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Lösungsansätze für einen widerstandsfähigeren Wirtschaftszweig

Das war die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft 2024

Am Mittwoch, den 27. November 2024, trafen sich Expert:innen, Unternehmer:innen und Entscheidungsträger:innen im DRIVE. Volkswagen Group Forum Berlin zur vierten Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft. Beim Treffen diskutierten die Teilnehmenden über die aktuellen Herausforderungen und entwickelten Lösungsansätze für einen widerstandsfähigeren Wirtschaftszweig 2025.

Der neugewählte Rat der Vertreter:innen (v.l.n.r.): Justus Benedikt Brand, Alexander Ostermaier, Jens Langner, Marcel Fery, Ellen Kamrad, Björn Kempe, Mike P. Heisel, Christian Eichenberger
Der neugewählte Rat der Vertreter:innen (v.l.n.r.): Justus Benedikt Brand, Alexander Ostermaier, Jens Langner, Marcel Fery, Ellen Kamrad, Björn Kempe, Mike P. Heisel, Christian Eichenberger (Bild: Sebastian Haenel)

Die diesjährige Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft war zum vierten Mal Plattform für den gemeinsamen übergreifenden Austausch der Veranstaltungswirtschaft mit der Politik. Die zentrale Botschaft: Durch entschlossenes Handeln und gezielte politische Unterstützung kann die Branche ihre Relevanz als sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands festigen und weiter ausbauen. Am Ende des Tages verabschiedeten die Teilnehmenden gemeinsam die Forderungen für die kommenden 12 Monate, um die Veranstaltungswirtschaft zukunftssicher und resilienter zu gestalten.

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Post-Pandemie-Ära und eine zukunftssichere Eventbranche

In zwei Paneldiskussionen setzten sich die Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und weiteren Verbänden mit den aktuellen Themen des Wirtschaftszweiges auseinander. Im Panel „Post-Pandemie-Ära – Lehren für zukünftige Krisen“ moderierte Rike van Kleef den Diskurs zwischen Mike P. Heisel (Unternehmer), Sebastian Krauß (Mitglied Bundesgeschäftsgeschäftsleitung, Leiter Politik Inland, Der Mittelstand. BVMW e.V.) und Johannes Voß-Lünemann (Rechtsanwalt, Fieldfisher).

Der Fokus lag auf Fragestellungen wie „Wo steht die Veranstaltungsbranche nach vier schwierigen Jahren?“ und „Wie lassen sich Maßnahmen und Unterstützungen bei zukünftigen Pandemien planungssicherer und verlässlicher gestalten?“ Wesentliche Erkenntnisse: Es braucht einheitliche und nachvollziehbare Regelungen auf Bundes- und Länderebene in Bezug auf Maßnahmen und finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand, sowie ein umfassendes Branchenpapier für Krisenprävention und Notfallmanagement.

Rechtsanwalt Johannes Voß-Lünemann gab den Teilnehmern einen Überblick über den aktuellen Stand und die Probleme bei den Prüfungen der Schlussabrechnungen. Die Kanzlei Fieldfisher betreut derzeit 100 Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft bei Einsprüchen oder Klagen gegen die erlassenen Bescheide zu den Schlussabrechnungen der Corona-Hilfen. Er wies darauf hin, dass Einsprüche fristgerecht erfolgen müssen. In Hessen müssen die Unternehmer direkt klagen, da in diesem Bundesland kein Einspruch möglich ist. Nach Einschätzung von Voß-Lünemann werden die Prüfungen noch bis Ende 2030 andauern.

Im zweiten Panel „Zukunftsfähigkeit der Veranstaltungswirtschaft stärken!“ widmeten sich Marcel Fery (Unternehmer), Jörn Freynick (Generalsekretär, Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände und Stefan Schmidt (MdB, Sprecher für Tourismuspolitik, Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) mit Moderator Georg Ehrmann weiteren Problem-Themen. Für die Teilnehmer gehört die Veranstaltungswirtschaft zu den Branchen, in denen unregelmäßige Arbeitszeiten betriebsnotwendig anfallen. Auch die Maßstäbe für Scheinselbstständigkeit, die in anderen Wirtschaftsbranchen gelten, greifen bei Veranstaltern nicht. Ebenso wie bei den Arbeitszeiten oder den rechtlichen Unsicherheiten bei der Beauftragung von Solo-Selbstständigen müssen branchenspezifische und praxisnahe Regelungen von der kommenden Regierung angegangen werden.

Forderungsmemorandum als strategische Grundlage 2025

Die Teilnehmenden präzisierten vor Ort das Forderungsmemorandum. Die hierin festgehaltenen Anliegen an die Politik umfassen relevante Themen der Branche. Für das kommende Jahr wurden dabei vier Schwerpunkte definiert: (1) Zukunftsfähigkeit und Resilienz der deutschen Veranstaltungswirtschaft stärken, (2) Zukunftsfähig und wettbewerbsfähig: Rahmenbedingungen für Wachstum in einer stagnierenden Wirtschaft, (3) Entbürokratisierung und Flexibilisierung: Politische Maßnahmen gefordert und (4) Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Die Transformation vorantreiben

Zu den definierten Forderungen zählen die Einrichtung einer Enquete-Kommission zur Bewertung der Schutzmaßnahmen der Pandemie und die Entwicklung einheitlicher Leitplanken für zukünftige Krisen. Darüber hinaus müssen finanzielle Mittel für Investitionen in den Wachstum, die Digitalisierung und die jährliche Vermessung der Branche sowie für Förderungsmaßnahmen für z.B. Weiterbildungsprogramme oder neuer Geschäftsmodelle bereitgestellt werden. Zum weiteren Vorgehen bei den Coronahilfen und der Entbürokratisierung legten die Teilnehmenden unter anderem Forderungen zum zügigen und fairen Abschluss der Abrechnungen sowie zur einheitlichen Regelung der rechtssicheren Beauftragung und der Arbeitslosenversicherung von Solo-Selbstständigen fest. Das gesamte Forderungsmemorandum kann hier eingesehen werden.

In den Vorträgen und Debatten konkretisierten die Stakeholder, Akteure sowie Branchenkenner:innen die aktuellen Anliegen und Nöte des Wirtschaftsbereichs. Die Bundeskonferenz 2024 endete mit eindeutigen Handlungsaufrufen an die Politik, die gesetzlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zu modernisieren und somit die Lücke zwischen Praxis und Theorie zu verringern und daraus resultierend die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Veranstaltungswirtschaft zu sichern.

Wahl des Rats der Vertreter:innen

Der neue Rat der Vertreter:innen wurde ebenfalls auf der Konferenz gewählt. Das Gremium setzt sich ein Jahr für die Interessen und Belange der Veranstaltungswirtschaft gegenüber der Bundespolitik ein. Für 2025 setzt sich der Rat zusammen aus: Justus Benedikt Brand, Alexander Ostermaier, Jens Langner, Marcel Fery, Ellen Kamrad, Björn Kempe, Mike P. Heisel und Christian Eichenberger. Gleichzeitig wurde den ausscheidenden Ratsvertreter:innen für ihren Einsatz im vergangenen Jahr gedankt. Ihr Engagement sei für die Arbeit des Rates von großer Bedeutung gewesen.

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