallschutzkonzept übernommen hatte, und der auch für die Überwachung zuständig war. Zusätzlich hat die Stadt gegengemessen, als Referenzwert. Die Stadt war immer ‚up to date‘ während dem Festival. Maximal 70dB LEQ waren an den jeweiligen Messpunkten der Stadt, außerhalb des Festivalgeländes, zugelassen. Wir haben den Wert nur einmal minimal überschritten, und einmal wurde er durch eine externe Schallquelle überschritten.“
Beschallung auf dem Messegelände laut FeedBack gelungen
Ob das Festival bei einer Neuauflage nochmals in der Messe ausgetragen wird, bleibt aus politischer Sicht bislang offen: Beim Publikum herrschte ausgelassene Stimmung, allerdings fanden auf einer Zweitbühne auch chaotische Zwischenfälle statt – so wurden durch Steinwürfe und Gedränge mehrere Ordner und Festivalbesucher verletzt, jene Bühne zeitweilig geschlossen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach sich dafür aus, große Konzerte im Olympiastadion zu veranstalten, wo dieses Jahr beispielsweise das „Superbloom“-Festival zum zweiten Mal stattfand.
Die Beschallung beim „Rolling Loud“ lief laut FeedBack indes problemlos ab, auch hinsichtlich der gewünschten Schallauslöschung in Bezug auf die Anwohner. Es gebe auf Seiten der PA-Anlage keinen Optimierungsbedarf, so Michael Staps‘ Fazit für den Aufbau auf dem Messegelände. „Uns ist nichts aufgefallen, was wir anders hätten machen müssen.“
Die LED-Leinwände auf dem Festival stammten vom Suttgarter Lieferanten Screen Visions. Dazu wurden 840m² LED-Material verbaut, so dessen Managing Director Roger Rinke, der auch ein entsprechendes Diskussionspanel auf der LEaT con 23 initiierte. Zum Einsatz kamen „INFiLED AR7 Touring Black Face”- und „AR5 Touring Black Face”-Module. Die größte Bildfläche lag demnach bei 180m². „Auch einzelne DJ- Pulte wurden mit 4 bis 10m² LED verkleidet“, so Rinke. „Die Ansteuerung der einzelnen Flächen erfolgte über eine aufwendige Glasfaserverkabelung zwischen Bühne und FOH und einem Aquilon Multiscreen-Videomischer.“ Das sei notwendig gewesen, damit die einzelnen Künstler vorproduzierten Visuals einspielen konnten und Live-Kameras vor Ort zusätzlich zugemischt werden konnten.
Bei der Hauptbühne erzählt Rinke von einer Premiere – erstmals kam ein 50 × 1m-Header zum Einsatz. „Durch den optimalen Dachzugang mit einem Laufsteg in der Dachkonstruktion konnte der LED-Header ohne große Schwierigkeiten montiert werden“, resümiert er. Die Bühnenkonstruktion beim Rolling Loud in München stammte vom Mainzer Dienstleister High Rise, der eine spezielle Aufnahmehalterung konstruierte, die am Boden vormontiert wurde. „Dadurch konnte ein schneller Auf- und Abbau realisiert werden, und die gesamte Konstruktion auch in Sinne der baulichen Sicherheit bei voller Windstärke eingebaut bleiben.“
„Sicherheitsaspekte bei LED-Wänden werden im Vorfeld noch unterschätzt“
Dabei ist Rinke wichtig, zu betonen, dass die Installation von LED-Wänden immer noch von manchem Festival-Veranstalter unterschätzt werden. Durch die unterschiedlichen LED-Systeme und Bauarten sowie Bildgrößen ergeben sich Herausforderungen, was Traglasten des Bühnendachs betreffen kann. „Was aber grundsätzlich bereits zu diesem Zeitpunkt versäumt wird, ist über die möglichen Windlasten zu sprechen, die über eingesetzte Videowände in und an der Bühne erzeugt werden – und wie diese Lasten in die Bühne eingeleitet werden. Ausschließlich über die Aufhängung der Videowand können diese Kräfte nicht abgeleitet werden.“ Es sei nötig, einen „konstruktiven und statischen Weg zu finden, die Kräfte einzuleiten und entsprechende Schutz- und Sicherungsmaßnahmen bei Wind- und Wettersituationen einzuplanen.“ Er erinnert daran, dass die Bühnenkonstruktionen über ein Baubuch verfügen, „in dem die maximal einzuleitenden Kräfte definiert sind. Werden diese verändert oder überschritten, muss ein neuer Nachweis geführt, ein neues Baubuch erstellt oder im schlimmsten Fall eine andere Bühne bestellt werden.“
Das Thema sei in der Vergangenheit vernachlässigt worden, berichtet er aus seiner Praxis – auch bedingt dadurch, dass LED-Flächen bislang kleiner waren und daher auch die Risiken geringer. „Mittlerweile hat die Thematik durch Wetterveränderungen – mehr Wind und Unwetter – und bereits erfolgten Unfällen wie in Essen [Casper- und Materia-Konzert 2019, d. Autor] oder Kopenhagen [Copenhell-Festival im Juni 2023, d. Autor] große Relevanz bei Veranstaltungssicherheit. Daher müssen die Veranstalter, Planer und technischen Projektleiter diesem Punkt größere Aufmerksamkeit schenken.“
Durch den technologischen Fortschritt können inzwischen mehr LED-Flächen bei Veranstaltungen untergebracht werden, so Rinke, dadurch seien die Ansprüche und Wünsche von Veranstaltern und Künstlern gestiegen. Er verweist neben dem Rolling-Loud-Festival beispielsweise auf aktuelle Tourneen von Beyoncé oder Harry Styles.
Ist die Kombination / Bühnenkonstruktion standsicher?
„Es muss frühzeitig geprüft werden, ob die Wände mit ihren Angriffsflächen für Wind mit der Bühnenkonstruktion lasttechnisch standsicher sind. In der Regel kann die Technik nicht ‚mal eben‘ wie ein Regenschirm eingeklappt oder abgebaut werden. Das müssen sich alle Beteiligten und vor allem der Veranstalter klar machen, und entsprechende Maßnahmen für solche Situationen erarbeiten und definieren.“
Als eine mögliche Maßnahme für einen beschleunigten Auf- und Abbau schlägt Roger Rinke die Verwendung größerer Modulbausteine (1,5 bis 2m²) oder einen Teilabbau vor, um Videoflächen zu verkleinern. Das sei jedoch eher schwierig umzusetzen, da es mit einem entsprechenden zeitlichen Vorlauf vor und nach einer Schlechtwettersituation erfolgen müsste, „da dazu die Veranstaltung gestoppt werden muss. Daher bestünde ein zielführender Weg darin, die einzubauenden LED-Flächen möglichst auf eine große Windkraft auszulegen“ – Rinke spricht mindestens Windstärke 10 an – „ohne Abbau oder Teilabbau während der Veranstaltung, und über das Sicherheitskonzept frühzeitig die Veranstaltungsfläche zu räumen.“
Um den Anforderungen gerecht zu werden, empfiehlt er passende Zeitpuffer: „Frühzeitige Planung und die Klärung der erwähnten Maßnahmen, Notwendigkeiten und Veränderungen, die in der Regel auch mit Kosten verbunden sind, müssen früher angesprochen, geklärt und verabschiedet werden“, so Roger Rinke. „Die Punkte kurz vor der Veranstaltung zu klären, ist normalerweise zu spät – dann können weder neue Statiken, bauliche Veränderungen oder Ergänzungen berücksichtigt werden. Auch zusätzliches Personal für einen schnellen Ausbau und Wiedereinbau fehlt in dem Fall, ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten. Zudem kann bei einer Veranstaltung mit vielen Quadratmetern LED-Fläche auch nicht alles gleichzeitig passieren.“
Der Bühnenbau durch High Rise sei lange im Vorlauf bekannt gewesen, wie Rinke erzählt. Zudem hatte Screen Visions bereits bei einer anderen Veranstaltung mit dem Dienstleister zusammengearbeitet. Aus dem Grund konnte der LED-Aufbau schnell durch High Rise geklärt werden. „Das Bühnensystem verfügt über die bautechnischen Möglichkeiten, um die entsprechenden Flächen kräftetechnisch ohne Windstärken-Begrenzung aufnehmen zu können.“ High Rise habe alle Prüfbücher nach dem neuesten Stand der aktuell gültigen Richtlinien gerechnet. Somit war der Betrieb der vollflächig verbauten IMAG-Screens und des LED-Headers sorgenfrei möglich, meint Rinke.
Ob ansonsten transparente Videoleinwände sinnvoll sein könnten, um Abhilfe etwa bei Windlasten zu schaffen? „Transparente Videowände sind zwar leichter und lassen Wind in einem gewissen Maß durch die Bildfläche, sie bieten durch ihre Transparenz – weniger Schwarzfläche – allerdings weniger Kontrast“, gibt Rinke zu bedenken. „Somit sind sie bei Tageslicht im Bereich außerhalb der Bühne eher unvorteilhaft. Bautechnisch und in der statischen Betrachtung von seitens der Baubehörde sind sie als geschlossene System zu betrachten und in die Berechnungen und Statiken so aufzunehmen. Somit bringen Sie keinen relevanten Vorteil“, fasst er zusammen.