Matt Finke, OPUS – Deutscher Bühnenpreis Preisträger im Jahr 2013, zählt mit Loop Light zu den renommiertesten und kreativsten Video-/Licht-Designern der Branche. Wie erlebt er anlässlich der Prolight + Sound 2017 die aktuellen Trends bei Technik und Kreation?
HD, 4K, 8K, 12K, 16K, 20K … Hand aufs Herz: Was ist zurzeit angesagt und wie werden sich die zukünftigen Anforderungen – auch seitens der Auftraggeber – entwickeln?
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Wenn es um einzelne Displays und Projektoren geht, sprechen wir immer noch von überwiegend HD, also 1920 × 1080 px. Video-Mappings und LED-Wände überschreiten diese Schwelle aber schon regelmäßig, wir sind sicher im Bereich 4k angekommen!
Immer schneller, weiter, höher: Welche Ansprüche setzt ihr an die Tools und Systeme, mit denen ihr arbeitet?
Dies liegt in der Natur des Menschen, und das ist auch gut so. Selbst die Reduktion in Design-Überlegungen erfordert ein innovatives Denken. Wir messen uns konstant daran, dass wir Gutes in Frage stellen, um etwas Besseres zu bekommen. Und das betrifft alle Bereiche, man könnte also behaupten: Wir sind ein fordernder Kunde.
Was bildet für dich den Kick an High-End-Technik und Emotion?
Wenn ich auf über 20 Jahre zurückblicke, als ich zum ersten Mal die Hand auf ein Sensorfeld einer Lichtsteuerung gelegt habe – ich glaube das war ein Pulsar „Masterpiece“ High End dieser Zeit – dann ist es immer noch der identische „Kick“. Es ist das Feedback als Reaktion, die man bekommt, wenn man eine solche Technik zum Einsatz bringt. Ich weiß nicht, ob dies mit irgendeiner anderen Industrie zu vergleichen ist.
Content is king! Ihr setzt Content nicht nur in High-Tech um, sondern kreiert ihn in vielen Fällen selbst. Wie läuft in diesem Zusammenhang die Kommunikation mit den Kunden?
Das ist ganz unterschiedlich. Am Ende geht es immer um In- terpretation. Anforderungen und Bedürfnisse zu verstehen und das richtige Mittel zu finden, den Kunden inhaltlich so zu betreuen, dass er für seinen Anlass beeindruckende und nachhaltige Begeisterung schaffen kann. Also einfach ge- sagt: Die Botschaft zu hören und zu verstehen, und diese bestmöglich zu verpacken.
Eine eurer Stärken bilden Mensch-Maschine/Objekt- Interaktionen. Was waren und sind eure Intentionen für diese hohe Kunst von Performance?
Wahnsinn, das klingt wie eine Elektro-Band aus den 80ern. Wusstest du, dass auf einem unserer frühen T-Shirts mal drauf stand „never wanted to be a musician“? Und irgend- wie ist es immer noch so: Wir spielen stumme Instrumente. Bei dem „impact“, den aber diese Instrumente haben, ist es wohl eine „Mensch-Maschine-Interaktion“. Ob das hohe Kunst ist, da bin ich mir nicht sicher. Eigentlich nehmen wir im übertragenen Sinne nur eine Taschenlampe und leuchten jemandem ins Gesicht. Natürlich bekommt man hier und da eine Reaktion …