Als Alternative für den „Peppers Ghost Effekt“ (s. Artikel Projektion auf Textilien, Abschnitt “Holografische Effekte”), aber mit einfacheren Aufbaubedingungen und, bei richtiger Handhabung, deutlich längerer Lebensdauer, ist die Gerriets Hologauze nicht nur eine Alternative zur Peppers Ghost Folie, sondern auch eine Entwicklung mit vielen Vorteilen.
Installiert wird die Hologauze wie ein gewöhnlicher Erbs- oder Gobelintüll an einer Traverse, an einem Theaterzug oder auch in Kombination mit einer Vorhangschiene, um sie nur temporär während einer Inszenierung einsetzen zu können. Auch die Kombination mit einem Kabuki-System ist ohne weiteres möglich. Hologauze hat einen eingewobenen Silberfaden in beide Webrichtungen und ist damit hochreflektiv bei Einfall von Projektionslicht, so dass qualitativ hochwertige Hologramm-Projektionen möglich gemacht werden – mit freigestelltem 3D-Content und einem Projektor mit 2D-Projektion. Der beschriebene 2D-Einsatz der Hologauze ist standardmäßig für Inszenierungen, Bühnenproduktion oder Fernsehshows geeignet.
Dazu kommt ein möglicher Effekt – etwas, was keine andere Gaze und kein anderes Material kann: Eine echte 3D-Projektion (zwei Projektoren mit Polarisationsfiltern) und ein entsprechender 3D-Content. In diesem Fall kann nicht nur die Fläche hinter der Hologauze als virtuelle Projektionsfläche genutzt werden, sondern auch die gesamte Fläche vor der Gaze zwischen Betrachter und Projektionsebene (wie im 3D-Kino). Hierfür ist dann allerdings das Tragen von Polarisationsbrillen, ebenfalls wie im 3D-Kino, nötig. Diese sind zwar mittlerweile recht günstig, werden im Theater-, Opern- und Bühnenbetrieb aber eher nicht eingesetzt. Für das Fernsehen kommt dieser echte 3D-Einsatzzweck nicht in Betracht.
Neben vielen anderen Liveproduktionen in den letzten Jahren wurde im Juni 2018 in Tokio eine Performance realisiert, bei der lebende aktive Kämpfer einer japanischen Kampfsportart auf einer großen Bühne auftraten. Vor der Bühne war eine große Hologauze (Maße: 14 × 18 Meter) an einem Portalzug befestigt. Durch die Hologauze bestand die Möglichkeit, mit einer 2D-Projektion einen freigestellten holografischen 3D-Content auf die Bühne zu projizieren, der die nicht mehr aktiven Kämpfer mit den noch aktiven Kämpfern vermischte. Für den Betrachter im Auditorium war kaum zu erkennen, wer real auf der Bühne war und wer „nur“ virtuell. Schlussendlich wurde die Hologauze nach oben gefahren, die virtuelle Illusion verschwand und die realen Kämpfer schritten zur Centerstage zum eigentlichen Kampf.
Einen ganz anderen Effekt erzeugt die Inviscreen, die wohl weltweit transparenteste Auf- bzw. Rückprojektionsfolie. Fast unsichtbar auf Glas geklebt, erlaubt die Inviscreen Projektionen und Effekte, die vorher so nicht möglich waren: Tagsüber eine voll transparente Fensterfläche, ab der Dämmerung eine effektvolle und überraschend helle Projektionsfläche. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: im Museums- und Ausstellungsbereich, auf dem Fernsehturm, im Restaurant, als interaktives Schaufenster, in Shopping-Malls, auf Kreuzfahrtschiffen, als Werbefläche im Theaterfoyer oder auch in ein Bühnenbild integriert.
Bei kreativ gestalteten Bildern und Effekten ist die Aufmerksamkeit und die Überraschung der Betrachter damit auf jeden Fall sicher. Bei der Inviscreen sind sowohl „flache“, zweidimensional wirkende, einfache Abbildungen möglich, als auch freigestellte Hologramm-Projektionen mit dreidimensional wirkenden Inhalten. Auch die Verbindung mit Touchscreen-Lösungen erweitert das Anwendungsfeld sowohl bei der Inviscreen als auch bei der Hologauze enorm.