Eurovision Vorentscheid in Estland mit Chamsys umgesetzt
von Redaktion,
Der Vorentscheid fand ohne Publikum im Fernsehstudio statt. Für die Steuerung der Scheinwerfer und dazugehörigen Effekte kamen drei Konsolen von Chamsys zum Einsatz.
(Bild: ChamSys)
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Aus Chaos entspringt oft auch Kreativität und die ein oder andere unkonventionelle Lösung. Dies war letztes Jahr der Fall, als René Jõhve und sein Team im Cuu Club die Bühne für Estlands Eurovision Vorentscheid 2021 entwarfen, der im März in Tallins Saku Suurhall Arena stattfand. „Wir hatten ein Design fertig, aber es lag eine Menge Unsicherheit in der Luft. Niemandem war klar, was im Zuge der Pandemie passieren würde”, erinnert sich Jõhve.
„Während unseres Planungsprozesses tauchten immer wieder neue Probleme auf. Irgendwann stand die Option im Raum, dass das Halbfinale des Vorentscheides in ein reguläres Fernsehstudio passen musste, wobei das Finale wiederum in eine Arena verlegt werden sollte. Wir mussten also unsere Pläne in letzter Minute ändern und ein neues Design erstellen, das in beiden Locations funktioniert.“
So formte Jõhve seine Ideen zu einem flexiblen, neuen Bühnenbild, das eine Reihe an Looks für die Künstler kreierte, die an der diesjährigen nationalen Vorauswahl für Eurovision teilnahmen. Mit seinen mehreren Schichten angewinkelter, bodenmontierter LED-Videopaneele, dem dreieckigen Background und den schwebenden Stripes strahle das im Endeffekt zum Zuge gekommene Design laut Pressemitteilung eine fast schon majestätische Aura aus, die automatisch die Spannung für den Zuschauer heben und so den Rahmen für diesen Wettbewerb schaffen sollte.
(Bild: ChamSys)
Im Zentrum der großen Lichtshow mit insgesamt 47 Universen standen drei Chamsys-Konsolen: eine Magic Q MQ500M, mit der Jõhve bewegliche Effekte und Blinder steuerte, sowie zwei Magic Q MQ 500 Pulte. Letztere wurden bedient von Erki Kukk, der sich um das Key Lighting kümmerte, und Črt Birsa, der als Operator der LED-Streifen und Special FX fungierte.
Im Rückblick auf das Design nach der Veranstaltung beschreibt Jõhve den kreativen Prozess dahinter: „Die LED-Bildschirme an den Seiten des Bodens war eine meiner ursprünglichen Ideen. Ich wollte, dass sie der Bühne eine zusätzliche Form geben und dass die Visuals die Show auch aus mehreren Kamerawinkeln unterstützen“, erklärt er. „Daher wollte ich diese Idee unbedingt beibehalten. Also fing ich an, das restliche Set-Design um diese Panels herum neu zu ordnen. Die LED-Bogenform kam zuerst und das große Triangledesign erst später. Es war ein bisschen Try & Error bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. “
Dass ihn das Design und die gewählten Formen in gewisser Weise auch einschränken könnten hatte Jõhve von Beginn an im Kopf. Er entschied sich trotzdem mit dieser Idee fortzufahren und die durch die Form gewählten Restriktionen für seine Vorteile zu nutzen. „Ich wusste, dass der LED-Bogen und auch die dreieckige Beleuchtungskonfiguration die Art und Weise einschränken würden, wie wir die Lichter fächern könnten. Jedoch war zuversichtlich, dass wir immer noch eine breite Palette unterschiedlicher Looks erzielen können, um den einzigartigen Charakter jedes Künstlers widerzuspiegeln,“ erzählt er.
(Bild: ChamSys)
„Weil wir die Acts in den Fokus setzen wollten, versuchten wir dem Künstler während der Performance mehr Aufmerksamkeit zu schenken oder zu anderen Momenten nur ein kleineres Raumgefühl für intimere Songs zu kreieren.” Die dreieckige Form von Jõhves Design verlieh dem gesamten Set laut eigener Aussage jedoch auch eine besondere visuelle Qualität, unabhängig davon, welche Art von Visuals er kreierte. Obwohl es einige Vorab-Programmierungen gab, das Cuu Club-Team entschied sich dazu den größten Teil seiner Time Codes während und nach den Proben durchzuführen.
Zum Glück, bemerkt Jõhve, haben die Chamsys-Konsolen hier die Aufgabe des Teams erleichtert. „Wir mögen den MQ500 und den MQ500M vor allem wegen der benutzerfreundlichen Bildschirme und der schnellen Fader”, sagte er. „Eine wirklich nützliche Funktion ist die Timecode-Timeline. Nach dem Importieren von Audiospuren war es für uns extrem einfach, die richtigen Cues und Timings zu finden.“
(Bild: ChamSys)
„Aus meiner Sicht haben die motorisierten Fader des MQ500M natürlich alles viel klarer und einfacher zu verfolgen gemacht“, fährt Jõhve fort. „Für diese Show sind die Makro Automation und Cue Stacks unerlässlich. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem MQ500M immer mehr neue Optionen für Cue-Stack-Makros erhalten.“ Jõhve und seine Kollegen stützten sich auf ihre drei Konsolen und ließen ihre 281 Scheinwerfer sowie LED-Strips mit präziser Steuerung auf 38 Wiedergabeseiten laufen, eine für jeden Künstler.