Das Avid Venue S6L Mix-System hat sich zu einem weltweiten Standard für vielerlei Aufgaben im Live-Sektor etabliert. Bei aufwändigen Musiktheater-Produktionen (wie z.B. beim Musical „Der Glöckner von Notre Dame” – PRODUCTION PARTNER berichtete) ist es ebenso im Einsatz wie als FOH-Mixer, wie bei der letzten Massive Attack Tour oder für den Broadcast-Mix bei Peter Maffays MTV-Unplugged Event.
Avid Product-Specialist Chris Lambrechts über Key-Features und neueste Updates des Avid Venue S6L Systems, das wir hier getestet haben:
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Zu den wichtigsten Features zählt definitiv die Virtual Soundcheck (VSC) Funktion des Venue S6L. Hier lässt sich jederzeit individuell pro Kanal zwischen VSC und Show-Modes wechseln, ohne irgendeinen Signalweg dafür unterbrechen zu müssen. Bemerkenswert ist zudem, dass sich auch im VSCMode die gesamten Kanalzüge, also auch die Gain-Trimmer, im Signalweg befinden. Viele Produzenten schätzen die lückenlose Einbindung aller Pro Tools-kompatiblen Plug-ins. So lässt sich der Studio-Sound sehr leicht auf die Venue-Plattform und damit auf die Bühne portieren. Wichtig ist auch die Kompatibilität zwischen den Venue-Systemen: Ein Showfile lässt sich via USB-Stick in Sekunden auf nahezu jedes, wo auch immer installiertes Venue-System übertragen.
Mit dem Software-Update 5.4 wurden zahlreiche Automation-Features des Mischpults Avid S6L weiter verbessert und ausgebaut:
Snapshots: Jeder einzelne Aux-Send ist nun eine separate Instanz innerhalb eines Snapshots. Das ermöglicht äußerst flexibel definierbare Recall-Optionen. Snapshots lassen sich in Gruppen zusammenfassen und in voneinander abhängigen Hierarchien anordnen. Das Editieren und Updaten von komplexen Abläufen während einer Show gestaltet sich so noch einfacher.
Programmierbare Events: Nahezu alle Parameter einschließlich aller Inputs, EQs, Dynamics und Aux-Sends lassen sich schnell mittels Events steuern. Pro Kanalzug können dazu den X/Y- und Channel-Color-Tastern beliebige Funktionen zugewiesen werden. Diese Events lassen sich auch mittels MIDI-Daten automatisieren und damit via QLab oder DAWs wie etwa Ableton Live steuern. Zudem kann die Event-Automation auch über MTC/LTC oder die Uhrzeit gesteuert werden. Die neuen Snapshot- und Event-Features sind besonders bei aufwändigen Theater-Workflows sehr willkommen. Die Automations-Optionen werden so noch einmal leistungsfähiger. Snapshots können Events aufrufen und umgekehrt – dank der hinzu gewonnenen Flexibilität lässt sich jede denkbare Ereignis-Sequenz programmieren und mit einem einzigen Tasterdruck vom S6L aus triggern.
Output Sharing verbessert die I/O-Konfiguration eines Avid S6L Setups. Es erlaubt die separate Kontrolle einzelner oder mehrerer Outputs. Bei großen Setups kann man so beispielsweise In- und Outputs verschiedenen Engineers zuordnen.
Die brandneue 5.5-Software unterstützt die Verlinkung von S6L und der Avid I/O-Box Stage 16.
Ein Avid-Systemwechsel steht bevor? Hier hat Daniel Schindler getestet, wie und in welchem Umfang sich bestehende Avid Profile Showfiles auf die S6L überragen lassen.