Geräuschpegelmessung an Scheinwerfern

Störgeräusche von Scheinwerfern ermitteln und mindern

Auch LED-Scheinwerfer verursachen Geräusche. Lüfterrauschen, Netzteilpfeifen oder der photoakustische Effekt sind die Noise-Maker der neuen Generation. Wie bewerten wir diese störenden Geräusche – und wie sorgen wir für Ruhe auf der Bühne?

aufmacher_shutterstock_1070132669_etraveler(Bild: Shutterstock / etraveler)

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Übersicht:

Was ist der Unterschied zwischen Sone und Dezibel?
Geräuschmessungen nach DIN EN ISO 7779
Verhältnismäßige Betrachtung von Geräuschemissionen
Lüfter-Modi und Szenarien
Optimieren: unbewegtes Licht und trotzdem keine Ruhe?
Worauf müssen wir achten?


Schon 1999 gingen wir der Frage nach: „Wie laut sind Moving-Lights?“ Aber in 23 Jahren hat sich viel verändert. Heute sind Lüfter auf dem Markt, bei denen man direkt auf die Luftschaufeln schauen muss, um zu erahnen, dass sie sich drehen. Konnte man früher Moving-Lights alleine aufgrund ihres Rauschens als eingeschaltet im Raum identifizieren, so sind Moving-Lights wie auch statische Scheinwerfer, die für geräuschkritische Anwendungen entworfen wurden, heute nicht oder kaum noch zu hören. So kommt automatisch die Frage auf, wie man nun Scheinwerfer untereinander in ihrer Lautstärke unterscheiden kann, wenn man sie nicht im AB-Vergleich direkt „abhört“.

Was ist der Unterschied zwischen Sone und Dezibel?

Im Consumerbereich werden die Geräusche einer Waschmaschine oder eines NAS-Laufwerkes für den Nichttechniker in Sone angegeben. Mit Sone wird ein subjektives Lautstärke-Empfinden dargestellt. Sone ist also eine sogenannte psychoakustische Größe und beschreibt nicht die physikalische Eigenschaft, sondern die Wahrnehmung von Schall. Möchte man die empfundene Lautstärke eines Geräusches angeben, so sollte man dies in Sone machen.

Einige Beispiele zum besseren Einordnen der Einheit Sone: Das Rauschen von Blättern oder ruhiges Atmen wird mit einem Schalldruckpegel von etwa 10 dB angegeben. Das entspricht 0,02 Sone. Die Geräuschkulisse in einem sehr ruhigen Zimmer beträgt etwa 26 bis 30 dB. Dies entspricht übrigens auch dem Geräusch, welches die meisten Gehäuselüfter bei PCs verursachen. In Sone angegeben bedeutet dies 0,15 bis 0,4.

Messung am Scheinwerfer Lautstärken Terzband
Im Terzband werden die emittierten Frequenzen dreier Lüfter-Betriebs- modi dargestellt (Max, Auto, Silent) (Bild: Herbert Bernstädt)

Wir in der Veranstaltungstechnik sind dagegen mit Schalldrücken vertraut. Da der Schalldruckpegel eine technische Größe ist, kann er nur bedingt etwas über die Lautstärke aussagen, die der Mensch empfindet. Trotzdem gilt, dass mit einer Erhöhung des Schalldruckpegels auch die vom Menschen wahrgenommene Lautstärke ansteigt. Erhöht sich der Schalldruck um 10 dB, so geht man davon aus, dass sich die empfundene Lautstärke etwa verdoppelt. Da der Schalldruck auch von der jeweiligen Frequenz des Tons abhängig ist, eignet sich diese Einheit aber nur bedingt, um das subjektive Lautstärkeempfinden des Menschen zu beschreiben. Dennoch bevorzugen wir Techniker die Angabe in Dezibel. Und wenn eine spezielle Frequenz stört, schauen wir uns eben auch das Terz-Spektrum der Messung an. Die Grundbegriffe der Akustik hatten wir bereits in der PP12/99 ausführlich behandelt. Eine Kleine Auffrischung dazu findet sich am Ende des Beitrags.

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Geräuschmessungen nach DIN EN ISO 7779

Die DIN dient uns, um vergleichbare Messungen zu erstellen. Die DIN EN ISO 7779 „Akustik – Geräuschemissionsmessung an Geräten der Informations- und Telekommunikationstechnik“ verwendet den A-bewerteten Schallleistungspegel für den Vergleich von Geräten. Es werden drei Geräuschemissions-Grundnormen zur Bestimmung der Schallleistungspegel festgelegt, um Einschränkungen bezüglich vorhandener Prüfeinrichtungen und Erfahrungen zu vermeiden.

Lautstärkemessung Hüllfläche
Das Prinzip des Freifeldes auf einer reflektierenden Fläche.
Die Messfläche ist eine Halbkugel-Oberfläche. An bestimmten Orten werden dann die Messmikrofone entlang der Hüllfläche platziert
(Bild: Hebert Bernstädt)
  • Die DIN EN ISO 3741-1 „Bestimmung der Schallleistungs- und Schallenergiepegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen – Verfahren der Genauigkeitsklasse 2 für kleine, transportable Quellen in Hallfeldern – Teil 1: Vergleichsverfahren in einem Prüfraum mit schallharten Wänden (ISO 3743-1:2010)“; sprich in einem Hallraum. Der Hall-Raum ist vergleichbar mit der Ul- bricht-Kugel zur Lichtmessung. Der Hallraum ist ein allseits geschlossener Raum mit harten glatten Wänden, die den Schall nahezu vollständig reflektieren, so dass er nur langsam abklingt. 1999 führten wir die Movinglights-Testreihe im Hallraum der TU-Aachen durch.
  • DIN EN ISO 3744 „Akustik – Bestimmung der Schallleistungs- und Schallenergiepegel von Geräuschquellen aus Schalldruckmessungen – Hüllflächenverfahren der Genauigkeitsklasse 2 für ein im wesentlichen freies Schallfeld über einer reflektierenden Ebene.“ Das freie Feld ist in Laborausführung ein reflexionsarmer Raum (RaR) mit festem Boden.
  • DIN EN ISO 3745 entspricht vom Prinzip der DIN EN ISO 3744, bietet jedoch eine Genauigkeitsklasse von 1. Während DIN EN ISO 3744 für Klasse 3 fünf Messmikrofone und für Klasse 2 dreizehn Messmikrofone bzw. Mikrofonpositionen benötigt.
Reflexionsarmer Raum Messung Scheinwerfer
Im reflexionsarmen Raum des Akustiklabors IFAA in Herzogenrath steht das Movinglight auf einem Drehteller, der in 45 -Schritten gedreht wird. Der motorisch betriebene Mikrofonausleger neigt sich in 30 -Winkelschritten zur Seite. So werden hintereinander alle benötigten Messpunkte entlang der Hülle angefahren (Bild: Herbert Bernstädt)

Für diesen Artikel haben wir den RaR vom Akustiklabor Herzogenrath der IFAA zusammen mit Prof. Dr.- Ing. Anselm Goertz bezogen, der für unsere eigene Standortbestimmung und ein Update unserer Einschätzungen, wo man im Markt aktuell steht, einige beispielhafte Messungen durgeführt und bewertet hat. Grundsätzlich kann jede dieser Geräuschemissions-Grundnormen ausgewählt und entsprechend dieser Norm für die Bestimmung der Schallleistungspegel eines Gerätes angewandt werden.

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Verhältnismäßige Betrachtung von Geräuschemissionen

Fast jeder hat es schon erlebt: Es werden Forderungen aufgestellt, die ihrem Zweck nicht angemessen sind. Für einen maschinellen Antrieb in der Bühnenmaschinerie , der mehrere Tonnen tragen muss, werden z. B. 25 dBA gefordert. Auf der anderen Seite soll die Maschine, die das Podium hebt, in einem Raum, der von sich aus schon 35 dBA in das Messmikrofon haucht, betrieben werden. So ist es nicht verwunderlich, wenn hier und dort auch mal Werte aus dem Hut gezaubert werden. Oft machen es sich Scheinwerferhersteller auch einfach und geben Reziprok, wie man es von Lautsprechern her kennt, den dBA-Wert in einen Meter Abstand an – womit dann auch schon die Messmethode beschrieben ist, die man von den Lautstärkeangaben von Lautsprechern her kennt.

Und damit kommen wir zu einem Punkt, der sträflich vernachlässigt wird: Das Messequipment für eine Lautstärke-Vermessung von Lautsprechern unterscheidet sich erheblich von dem Messequipment, wenn man ein leichtes Säuseln oder Flüstern aufnehmen möchte. Bei Schalldrücken, die ein Lautsprecher von sich geben soll – er soll ja laut sein – spielen die Grundempfindlichkeit und auch die Geräusche außerhalb des Messraumes eine untergeordnete Rolle, weil sie das Messergebnis mit so viel Stör-Abstand beeinflussen, sodass eigentlich keine Beeinflussung stattfindet. Möchte man jedoch einem Scheinwerfer im Silent-Mode einen Messwert entlocken, benötigt man eine hochempfindliche Messkapsel, am besten auch mit entsprechend angepasstem Vorverstärker, wie es z. B. auch das IFAA-Akustiklabor vorhält. Natürlich ist auch der LKW, der am Gebäude vorbeifährt, zu hören und hat seinen Einfluss – trotz des halb schalltoten Raums. Und das macht die Sache der Messung auch so aufwendig, weil nun jede Kleinigkeit schon die Messung beeinflusst und ausgeschlossen sein muss.

Prof. Dr.-Ing. Anselm Goertz
Prof. Dr.-Ing. Anselm Goertz war auch diesmal federführend für die Messung von den heute sehr leise gewordenen Lichtwerfern verantwortlich (Bild: Herbert Bernstädt)

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Lüfter-Modi und Szenarien

Findet nun eine Messung nach DIN und mit den richtigen Messmitteln statt, folgt die Frage, in welchem Betriebsmodus der Schein- werfer zu messen ist. Es würde Sinn ergeben, bei 100% Dimmer-Helligkeitsansteuerung und einem automatisch nachregelnden Lüfter einen Lautstärkewert anzugeben, nachdem der Scheinwerfer einen „eingeschwungenen Zustand“ erreicht hat. Eingeschwungen meint hierbei, dass eine gewisse Zeit (ca. 30 Minuten) vergeht, bis sich das System aufgeheizt hat und der Lüfter in einer konstanten Geschwindigkeit arbeitet. Aber auch hier kann es passieren, dass bei schlechtem Temperaturmanagement die Lüfter-Geschwindigkeit immer zwischen zwei Bereichen hin- und herspringt, genauso wie evtl. die Helligkeit nachgeregelt wird. Da wird die Dezibel-Angabe eher zum Glücksspiel. Neben Lüfter-Mode und Dimmerwert ist auch der Wert, auf den die PWM-Frequenz des LED-Scheinwerfers eingestellt ist, interessant. Auch hier können Geräusche von der Treiberelektronik verursacht werden, wenn trotz 100% Ansteuerung eine Pulsweitenmodulation einsetzt, weil das LED-Board wohlmöglich trotz Zwangskühlung zu warm wird. Findet diese PWM in einem hörbaren Bereich wie 1 kHz statt, entspräche das dem gut hörbaren Worst-Case-Szenario.

ETC S4 Thermomanagement
Für das Thermo-Management und Zwangsbelüftung gibt es verschiedenste Ansätze, die sich auch deutlich in ihrer Lautstärke unterscheiden können (Bild: Herbert Bernstädt)

Sind mehrfarbige LED-Quellen zur Farbmischung in einem Scheinwerfer vorhanden, dann wäre auch anzugeben, ob ein Weißlicht wie 5.600K im kalibrierten Mode eingestellt wird oder ob alle LED-Farben im RAW-Mode zu 100% angesteuert werden. Damit wäre die Lautstärke des häufigsten Betriebsfalls angegeben. Nun könnte man den Dimmer noch auf 50 % herunterziehen, warten bis das System eingeschwungen ist und dann eine weitere Messung veranlassen. Denn es gibt einige Scheinwerfer, deren Kühlung bereits so gut ist, dass bei starker Dimmung der Lüfter nicht mehr aktiv arbeitet. Man ermöglicht einen quasi-lüfterlosen Betrieb. Eine weitere Messung bei 0% Dimmer-Einstellung verrät, ob evtl. im Basement ein Schaltnetzteil oder eine Treiberelektronik noch zwangsgekühlt wird.

Optimale Geräusch-Einstellungsmöglichkeiten in Form unterschiedlicher Modi
... bis hin zur stufenlosen Regelung, die man durch Minimieren des Fan-Noise-Levels erreicht

Sind weitere Lüftermodi wie Silent, Max, oder Lüfter off vorhanden, kann man auch hier die Messung bei 100 % Dimmer-Ansteuerung wiederholen. Dagegen können 0 % Dimmer-Ansteuerung anliegen, wenn man PAN und TILT in ständiger Bewegung als Schallergebnis aufnimmt. Dann lässt sich abschätzen, wieviel lauter das Gerät bei schnellen Bewegungen wird. Natürlich gibt es Geräte, die z. B. beim Zoom oder rotierenden Prisma-Rädern sehr laut werden. Aber um es pragmatisch zu halten, würde man mit allen Kombinationen am Ziel vorbeischlittern. Es geht letztendlich um die wenigen Szenen, bei denen absolute Ruhe benötigt wird. In diesen Situationen muss man vielleicht auch nicht mit voller Fahrt, sondern im Schleichgang zur nächsten Position fahren. Uns bleibt somit nichts anderes übrig, als reine Grundfunktionen eines Scheinwerfers zu betrachten, wenn wir diesen lautstärkeseitig abbilden und einordnen wollen.

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Optimieren: unbewegtes Licht und trotzdem keine Ruhe?

Es gibt immer wieder Situationen, bei der absolute Stille benötigt wird – die Szene, bei der man die Stecknadel auf den Boden fallen hören kann. In diesen Moment kommt dann gern die Ansage des Regisseurs, ob man den Scheinwerfer nicht mal leise machen könne. Sicher hat man hier nur einen kleinen Handlungsspielraum – aber man hat ihn. Jetzt kommt es darauf an, wodurch der Scheinwerfer Geräusche emittiert. Dem Lampensummen gedimmter Halogenlampen könnte man auf verschiedene Arten begegnen. Eine sofortige Lösung wäre, die Ansteuerung vom gedimmten Zustand auf 100 % hochzuziehen, da man hiermit der schnellen Stromänderung durch den Phasenanschnitt und den damit verbundenen schnellen Stromänderungen (di/ dt) entgegenwirkt. Diese Stromänderungen führen ein Magnetfeld an der Wendel herbei, wodurch die entstehenden Kräfte die Bewegung der Wendel verursachen – die Wendel fängt an zu summen. Wenn man nicht dimmt, wird dieses Summen minimiert. Ein anderes Leuchtmittel wie HPL könnte ebenfalls Abhilfe schaffen. Durch die tonnenförmige Wendelanordnung ist der Abstand der Wendeln zueinander größer und damit auch der Kräfteeinfluss geringer. Umgekehrt kennen wir auch das sehr laute Summen von Niedervolt-Parabol-Strahlern, da dort der Nachteil eines sehr engen Wendelabstandes bei hohen Strömen in Kauf genommen wird, um eine möglichst kleine Punktlichtquelle für den Parabolspiegel zu erhalten.

Der nächste Verbesserungsschritt bedeutet, das Set umzurüsten, wie durch einen Dimmertausch. Es gibt Dimmer mit verschiedenen Spulenqualitäten. Angefangen von ca. 80 μsek bei einfachsten Dimmern bis hin zu ca. 400 μsek für TV-Studios. Diese Verschleif-Zeit ist Ausdruck, wie sehr einem schnellen Stromanstieg mit der Spule entgegengewirkt wird. Aber noch besser wäre ein Phasenabschnittsdimmer. Die nächste Steigerung wäre der Sinusdimmer. Die Einstreuung auf asymmetrische Audiokabel lassen wir hier außen vor: Ist das Soundsystem symmetrisch gut aufgebaut und liegen die gedimmten Lastleitungen weit entfernt von den Tonkabeln und sind auch die Einspeisungen der Ton- und Lichtanlagen schön getrennt worden, ist ein Summen über die Tonanlage nicht zu erwarten. Wer tiefer in diese Materie einsteigen möchte, dem empfehlen wir unsere WIKI-Seite mit dem Titel „Warum summt der Dimmer?“ 

Warum summt der Dimmer
Aus unserem Wiki: Dem Thema summender Dimmer widmeten wir uns bereits ausführlich ein einem Wiki-Artikel (Bild: Herbert Bernstädt)

Haben wir es mit Scheinwerfern mit LED-Leuchtmittel zu tun, dann eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten, aber auch „Gefahren“. Hier haben wir keinen klassischen Dimmer, der eine Phase 100 Mal in der Sekunde anschneidet, sondern die Netzspannung wird von einem Schaltnetzteil gleichgerichtet und eine Treiberelektronik pulst entsprechend dem Ansteuersignal. „Pulsen“ meint Puls-Breiten-Modulation, kurz PWM (Pulse Width Modulation – auch Pulsweitenmodulation). Es gibt auch Ausnahmen, die über ein analoges Einstellen der Stromstärke die LEDs dimmen. Weitere Optionen sind andere Modulationsarten sowie Kombination und Mischbetrieb verschiedener Steuertechniken, damit die negativen Effekte beseitigt oder zumindest minimiert werden. Aber betrachten wir jetzt die Geräuschentwicklung durch die am weitesten verbreitete Methode – der Pulsweitenmodulation.

Lautstärkemessung an Scheinwerfern
Die Messungen wurden mit einem 1⁄2″-Messmikrofon vom Typ B&K 4190 mit Vorverstärker 2669 und einem Messverstärker 2610 durchgeführt (Bild: Herbert Bernstädt)

Hat man einen lichtstarken LED-Scheinwerfer, der mit einer PWM angesteuert und nicht zu 100 % durchgesteuert ist, dann kann eine Farbfolie (am besten dunkel) vor dem Scheinwerfer oder auch ein in der Nähe angestrahlter schwarzer Stoff zu einem Pfeifen verhelfen. Ursache ist dabei der photoakustische Effekt, bei dem ein Teil der Lichtenergie beim Auftreffen auf Objekte dort in Wärme umgewandelt wird. Durch das periodische Auftreffen, verursacht von der PWM, bewirkt der Wechsel von Wärme und Abkühlung am Ziel eine Volumenänderung. Diese durch die Wärmewechsel beispielsweise in der Dekoration verursachte Druckschwankungen nehmen wir als ein Schallereignis wahr. Abhilfe hierbei wäre das Erhöhen der PWM- Frequenz außerhalb des hörbaren Bereiches. Das Verstellen der PWM an einem Scheinwerfer dient folglich nicht nur, um einem Kameraflickern Paroli zu bieten, sondern auch, um Geräusche des Scheinwerfers zu beseitigen. Leider gilt das nicht, wenn sich das Schaltnetzteil mit einem Pfeifen bemerkbar macht. Sind jedoch die Spulen der Treiberelektronik für das Pfeifen verantwortlich, kann man durchaus mit Verändern der PWM zum Erfolg kommen.

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Worauf müssen wir achten?

Moderne LED-Scheinwerfer, die auch für lautstärkekritische Einsätze empfohlen werden, sollten mindestens Lautstärkeangaben wie oben beschrieben aufweisen. Das Ändern des Lüftermodus oder der Lüfterdrehzahl sollte über DMX oder RDM erfolgen können, um den Scheinwerfer bei kritischen Szenen geräuschmäßig einbremsen zu können. Einige Hersteller erlauben eine stufenlose Regelung der Lüfterdrehzahl. Andere setzen auf verschiedene Betriebsmodi wie „Lüfter aus“, „Lüfter leise“ oder bieten Studio- oder Automodi. Wichtig für den Anwender ist zu wissen, ob der Lüfter in einem Modus konstant dreht bzw. die Geräuschkulisse gleichbleibt, oder sich ändert. Genauso wichtig das Verhalten beim Umschalten in einen Silent- oder Lüfter-aus-Mode, ob dann die Helligkeit sprunghaft, langsam oder für eine Zeit gar nicht heruntergeregelt wird und man als Operator kompensieren muss.

››Das, was heute angeboten wird, ist nicht mehr zu vergleichen mit einem 20 Jahre alten 2-kW-Eni-Zoom oder Movinglight, deren Lüfter an Turbinengeräusche erinnerten. ‹‹

Aber was heute angeboten wird, ist nicht mehr zu vergleichen mit einem 20 Jahre alten 2-kW-Eni-Zoom oder Movinglight, deren Lüfter an Turbinengeräusche erinnerten. Moderne Silent-Operation-Modi messtechnisch zu beziffern, ist zu einer herausfordernden Messaufgabe geworden.



Grundbegriffe der Akustik

Begriff: Ton

Als Ton bezeichnet man aus technischer Sicht eine rein sinusförmige Schwingung im hörbaren Frequenzbereich.

Begriff: Klang

Ein Klang bildet sich aus Tönen verschiedener Frequenz und Amplitude, die sich zu einem komplexen Signal zusammenfügen. Der darin enthaltene niedrigste Ton bestimmt die Tonhöhe. Die höheren Töne ergeben die Klangfarbe. Ein kontinuierliches Lüftergeräusch würde als Bei- spiel aus der Lichttechnik in diese Kategorie fallen.

Begriff: Geräusch

Bei Tönen und Klängen geht man von einem stationären oder zumindest quasistationären Zustand aus, bei dem sich Frequenz und Amplitude der Teiltöne nur unerheblich ändern. Ein Geräusch dagegen ist meist fluktuierend, so wie es z. B. von einem anschlagenden Metallteil verursacht wird.

Begriff: Lautstärke

Die Lautstärke ist die zentrale Empfindung bei der Wahrnehmung von Schallereignissen. Sie hängt neben dem Schalldruck auch sehr stark von der Frequenz ab. Zwei Töne gleichen Schalldrucks, aber unterschiedlicher Frequenz können daher mit recht unterschiedlicher Lautstärke empfunden werden. Für den menschlichen Hörbereich besteht ein Zusammenhang zwischen Frequenz und Schalldruck und der dabei empfundenen Lautstärke. Mittlere Frequenzen werden zum Beispiel erheblich stärker wahrgenommen werden als tiefe Frequenzen.

Begriff: dB

dB-Größen werden immer dann gerne verwendet, wenn ein sehr großer Wertebereich darzustellen ist, so wie es bei den hörbaren Schalldrücken vorkommt. Man wählt sich hierzu einen Bezugswert und stellt jetzt alle anderen Werte in Bezug zu diesem dar. Bei Spannungen würde das z. B. bedeuten, daß man einen Bezugswert von 1 V auswählt, um sich bei einer Pegelangabe darauf zu beziehen. Die Berechnung lautet dann:

L = 20lg ⋅ U ⁄ U0
mit
U0 = 1V

Eine Spannungsverdopplung bewirkt immer eine Pegelerhöhung um 6 dB, ein zehnfacher Spannungswert bedeutet eine Pegelerhöhung um 20 dB. Bei entsprechenden Verkleinerungen bekommt der dB-Wert ein negatives Vorzeichen. Eine Halbierung der Spannung entspricht somit einer Pegelverschiebung um -6 dB. Handelt es sich um Leistung, so wird der logarithmierte Zahlenwert nicht mit dem Faktor 20 sondern mit 10 multipliziert. Eine Spannungsverdopplung (+6 dB) an einem Lastwiderstand bewirkt eine Vervierfachung der dort umgesetzten Leistung. Beides entspricht dann in dB-Größen ausgedrückt +6 dB.

Begriff: Schalldruckpegel

Der Schalldruckpegel SPL ist ein logarithmisches Maß für den Schalldruck (klein p) bezogen auf den Wert der Hörschwelle bei 20 Pa. Die Berechnung lautet:

Lp = 20lg ⋅ p ⁄ p0

mit

p0 = 20μPa

Begriff: Schalleistungspegel

Der Schalleistungspegel ist ebenfalls ein logarithmisches Maß, welches die insgesamt von einer Quelle emittierte Schallleistung (groß P) bezogen auf einen Wert von 10-12 Watt akustischer Leistung darstellt. Würde man eine Lärmquelle in eine Hüllfläche einschließen, welche die Quelle vollständig umgibt, so wäre die insgesamt durch diese Fläche hindurch tretende Schalleistung der hier betrachtete Wert.

Lw = 10lg ⋅ p ⁄ p0

mit

p0 = 10-12W

Begriff: A-Bewertung

Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass das menschliche Ohr in der Lautstärkeempfindung frequenzabhängig ist, wurde das A-Filter eingeführt, das den Verlauf der Frequenzkurve gleicher Lautstärke bei 20 Phon nachbildet und die Signale damit entsprechend ihrer Frequenzverteilung bewertet. Bei 1 kHz liegt der Wert bei 0 dB, für 100 Hz bei -19,1 dB und für 10 kHz bei -2,5 dB. Tiefe und sehr hohe Frequenzen werden also entsprechend ihrer schlechteren Wahrnehmbarkeit auch weniger stark gewichtet. Wenn es um die Beurteilung von Lärmquellen geht, ist damit die A-bewertete Größe die mit der höheren Aussagekraft.

Begriff: Freifeld

Unter einem Freifeld versteht man in der Akustik, daß sich keine den Schall reflektierenden Gegenstände in der Umgebung befinden. Von einer Schallquelle nimmt man dann nur den Direktschall war, der direkt von der Quelle ausgesandt wird. Später eintreffende mehr oder weniger starke Reflexionen gibt es im Freifeld nicht.

Begriff: Diffusfeld

Ein Diffusfeld stellt sich in Räumen durch eine Vielzahl von Reflexionen des Schalls an den Wänden, am Boden und Decke und an anderen Gegenständen ein. Je stärker die Begrenzungsflächen und Gegen- stände in einem Raum den Schall reflektieren, desto ausgeprägter ist das Diffusfeld.

Begriff: Nachhallzeit

Die Nachhallzeit (RT60) ist die Zeit, die vergeht, bis nach einem Schallereignis die Schallenergie in einem Raum auf ein Millionstel (-60 dB) abgesunken ist. Sie ist abhängig vom Volumen und der Fläche des Raumes sowie dessen schallabsorbierenden Eigenschaften. In einem Raum mit einer langen Nachhallzeit wird eine Lärmquelle durch die Vielzahl von Reflexionen lauter empfunden als in einem gut bedämpften Raum, der eine kurze Nachhallzeit hat.

Begriff: Absorption

Die Absorption ist die Eigenschaft von Materialien, einer Schallwelle Energie zu entziehen. Trifft eine Schallwelle auf eine Begrenzungsfläche, so wird ein Teil des Schalls reflektiert und ein Teil absorbiert. Diese Eigenschaften sind stark von der Materialbeschaffenheit und der betrachteten Frequenz abhängig. Wird ein Raum mit gut absorbierenden Materialien, wie Vorhängen, Teppichen etc. ausgestattet, dann verkürzt sich die Nachhallzeit.

Begriff: Maskierung

Unter Maskierung versteht man einen psychoakustischen Effekt des Gehöres, bei dem bestimmte Töne oder Geräusche von anderen soweit verdeckt werden, daß sie überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden. Die Verdeckung ist dabei um so ausgeprägter, je näher die Töne in ihrer Frequenz zusammenliegen. Verdeckungseffekte entstehen, wenn mehrere Schallereignisse gleichzeitig wahrgenommen werden und diese sich gegenseitig beeinflussen. Führt man z. B. ein Gespräch in ruhiger Umgebung, so ist hierfür kein großer Sprachschallpegel notwendig. Tritt aber gleichzeitig ein Störschall auf, der einen hohen Lautstärkepegel aufweist, so ist die Sprache nicht mehr zu verstehen. Sie wird von dem Störschall verdeckt (maskiert).

Für die Charakterisierung des Gehörs spielt die sogenannte Mithörschwelle eine wichtige Rolle. Als Mithörschwelle bezeichnet man den Schallpegel, der notwendig ist, einen bestimmten Ton gerade noch in Anwesenheit eines Störschalles zu hören. Da der Störschall den Ton verdeckt, bezeichnet man ihn als Maskierer. Dabei müssen die Frequenzbereiche des Maskierers und des eigentlichen Geräusches beachtet werden. Ein leises 4-kHz- Pfeifen eines elektronischen Vorschaltgerätes läßt sich z. B. nur sehr schwer von lauteren tieffrequenten Lüftergeräuschen überdecken.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Hallo an Alle,

    vielen Dank für den Beitrag.
    Ich kann das nur Bestätigen.
    Auf Life Veranstaltungen hat man als Toning. am Pult mit Lüftergeräuschen zu kämpfen, besonders wenn Kugel Mikrofone verwendet werden und das Signal das Recording, der Live Stream und die Dolmetscher bekommen.
    Somit hat man zu kämpfen mit Geräuschen und Lüftern von:
    -Klimaanlagen
    -Moving Heads
    -Beamer
    -LED-Wände
    -Störgeräusche von Netzteilen mit wechselnden Frequenzen je nach Inhalt.

    Und das ganze noch in einer Werkshalle….

    Beste Grüße

    Marcus Ritzel

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