Mit dem PRG GroundControl System für Followspots ist es nicht mehr nötig, die ganze Show im Nest zu sitzen. Die Follows lassen sich über das System von jeder beliebigen Position aus steuern. Bei der Macklemore-Tournee kam diese Art der Followbedienung zum Einsatz.
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Das GroundControl Followspot System ermöglicht es Gewicht und Platz, der normalerweise für die Spotfahrer benötigt wird, von den Trussen zu nehmen. Die Followspot-Operatoren verfolgen stattdessen das Bühnengeschehen über einen im PRG-GroundControl integrierten Videomonitor. Dabei verfügen sie über alle Bedienfunktionen, die sich auch bei herkömmlichen Followspots finden. Als Followspot selbst dient in diesem System ein modifizierter PRG Bad Boy (High Power – laut Hersteller auch PRG Best Boy). Er ist mit einer HD-Kamera ausgestattet, die sich unterhalb der Scheinwerferlinse befindet. Die bei Macklemore eingesetzte PRG Bad Boy Version wurde für die Arbeit als Followspot optimiert, liefert ca. 1600 W und erhielt eine entsprechend optimierte Pan/Tilt-Motorsteuerung. Die Kamera liefert 1080i HD-SDI zu dem Monitor an der GroundControl Einheit. Der Bad Boy ist via DMX mit einer Trussbox verbunden. Diese bietet überdies eine Kamera-Anschlussbuchse (Stromversorgung und Signal) und eine weitere BNC-Buchse. Sämtliche Eingangsdaten werden in der Trussbox konvertiert und über eine Fiberglasverbindung zur GroundControl Einheit geleitet. Diese Einheit soll bis zu 600 Meter entfernt positioniert werden können. Die GroundControl-Einheit selbst verfügt – abgesehen vom Videomonitor mit dem Bild der Bad-Boy-Kamera – über alle Steuerungsmöglichkeiten des Bad Boys. Neben Intensitäten, Zoom, Frost und Edge können ganz herkömmlich Color und Pan/Tilt manuell gesteuert werden. Die erstgenannten Funktionen werden über Drehregler am oberen Ende unterhalb des Monitors geregelt. Über mehrere Buchsen wird die Einheit in das System eingebunden: Neben AC In/Thru und der Trussbox Fiber-Buchse finden sich DMX In/Out sowie ein Video Out (BNC). Zusätzlich kann hier das Videosignal ein zweites Mal abgegriffen werden und dem Licht-/Weißlicht-Operator oder Lichtdesigner an den FoH gelegt werden, sodass dieser immer sieht, welcher Spot gerade was macht. Sämtliche Kamerafunktionen sind über die GroundControl Einheit steuerbar. Auch eine Night-Vision-Funktion findet sich hier. Ein Fadenkreuz ist auf dem Monitorbild zuschaltbar, Position und Größe lassen sich frei definieren.
Die Blende der Kamera kann hier ebenfalls bedient werden. Die Kamera bietet einen sehr großen Zoom-Bereich, so dass die räumliche Orientierung von der Hallentotale bis hin zu engen Bildausschnitten gewährleistet ist. Die Einheit ist unabhängig von jedem System einsetzbar, aber auch kompatibel für den Anschluss an ein Lichtpult. Vom Pult aus kann festgelegt werden, welche Parameter der Operator an der GroundControl steuern darf. Von „alle Funktionen“ bis „nur noch Pan & Tilt“ ist alles jederzeit über das Pult einstellbar (Control-Kanal) und jederzeit änderbar also auch z. B. Song-abhängig. Das Pult kann aber auch die volle Kontrolle übernehmen und die Lampe auch in Pan und Tilt steuern. Dadurch kann man die Lampen in Situationen, in denen man keinen Follow-Einsatz benötigt, als Showlicht nutzen. Über einen kleinen integrierten Touchscreen können verschiedene Befehle programmiert werden, z. B. DMX-Adressen zugewiesen, als auch Presets gespeichert und abgerufen werden. Color Correction Filter CTO, CTB sind vorhanden, sogar das Filtern von Grünanteilen und eine Blackout-Funktion sind möglich. Ein komplettes CTO Rad ist vorhanden, auf dem Minus Green 1/8, 1/4, 1/2, 3/4, volles CTO; 1/8 CTB enthalten sind. Auf dem zweiten Rad befinden sich identische Funktionen, hier nur mit CTB. Überdies sind eine CMY-Unit sowie ein Gobo-Rad mit rotierenden Gobos vorhanden. Über einen weiteren Fader, der sich an der linken Seite am oberen Ende der Einheit befindet, kann am Bad Boy gezoomt werden. Direkt daneben liegt ein Irisblendenregler, der ausschließlich für die Veränderung des Lichtkegels verantwortlich ist, dieser kann bequem mit dem Zeigefinger bedient werden. Die Fader können individuell belegt und „durchgetauscht“ werden. Dies gilt u. a. auch für die Dimmer Funktion. Alle Kamerafunktionen können hingegen bequem über die Taster und Fader am unteren Ende der Einheit bedient werden. Alle Kamera Funktionen sind zusätzlich über ein Lichtpult steuerbar. Der Monitor kann für den Transport eingeklappt werden. Alle herkömmlichen Funktionen eines Followspots sind hier also in ein innovatives und zeitgemäßes Steuerungssystem überführt worden – das auch noch der Sicherheit der Spotfahrer dient.