Versicherungen für Selbstständige: sind die Tagessätze korrekt berechnet?
von Redaktion,
Nicht nur in der Veranstaltungstechnik, sondern auch in anderen Branchen wie beim TV und Film gilt seit jeher der Freelancer als einer der klassischen Marktteilnehmer. Durch die projektbasierten Produktionen bot es sich schon immer an, bedarfsweise Spezialisten oder Hands auf Zeit zu engagieren. Entgegengesetzt zu anderen Branchen ist jedoch die Selbstständigkeit in der Veranstaltungstechnik nicht als abschlägig zu betrachten – sie ist nicht das letzte Mittel, weil es keine festen Stellen gibt. Die Selbstständigkeit ist zumeist eine selbstgewählte Arbeitsweise, die eben auch viele Vorteile mit sich bringt – wechselnde Aufgaben und Teams, neue Herausforderungen und Möglichkeiten und eine selbstbestimmte Produktionsauswahl. In den letzten Jahren hat aber ein starker Verdrängungswettbewerb eingesetzt, der sicherlich auch mit der steigenden Anzahl an jährlichen Technikerzugängen aus dem Ausbildungszweig zusammenhängt. Der andere Grund liegt leider auch im höheren Budgetdruck, der von Auftraggebern, Agenturen, Production Companies bis hin zu den Freelancern weitergegeben wird. Ergebnis aus dieser Konstellation ist dann das Dumping der eigenen Tagessätze, ganz nach dem Motto: „Lieber den Job für weniger Kohle überhaupt bekommen, als gar keinen Job.“ Ganz oft liegt darin aber auch ein Denk- oder kaufmännischer Fehler begründet, da viele Techniker logischerweise keine kaufmännische Ausbildung besitzen und gelernt haben, wie man seinen Tagessatz korrekt berechnet inkl. aller notwendigen Versicherungen, Abschreibungsgüter, Mieten, etc. Die Altersvorsorge wird dabei gerne mal – vor allem in jungen Jahren – gänzlich missachtet. Auch eine Lobby für die Interessen der Freelancer gab es lange Zeit nicht.
Die ISDV widmet sich seit 2015 aktiv den Themen der Freelancer in der Veranstaltungstechnik, wo es vorher verbandsseitig einen Leerraum gab. Wir unterstützen den noch jungen Verband vollumfänglich, weshalb die ISDV seit Anfang 2016 auch eine eigene Rubrik in PRODUCTION PARTNER erhält. In ihrem Artikel in der neuen Ausgabe 11|2016 der PRODUCTION PARTNERgeht es daher genau um die Frage der richtigen Kostenkalkulation und speziell um das Thema Versicherungen. Welche Versicherungen sind notwendig und was ist bei den unterschiedlichen Angeboten und Versicherungstypen zu beachten?