Stage|Set|Scenery 2017 – vielversprechende zweite Ausgabe
von Redaktion,
Nicht wenige schauten mit großem Interesse auf das, was in den letzten drei Tagen in Berlin passierte. Nach einem optimistischen, aber durchaus ausbaubaren Start der Stage|Set|Scenery im Jahr 2015 war der Blick darauf gerichtet, ob und wie sich die zweite Ausgabe der Fachmesse vom Besucheraufkommen – aber auch den Ausstellern – entwickeln würde.
Anzeige
Der Umzug von den neuen südlichen in die nördlichen Hallen des Berliner Messegeländes war ein sehr geschickter Schachzug. Die kleineren Hallen passten sich sehr gut an die Besucher- und Ausstellermenge an. Insgesamt wirkte die diesjährige Ausgabe der Stage|Set|Scenery deutlich lebhafter als noch vor zwei Jahren. Die Messe vermeldete derweil einen Anstieg der Besucherzahlen.
Die ersten beiden Hallen (Licht/Halle 20 und Bühnentechnik/Halle 21) waren sowohl von der Qualität und der Quantität der Hersteller und Dienstleister gut belegt. Bis auf wenige Ausnahmen waren die Big Player vor Ort – wenn auch mit kleinerem Besteck im Vergleich zur Prolight+Sound. Hervorzuheben ist das erstmals durchgeführte LightLab, welches in der Lichthalle positioniert war. Die DTHG konnte den renommierten Lichtdesigner Manfred Ollie Olma gewinnen, der das Programm und auch die Durchführung inkl. Moderation übernahm. Das Programm bestand aus Round Tables mit Ausstellern und Lichtdesignern, aber auch aus Workshops und Live-Demos.
Quo vadis Audio?
In den beiden hinteren Hallen (Sicherheit, Audio und Kostümschaffende) verlor sich im Gegensatz zu den vorderen Hallen jedoch der Besuchersturm merkbar. Vor allem für die Audio-Branche muss ein sinnhaftes und interessantes Umfeld geboten werden. Die Hersteller und das SoundLab waren nicht sehr repräsentativ in eine Ecke der hinteren Hallen „gequetscht“. Möchte man das wichtige Thema Sound weiterhin thematisch in die zukünftigen Fachmessen integrieren, muss man über ein neues Konzept beraten. Ansonsten wäre die Überlegung anzustellen, die Anstrengungen in andere Bereiche zu konzentrieren.
Video fand dagegen nahezu gar nicht statt, obwohl das digitale Bild auch im Theater-, Konzert- oder Musical-Betrieb als eines der gestalterischen Mittel kaum mehr wegzudenken ist. Hier könnte sich womöglich weiteres Potenzial für die nächste Ausgabe der Stage|Set|Scenery ergeben.
Bild: Sylvia Koch
Bild: Sylvia Koch
Gute Organisation der Messe Berlin
Lobenswerte und durchaus positive Worte fanden die Aussteller für die Organisation und das Verhalten der Messe Berlin. Vor allem die Anstrengungen und die Bereitschaft, ein interessantes Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen, kamen bei den Ausstellern sehr gut an. Sicherlich ein nicht unwichtiger Punkt für die weitere und zukünftige Bereitschaft der Hersteller, in Berlin präsent zu sein.
Was bleibt, ist, zu sagen, dass die Messe gezeigt hat, dass es vorwärts geht und der Wille da ist, die Stage|Set|Scenery im Messekalender fest zu etablieren. Entscheidend wird sein, wie sich die DTHG positionieren möchte, denn ohne den thematischen Zugang und die Sogkraft des Theaterverbands wird es schwer werden. Hinter vorgehaltenen Händen munkelte man, dass es interne Diskussionen über die weitere Zusammenarbeit geben würde, wobei offiziell sich niemand der DTHG zu diesen Gerüchten äußerte. Sollte es diese Bestrebungen geben, dann wird man auch in zwei Jahren wieder gleichfalls gespannt auf die Entwicklung sehen. Die Grundsteine für eine erfolgreiche Zukunft wurden in den letzten beiden – speziell in diesem Jahr – gelegt.