Traurige Nachricht aus den USA: Mit Ken DeLoria verstarb am 17. Januar 2017 nach längerer Krankheit ein wichtiger Vertreter der internationalen Beschallungswelt im Alter von 63 Jahren. Schon 1975 gründete er mit weiteren Freunden ein prog-rock Trio, um dann ab 1979 bei McCune Sound Services als System Tech und FOH-Mixer zu arbeiten: Die Firma aus San Francisco gilt als ungeheuer prägend für die Anfänge der amerikanischen Pro-Audio-Industrie, und DeLoria arbeitete für eine Vielzahl von Künstlern von Rang und Namen. 1985 verließ er McCune, um den Lautsprecherhersteller Apogee Sound mit zu gründen. Hier begann seine engere Verbindung zu Europa und Deutschland, denn Apogee wurde hierzulande gerne als weitere Alternative zu Marken wie Meyer Sound oder d&b gehandelt; Apogee-Produkte aus diesen Zeiten finden sich bis heute in Rental-Beständen oder Theatern. Selbst einen hochwertigen, gekühlten parametrischen EQ mit diversen Anschlüssen baute Apogee, um FFT-Analysen zu vereinfachen. DeLorias besonderes Interesse galt auch dem Sound-Design und der Einmessung von Beschallungssystemen, hier konnten wir ihn gelegentlich begleiten und beobachten, wie viel Erfahrung hier mit zusätzlicher (für heutige Maßstäbe noch schlichter) Messtechnik zu einem perfekten Gesamtsound kombiniert wurden. Einen beispielhafter Artikel von ihm zum Thema Sound-Design für TV-Shows findet sich hier. 17 Jahre später gingen er und der strauchelnde Hersteller getrennte Wege, und DeLoria arbeitete für mehrere verschiedene Hersteller, darunter Digidesign, um die Venue-Live-Mischpulte im Markt einzuführen. Als Musikliebhaber begeisterte und engagierte er sich für das Festivals Burning Man (wie hier auf dem Foto von 2005) und schrieb gelegentlich Fachartikel für die Magazine Production Partner und Live Sound International.
Anzeige
Einen Traum konnte er nicht mehr beenden: Seine lebenslangen Audioerfahrungen in einem umfangreichen Fachbuch zusammenzufassen.