Mit „Amate Audio“ hat das Team rund um Firmengründer Juan, Chief Technical Officer Joan und Marketing-Spezialist Jordi Amate einen Relaunch des seit 1972 in der Nähe von Barcelona bestehenden Beschallungsherstellers gestartet. Mit R&D-Chef Joan sprachen wir über die aktuelle Technik und Marktausrichtung von Amate Audio.
Joan, Amate Audio blickt mittlerweile auf über 40 Jahre Erfahrung im Lautsprecherbau zurück. Erst vor einem Jahr wurde die Marke, 1972 gegründet von Juan Amate, mit geändertem Namen im Markt neu positioniert. Welche Neuorientierung steckt hinter dem Relaunch? Joan Amate: Als mein Vater damals einen Namen suchte, um seine Produkte in den Markt einzuführen, hat er grundsätzlich erst einmal an den spanisches Markt gedacht. Aber schon kurz danach hat sich die Marke auch schnell über unsere Grenzen hinaus verbreitet. Seit diesen Jahren hatten wir dann verschiedene Missverständnisse mit anderen Marken, die ebenfalls das Wort „Master“ benutzen. Nach unserem 40-jährigen Jubiläum haben wir uns daher entschieden, unseren Familiennamen in die Marke zu integrieren. Damit sind wir nicht nur stolz auf unseren Gründer, sondern möchten auch unsere Identität stärken: Als europäische Firma, die alle ihre Produkte bei Barcelona entwickelt und herstellt.
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Das Produktangebot startete im heimischen spanischen Markt. Welche Entwicklungen und Veränderungen hat es seitdem erfahren?
Seitdem ist viel in der Veranstaltungtechnologie passiert, und wir haben immer versucht, nah an dieser Entwicklung zu sein. Amate hat sich besonders auf „Self-powered“-Systeme mit DSP konzentriert, dazu gehört beispielweise unsere Xcellence Series. In unserem Labor haben wir dafür die Experten und Erfahrung in drei Feldern, die für eine Entwicklung solcher Systeme kritisch sind: Elektroakustik, digitale Signalverarbeitung und Verstärker. Das Ergebnis sind dadurch Systeme mit sehr gutem „Tuning“, die ganz leicht in Betrieb zu nehmen sind und sofort einen hervorragenden Klang liefern.
Den DACH-Märkten wird eine besonders hohe Erwartungshaltung die Qualität und Technologie betreffend nachgesagt, auch bereits bei Budget-kritischen Einsatzgebieten für Veranstaltungstechnik. Wie setzt sich Amate Audio mit diesen regionalen Märkten auseinander und reagiert auf deren Bedürfnisse?
Für uns gilt: Es ist nicht diskutabel, die Tonqualität gegen ein Budget einzutauschen. Aber wie können wir dann passende Systeme auch für Budget-kritische Anwendungen liefern? Mit gutem Design und innovativen Ideen! Bei jeder Entwicklung denken wir bis zum kleinsten Detail nach, wie man es noch optimieren kann. Ein cleverer Designer kann viele Kosten sparen, und trotzdem eine perfekte Lösung liefern. Darüber hinaus haben wir im Laufe der Jahre viele Erfahrung gesammelt, um eine sehr optimierte Zuliefererkette aufzubauen. Wir haben sehr professionelle Lieferanten ausgewählt, die uns die beste Qualität zu guten Preisen anbieten. Die Fertigung und Qualitätsprüfung finden bei uns in Terrassa statt, sodass wir den gesamten Prozess kontrollieren können.
Auf welchen Wegen holt Amate Audio Feedback aus den Märkten ein, um es in die Produkte einfließen zu lassen?
Wenn man Anwender aus mehr als 40 verschiedenen Ländern hat, bekommt jede Menge Feedback und Vorschläge – und wir freuen uns darauf! Viele Kunden besuchen uns und erzählen über ihre Erfahrungen. Das hilft uns, die Produkte zu verbessern. Aber oft erfahren wir, dass die Voraussetzungen – zum Beispiel in asiatischen Märkten – ganz anders sind als in Europa. Daher ist es wichtig, in jeder Produktlinie verschiedene Formate anbieten. In anderen Fällen muss man auch neue Formate oder Lösungen entwickeln. Das ist zum Beispiel der Fall bei unserer PA- oder Monitor-Box X14T: Sie ist mit einem ganz neuen 13,5″-Koaxiallautsprecher bestückt und hat unsere Kunden weltweit sehr positiv überrascht.
Veranstaltungstechnik hat sich in den vergangenen Jahrzehnten extrem verändert. Früher war man froh, wenn das Material nach einigen Transporten überhaupt noch funktionierte. Heute nutzen selbst Einsteiger technisch extrem ausgefeilte Technologien. Wo liegen künftig die Herausforderungen für die Anwender und Hersteller für Veranstaltungstechnik?
Leichtere, aber dabei kräftigere Systeme werden immer gewünscht. Aber natürlich gibt es physische Grenzen. Meiner Meinung nach werden „smarte“ Systeme, bei denen die DSP-Technologie das Setup erleichtert, an Bedeutung gewinnen. Heutzutage werden bei den Veranstaltungsfirmen noch zu viele Ressourcen durch Aufbaue und Inbetriebnahme gebunden. Je einfacher die Hersteller dieses Problem lösen können, desto optimaler gelingen dann auch der Aufbau und schließlich die Wiedergabeleistung eines PA-Systems. Wir sind schon 2012 mit unserer Xcellence Serie mit Remote Control über PC und iPad in diese Richtung gegangen. Dazu wird in nächster Zukunft noch mehr von uns kommen!