MA Lighting dot2: Interview mit Michael Strahtmann
von Marcel Courth,
Die neue Konsolen-Familie dot2 stellte MA Lighting Mitte März vor: Eine neue Range an Pulten für kleinere bis mittlere Anwendungen. Benutzerfreundlichkeit und umfassende Funktionalitäten sollen die Key-Features der neuen kompakten Konsolen sein. Alle drei Pult-Versionen können 4.096 Kanäle direkt über DMX-Out oder Ethernet ausgeben, weitere Anschlüsse sind DMX-In, MIDI In & Out, DVI-D, USB 2.0 und Audio-In. Die dot2 Serie besteht aus den Pulten dot2 core, XL-F, XL-B sowie den Wings dot2 F-wing als Fader-Wing, B-wing als Button-Wing und dem dot2 Node4 (1K). Als Software-Lösungen werden dot2 onPC und dot2 3D angeboten. Mit Michael „Qunicy“ Strathmann, Produktspezialist bei Lightpower / MA Lighting für dot2, sprachen wir über die neue Ausrichtung der Pulte.
Wie entstand die Idee für die neue dot2 Serie?
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Wir pflegen seit jeher den engen Kontakt zu unseren Kunden. Im Laufe der vielen Gespräche in den letzten Jahren hörten wir immer öfter den Wunsch nach einem einfach zu bedienendem Pult, für ein geringeres Budget, das gar nicht alles können müsse, was die Pulte der grandMA-Serie bieten. „Bitte baut doch etwas, was kompakte Abmessungen hat und trotzdem über alles Notwendige verfügt“, war die Aussage. Oft hörten wir auch „Wann kommt endlich ein neuer Scancommander?“ oder „Wir brauchen ein Pult für kleine Veranstaltungen“. Diese Wünsche und Anforderungen wurden von MA Lighting aufgegriffen. Die Umsetzung dauerte länger als ursprünglich gedacht, aber ein einfach zu bedienendes Pult erhält man eben nicht, indem man sich die grandMA2 Software nimmt und ein paar Funktionen weglässt. So wurden über die Monate und Jahre Ideen gesammelt, wie die Bedienphilosophie eines intuitiv zu bedienenden Lichtpultes angelegt sein muss. Der Hauptgedanke war, wie macht man ein immer mehr Funktionen umfassendes Licht-Equipment einfach bedienbar ohne bei Null anzufangen? Das war die Geburtsstunde der dot2!
Wie sieht die Ausrichtung der dot2 aus?
Die Ausrichtung der dot2 Serie geht ganz klar in die Richtung der einfachen und schnellen Bedienbarkeit: Ein Job steht an, dot2 einpacken und losfahren, patchen und los geht’s. Wird der Job größer, muss eine Backup-Möglichkeit gegeben sein. Das ist heute die Realität für kleine bis mittlere Veranstaltungen und Projekte und da gehört die dot2 hin, egal ob das eher der Live-Event-, Theater- oder TV-Bereich ist. Dabei ist die dot2 auch von Anwendern bedienbar, die nicht jeden Tag vor einem Lichtpult sitzen oder von Technikern, die die gesamte Veranstaltungstechnik bedienen müssen! Die dot2 ist von Anfang an auch vielsprachig ausgelegt. Die Bedienungsanleitung, die Benutzerführung im Pult sowie auch das Support-Forum im Internet und Trainingsvideos sind neben Deutsch und Englisch auch in weiteren Sprachen verfügbar. Wir müssen heute einfach global denken, wenn es um Entwicklung geht. Und da gibt es halt viele Anwender, die schlichtweg kein Englisch sprechen, aber trotzdem Licht machen wollen und müssen! Wir sehen die dot2 als das Arbeitspferd, das Lichtpult für kleinere und mittlere Produktionen und das in möglichst vielen Ländern der Erde!
Arbeiten die dot2 Pulte auch mit den Pulten der grandMA2 Serie und dem Zubehör der grandMA2 Serie zusammen?
Also es ist so, dass die grandMA2 Pulte die Showfiles der dot2 Serie lesen und laden können. Eine Voraussetzung ist natürlich die Kompatibilität der Software-Versionen. Umgekehrt ist das nicht möglich. An Zubehör ist natürlich zuerst der dot2 node4 (1K) zu erwähnen, ferner kann man an den dot2 Pulten die MA Nodes via ArtNet bzw. sACN verwenden.
Ist das GUI und die Software mit der der grandMA2 identisch – also werden sich bisherige grandMA2 User dort intuitiv zurecht finden?
Das GUI unterscheidet sich von der grandMA2, und doch werden sich grandMA2 User ganz schnell auf den dot2 Pulten zurechtfinden, ganz einfach weil die meisten Bildschirmansichten selbsterklärend sind. Umgekehrt funktioniert es genauso. Wer die dot2 bedient, wird auf den grandMA2 Pulten seine Arbeitsweise wiederfinden, nur individualisierbarer, spezialisierter, optionierbarer. Die dot2 soll keine kleine grandMA2 sein. Doch auf die logische und inzwischen etablierte Commandline-basierte Befehlsstruktur der grandMA2 zu verzichten, wäre nicht sinnvoll gewesen. Wir wollten nicht das Rad neu erfinden. Ergo ähneln sich die beiden Produktserien hier schon und zwar so, dass man sich, egal aus welcher Richtung man kommt, schnell zurechtfindet. Das ist genau das, was wir mit MA DNA und Der Essenz meinen.
Gibt es bei der dot2 auch die MA Lighting typische Multiuser-Idee (mit mehreren Pulten im Verbund an einem Projekt arbeiten) und wie schaut es allgemein mit der Vernetzung untereinander aus (Thema: Tracking-Backup)?
Auch hier folgen wir stringent der Ausrichtung des Pultes: Intuitiv und selbsterklärend soll es sein. Darum gibt es keine User, keine Userprofile. Die dot2 Pulte können untereinander vernetzt werden und arbeiten dann im Full-Tracking-Backup-Modus. Alle dot2 Pulte, der dot2 Node4 (1K), dot2 onPC und dot2 3D sehen sich im Netzwerk gegenseitig. IP-Adressen müssen nicht vergeben werden. Einfach die Komponenten mit einem Netzwerkkabel anschließen und dann bestimmen, mit welcher Station man sich verbinden möchte, fertig.
Gibt es den gewohnten MA Support auch für die dot2 Serie und wie sieht es mit Schulungen und Trainings aus?
Im Bereich Schulungen und Trainings möchten wir uns erst mal herantasten, wie groß der Bedarf an Schulungen wirklich wird, denn ganz ehrlich: man benötigt nur ca. zehn Grundregeln, dann weiß man wie das Pult sich verhält. Beherrscht man diese, ist die dot2 wirklich ein selbsterklärendes Pult! Wir bieten dazu noch Online-Support über unser neues dot2 Forum plus diverse Training-Videos sowie die bereits weiter oben erwähnte Mehrsprachigkeit.
In der Ausgabe 10/2015 hat die Redaktion das dot2 von MA Lighting ausgiebig antesten können. Unser Autor Torben Lehmann gibt seine Eindrücke und Erkenntnisse aus seinem ausführlichen MA Lighting dot2-Hands-on wieder. Hier gibt es den ausführlichen Bericht über die dot2 von MA Lighting …
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