Bereits Mitte März startete in Berlin das Projekt United We Stream. In Zusammenarbeit mit ARTE Concert entstand ein virtueller Club, der die Atmosphäre der Nacht in die Wohnzimmer der Zuschauer bringen und die jeweiligen Clubs, Künstler und Veranstalter unterstützen soll. Anfang April ging United We Stream Global an den Start, wo sich weitere Städte und Regionen Deutschlands und Europas anschließen, um auch außerhalb Berlins auf lokale Funding-Kampagnen hinzuweisen.
(Bild: Dennis Poser)
Den Anfang der Expansion machte der Hamburger Club Uebel & Gefährlich, den der bundesweite Shut Down der gegenwärtigen Clubkultur auch getroffen hat. „Wie viele andere in unserer Branche ist auch die Hamburger Club- und Veranstalterszene durch diese Situation in ihrer Existenz und Vielfalt bedroht“, verdeutlich Melina Koliofotos vom Uebel & Gefährlich die Situation. „Um ein Club- und Kultursterben unbekannten Ausmaßes zu verhindern, müssen wir jetzt handeln!“
Deswegen startete das Clubkombinat Hamburg in Kooperation mit der Stiftung zur Stärkung privater Musikbühnen Hamburg (Clubstiftung) eine Spendenaktion, für die der Zusammenschluss mit der Initiative United We Stream aufmerksam machen soll. Auch weitere Aktionen sollen folgen, laut Aussage der Veranstalter hat sich ein großer Zusammenhalt zwischen Clubs und Künstler ergeben und so konnte das Team für einen wirkungsvollen Start auf ein Line-Up bestehend aus Helena Hauff, Bobbie*, Lasse Kautz so wie L.F.T bauen.
Um den Stream für den Zuschauer auch visuell attraktiv hervorzuheben setzte das Team unter Leitung der Lichtdesignerin Sylvia Tara, von allen Koyo genannt, auf ein Setup bestehend aus Scheinwerfern von Chauvet Professional. Hervorstechend war während des Streams vor allem ein riesiges kreuzähnliches Konstrukt, dass hinter den auftretenden DJs schwebte. Realisiert wurde diese Formation mit insgesamt zwölf Fixtures aus der Épix Strip IP-Reihe, die laut Hersteller nicht nur dank Pixel Mapping-Kompatibilität für kreative Visualisierungen sorgten, sondern durch das spezielle LED Dimming Control via S-PWM ideal für Kameraperformances sind.
(Bild: Dennis Poser)
„Die Épix haben eine wirklich sehr schöne Dimmkurve, die Bewegungen wirkten im Bild sehr sanft. Und dank ihrer dunklen Linsen verschwanden sie sehr schön im Hintergrund, das Licht schwebte in der Leere des Raumes“, erläutert Koyo.
Angesteuert wurden sie vom hauseigenen VJ Mateo über die Videosoftware Resolume. Durch die unterschiedliche Positionierung konnte so je nach Content verschiedene Effekte erzeugt werden, so dass das Kamerabild eine große Abwechslung bot.
„Zwar sind sie fest verbaute Fixtures, in dieser Positionierung wirkten sie aber für den Zuschauer sehr flexibel und beweglich. Eben diese Bewegung war mir sehr wichtig, um die Spannung zu halten.“
Bei der Grundidee ging es der in Hamburg beheimateten Lichtkünstlerin darum, die Größe des Uebel & Gefährlich im leeren Zustand zu inszenieren. Der Eindruck, welche Party eigentlich stattgefunden hätte, war ihr wichtig um die gegenwärtige Situation zu verdeutlichen. Ein großer Smiley diente hierbei als alleiniger Gast.
(Bild: Dennis Poser)
„Natürlich ist es im ersten Moment sehr ungewohnt, das Licht für einen ‚leeren Raum‘ zu konzipieren. Ich musste viel mehr darauf achten, dass die Lichtstimmungen auch von der Kamera eingefangen werden können. Dafür hatte ich immer den Vorschaumonitor im Blick, um selber zu sehen was die Kamera gerade sieht. Letztere sollte und durfte für mich nicht ins Schwarze schauen, was gerade in dieser Anwendung komisch klingt. Schließlich ist es bei Technopartys eher umgekehrt. Da gilt ja ‚Schwarz ist auch eine Farbe‘“, schmunzelt Koyo über die veränderten Gegebenheiten.
Neben den Épix Strips dienten ihr auch zahlreiche Rogue R3 Spots und Rogue R1 Beams zur Ausleuchtung und um die Atmosphäre zu setzen. Zwei weitere Scheinwerfer waren die beiden Chauvet Professional Maverick MK Pyxis. Neben der 60 W LED im „Hauptteil“ konnte vor allem der Außenring, bestehend aus neun separaten 15 W RGBW LEDs, als EyeCandy fungieren.
„Die beiden Pyxis waren somit nicht nur als Backlight für den DJ gedacht“, berichtet Koyo. „Die Pixeleffekte waren vor allem bei den Close-Ups sehr schön anzusehen und trugen erheblich zur Atmosphäre bei, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein wirklich schöner Effekt in der Kamera.“
„Als Team rücken wir vor allem jetzt sehr eng zusammen – also bildlich gesehen“, fasst Melina Koliofotos zusammen und auch Koyo zeigt sich zufrieden: „Als Crew haben wir so eine starke Verbindung, mit der wir in kürzester Zeit ein – wie wir finden – starkes Ergebnis erzielen konnten. Die Möglichkeiten mit CHAUVET Professional boten eine gute Ergänzung, um den Sprung von Live-Licht und Kamerabild zu schaffen.“
Alle Interessierten können das Ergebnis auch weiterhin online auf YouTube begutachten und sich über die Initiative „United We Stream“ informieren.