Eiskalte LEDs und Farbanimationen kreieren faszinierendes Ambiente

LED in der Eventgastronomie

Ein ansprechendes Ambiente ist für den dauerhaften Zuspruch der Kunden in der Gastronomie entscheidend. Der Gestaltung mit Licht kommt dabei eine tragende Rolle zu, und die besonderen Eigenschaften von LEDs erweitern die Möglichkeiten zusätzlich.

SGM_Playboyclub London 5

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Licht lockt Leute – das ist eine alte Werbeweisheit und hat natürlich auch in der Gestaltung von Gastronomieräumen, Clubs und Diskotheken seine Gültigkeit. Zugegeben: Selbst heute gibt es noch Diskotheken, die ihre Tanzfläche nur mit acht an einem Gitter-Armierungseisen befestigten PAR56, angesteuert per 4-Kanal-Lichtorgel mit Pausenkanal, gefüllt bekommen. Aber wenn der Besucher die Auswahl hat, sucht er sicher auch die Abwechslung. Die Neugierde will ebenfalls befriedigt werden, wie auch das Kommunikationsbedürfnis. Hier ist ein Ambiente gefragt, das abwechslungsreich und themengebunden gestaltet werden kann.

Farbwechsel in der Deko

Um das Ambiente verwandeln zu können, eignen sich sehr gut hinterleuchtete Flächen. Diese Flächen können in den Möbeln wie Tischen oder Sitzblöcken, aber auch in den Wänden bzw. Trennwänden integriert sein. Eine Besonderheit nehmen dabei auch der Thekenbereich mit der Theke selbst und deren Rückseite mit den Glaslagerflächen und Flaschenregalen ein. Waren früher mit konventionellen Leuchtmitteln die notwendigen Einbautiefen oder die Wärmestrahlung zu groß, ist es nun dank der LEDs möglich, schlanke Flächen gleichmäßig zu hinterleuchten.

Light Power Ice Bar
Dekorative Beleuchtung von Eis mittels Kaltlicht abstrahlender LEDs

Dieser enorme Temperatur- und Platzvorteil ermöglicht auch eine komfortable Beleuchtung von Eis, was bereits (teilweise sehr aufwändig) realisiert wurde. In der Regel verwendet man dazu LED-Streifen oder LED-Kacheln, die mit einem geringen Abstand zur Oberfläche angeordnet werden. Diese LED-Streifen oder LED-Kacheln können unterschiedlich aufgebaut sein. Auf der einen Seite gibt es die LED-Leuchten, die nur in einer Farbe leuchten und gedimmt werden können. Diese werden gerne eingesetzt, um Tischkanten oder andere Konturen hervorzuheben.

Lightpower Ice-Bar (1)
Diskothek „Index“ beleuchtet Sessel aus Eis mit LEDs

Interessant wird es jedoch für eine themenbezogene, abwechselnde Gestaltung, wenn diese Streifen in den RGB-Farben eine Mischfarbe erzeugen können. So ist man in der Lage, „warme“ wie „kalte“ Bereiche mit der Farbe einzustellen, mit Kontrastfarben zu spielen und durch Farbabstufungen Raumtiefe hervorzuheben. Die LED ist mit ihrer geringen Betriebsspannung und als kalter Strahler ideal als Lichtquelle für alle erdenklichen, selbstleuchtenden Skulpturen geeignet.

Lightpower Ice-Bar (2)
Die geringe Wärmeabstrahlung von LEDs, erlauben eine Beleuchtung von Eisskulpturen

Selbst einfache chinesische Lampenschirme oder Tücher, die die Decke entlang gehängt werden, können mit LED-Strahlern in der gewünschten Lichtfarbe strahlen. So werden Skulpturen anhand ihrer Farbwirkung auch unterschiedlich wahrgenommen. Natürlich gibt es auch wiederkehrende Events wie z. B. Halloween, deren Charakter mit eigener Farbzusammenstellung unterstützt werden kann. Ein Möglichkeit ist, dem Lightjockey die Kontrolle über die Ambiente-Beleuchtung zu ermöglichen, was sicherlich zusammen mit dem Licht-System gute Stimmungen erzeugen kann.

Abdeckung LED-Streifen
Aufbau eines LED-Streifens in ein Profil mit opaler Abdeckung

Animiert

Weiterhin sind diese LED-Leuchten auch in der Variante erhältlich, dass man jede einzelne LED separat in der Farbe und / oder (bei monochromer Ausführung) in der Helligkeit steuern kann. Damit wird der Gestaltung und vor allem der Dynamik eine unendliche Spielwiese zur Verfügung gestellt. Ist eine solche LED-Flächenmatrix beispielsweise an der Decke installiert, kann man z. B. Wolken darüber laufen lassen, an den Wänden lässt flackerndes Kaminfeuer Gemütlichkeit aufkommen, aber auch die Schattenbewegungen von Tanzenden animieren subtil zur Aktivität. Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass es hierbei nicht um bildtechnische Wiedergabequalität gehen soll, dazu sind eher Videowände und Projektoren geeignet, sondern um Gestaltungselemente. Diese so genannten kreativen LED-Flächen müssen eine großflächige Darstellung erlauben und dennoch bezahlbar bleiben. Jede einzelne LED kostet Geld, wie auch die dahinter stehende Treiber- und Ansteuerungselektronik.

LED-Matrix-Panel
Paneele mit LED-Matrix zur einfachen Montage.
Werden diese im Boden verbaut, ist
darauf zu achten, dass a) eine ausreichende
Belastung der Fläche zu Verfügung steht, b)
die Brandschutzauflagen erfüllt werden, denn
es könnten auch Zigaretten auf der Fläche
ausgetreten werden oder im Inneren der
Elektronik ein Schwelbrand entstehen und
c) bei der Feuchtreinigung oder beim Verschütten
von Getränken keine Flüssigkeit
hineinkommt. Eine oben aufliegende dünnere
Schutzplatte könnte nicht nur diese Funktion
übernehmen, sondern auch bei Kratzern oder
Brandflecken schnell ausgetauscht werden.
Ebenso ist durch Verwendung unterschiedlicher
Frostgrade auch der Look noch nachträglich
zu verändern.

Den Abstand, der zwischen den einzelnen LEDs gewählt werden kann, nennt man Pixelpitch. Je größer dieser Abstand, umso größere Flächen können bei gleicher Bildpunkteanzahl abgedeckt werden. Je enger die Bildpunkte, umso näher kann ein Betrachter an der Fläche stehen. Er sieht dann genügend Pixel, um das Bild erkennen zu können. Bei großen Abständen können die Bildpunkte auch weiter auseinander sein, um dennoch eine genügend hohe Informationsdichte zu erhalten. Eine weitere wichtige Bedeutung erhält das Material, welches vor so einer LED-Matrix montiert wird. Je nach Abstand zu den LEDs werden diese als homogene Fläche wahrgenommen oder noch als einzelne Bildpunkte. Alleine die Auswahl der Abdeckung kann ein völlig anderes Flair hervorrufen, und dafür bieten die Hersteller eine beinahe unendliche Variation von transluzentem Material an.

Ansteuerung

Bei der großen Anzahl von Bildpunkten, die man zu kontrollieren hat, wird man schnell einsehen, dass man mit einem 10-Kanal-Lauflicht bzw. einer 3-Kanal-Lichtorgel nicht wirklich weit kommt. Auch die meisten Lichtstellpulte sind in der Regel mit ihren Patch-Möglichkeiten oder Effect Engines nicht auf die große Kanalanzahl einer LED-Matrix eingerichtet – so haben nur wenige Lichtstellpulte z. B. einen Pixelmapper. Auch der Kanalhunger der LEDMatrix ist enorm – alleine für ein 35 ¥ 35 Bildpunkte großes LED-Feld, was gerade mal die Darstellung eines Icons erlaubt, benötigt man schon 3.675 Steuerkreise, was mehr als sieben DMX512 Universen bedeutet. Da selbst bei den großen Konsolen ohne Erweiterung spätestens bei acht DMXAnschlüssen Schluss ist, müssen hier andere Wege beschritten werden. Ein Weg wäre, spezielle LED-Steuerungssoftware zu verwenden, wie z. B. Madrix, die insbesondere für Clubs eine effektive Sound-to-LightAnbindung beinhaltet und via ArtNet mehrere DMX-Universen aussenden kann – wie auch DVI-Signale. Über DVI LEDs zu steuern wäre der zweite Lösungsansatz, was gerade beim Einsatz von Video und Medien-Servern sehr vorteilhaft ist. Jedoch hat hier die Kreativität in Bezug auf Exaktheit manchmal das Nachsehen. Denn wenn man einzelne Pixel ansteuern will, muss der Content schon sehr genau auf das System ausgerichtet sein. Auch Laufschriften zu generieren wird mit vielen Medien-Servern eher zum Ruckelspiel. Aber auch hier ist Software auf dem Markt, die sich speziell auf ruckelfreie Laufschriften spezialisiert hat. So kann man sich z. B. auch als Barblende eine LED-Matrix vorstellen, die eine Happy-Hour bzw. deren Ende mit einem Countdown einläutet – abgesehen davon, dass bestimmte Getränkehersteller ihr Brand-Logo gerne dort sehen wollen (und sich dies auch etwas kosten lassen würden).

Interaktiv

Einen weiteren Effekt mit einzeln ansteuerbaren LEDs kann man mit einer interaktiven Steuerung realisieren, die mit Hilfe von Sensoren auf Ereignisse selbstständig nach einem bestimmten Muster reagieren können. Hier kann man sich vorstellen, dass beim Betreten der Tanzfläche der leuchtende Tanzboden seine Farbe aufgrund der Stärke des Auftretens ändert.

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Amsterdam Arena mit der neuen Show „Source Of Light“ mit LED-Streifen, die pro Meter mit
16 W RGB LED-Leistung aufwarten und je 10 cm als ein Pixel anzusteuern sind
(Bild: Mittnick.nl/Kevin Verkruijssen)

Aber nicht nur der Tanzboden kann mittels Druck oder Kamera-Bilderkennungssoftware auf den Content Einfluss nehmen. So könnte man sich vorstellen, dass z.B. die LEDs beim Abstellen eines Drinks mit Blue Curacao auf dem Tresen unter dem Glas Aquamarin leuchten. Auch ein interaktives Flaschenpositioniersystem könnte ein Hingucker werden, wenn bei der Eingabe der Bestellung ein signalrichtungsverlaufendes Lichtband den Weg zur Jim Beam-Flasche wie eine Landebahnbefeuerung anzeigt.

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1,5 km LED-Streifen für einen dominierenden Center-Effekt

Green

Der geringere Energiebedarf von LEDs wird natürlich auch im Diskotheken-Betrieb spürbar, vor allem wenn man auch beim übrigen Beleuchtungs-System auf LEDs setzt und Starkverbraucher austauscht. In erster Linie geht es hier dennoch nicht um das Energiesparen, sondern um Kunst und Gefühle. Und anderweitig wird leider noch sehr viel mehr Energie verbraucht: Beispielsweise mit Quarzstrahlern auf der Terrasse, damit man auch im Winter noch draußen sitzen kann oder sehr hoher Beheizung auf T-Shirt-Temperaturen.

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Videoserver bespielen große LED-Matrix-Flächen und schaffen so einen
Look in einer sonst kahlen Halle
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Mansion in Florida: 3.600 1,5 Watt RGB-Pixel überziehen die Innenseite
auf einer Fläche von ca. 14 ¥ 18 m, außen schließen sich über 600 zweiseitige
LED-Tubes an
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Im Mansion: 144 DMX-Universen werden über die Lichtsteuersoftware
Madrix gesteuert, die das ArtNet über 19 ArtNet-Nodes verteilt. Ein weiteres
System mit Madrix professional steuert darauf dynamische Videos
und hochauflösende Live-Effekte. Eingebundene Deckenkameras können
zusätzlich Live-Aufnahmen der Besucher direkt auf die verschiedenen
LED-Elemente bringen. Alles in allem werden 451.279 LED-Pixel von
Madrix angesteuert.

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