Es ist ein alter Traum: Einen »linearen Frequenzgang« zu kreieren, indem man einfach das Terzspektrum auf einem Analyzer anschaut und dann an einem grafischen Terz-Equalizer die einzelnen Terzbänder entgegengesetzt anhebt oder absenkt. Aber er ist äußerst fragwürdig.
Es gibt unterschiedliche Ansätze − auch bei Entwicklern von Lautsprecherboxen − wie ein »idealer« Frequenzgang einer PA Anlage aussehen sollte. Die einen wünschen sich ein neutrales Werkzeug, sprich einen Lautsprecher mit einem von Hause aus möglichst linearen Frequenzgang. Die anderen mögen einen Lautsprecher lieber, der schon von sich aus etwas umgänglicher klingt. Was gefällt, das hängt auch sehr von den Hörgewohnheiten ab, sodass man sich bereits diesbezüglich nicht einfach festlegen kann. Es macht aber keinen Sinn, einen linearen Frequenzgang zu kreieren, indem man sich das Terzspektrum auf einem Analyzer ansieht und dann an einem grafischen Terz-Equalizer die einzelnen Terzbänder invers anhebt oder absenkt.
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Einer der Gründe wurde schon im vorangegangenen Abschnitt angesprochen: Die Frequenzgänge sind abhängig von der Messposition. Besonders beim Anheben einer Frequenz sollte man sehr vorsichtig sein, damit nicht eine Frequenz oder ein Frequenzband, das aufgrund des Abstrahlwinkels der Lautsprecher gerade an der Messposition im Pegel etwas geringer ist, überall sonst im Saal überbetont wird.
Auch der Raum hat seinen Einfluss − und diesen misst man mit: Das Mikrofon nimmt den Gesamtschallpegel im Raum auf. Und dieser Gesamtschallpegel beinhaltet den Direktschallpegel von den Lautsprechern, die frühen Reflexionen von nahen Wänden usw. und dann noch die unendlich vielen Reflexionen, die den Nachhall des Raumes ausmachen. Der Nachhall beispielsweise fällt zu hohen Frequenzen ab; dieser Frequenzabfall wird mit zunehmender Raumgröße und längeren Nachhallzeiten stärker. Wenn man also bei einer Messung einen gleichmäßigen Abfall zu den hohen Frequenzen sieht, dann bedeutet das meist nicht, dass da die Lautsprecher schwächeln und deshalb der Frequenzgang angehoben werden muss, sondern vielmehr, dass man die Nachhallzeit des Raumes mit in der Messung sieht.
Ich mess’ mal eben die PA ein
Es gibt noch weitere Gründe, warum das perfekte Anlage einmessen nicht mal eben auf die Schnelle geht. Es braucht aber in jedem Falle einige Zeit und Erfahrung, um eine PA Anlage möglichst optimal auf die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten anzupassen. Meist ist man gut beraten, zumindest erst mal das auszuprobieren, was einem der Systemtechniker vor Ort zur Verfügung stellt. Meist fehlen einem dann die Zeit oder auch das Equipment, um eine wirkliche Optimierung der PA Anlage vorzunehmen. Oft haben sich ja bereits kompetente Menschen schon mal mit der Anpassung auseinander gesetzt und für die vorliegenden Bedingungen eine ganz passable Möglichkeit gefunden, auch wenn diese auf den ersten Ton nicht ideal klingt.
Es sollte auch davon ausgegangen werden, dass sich die Entwickler von Lautsprechersystemen mit der Abstimmung ihrer Lautsprecher intensiv beschäftigt haben. Auch wenn es vielleicht die Möglichkeit gibt, Einstellungen im System- Prozessor vorzunehmen, so sei doch davon abgeraten, auf die Schnelle hier Veränderungen vornehmen zu wollen.
Die durch den Verzicht auf langwieriges Einmessen gewonnene Zeit kann dagegen anderweitig gewinnbringender eingesetzt werden: Beispielsweise die Lautsprecher so aufstellen, dass alle Zuhörer gut erreicht werden, Ordnung und System in der Bühnenverkabelung halten und das gesparte Geld ist in hochwertigeren Mikrofonen oder Lautsprechern deutlich besser angelegt.
Vergiss nicht die Ohren
Die Ohren sind ein ganz außergewöhnliches Werkzeug, denn sie schaffen das ganz selbstverständlich, was messtechnisch schwierig darstellbar und noch schwieriger interpretierbar ist: Die gleichzeitige Auswertung von Zeit-, Frequenz- und Pegelinformationen. Es gibt schon lange eine Diskussion in Fachkreisen, dass z. B. bei der Beurteilung von Lautsprechern der zeitliche Aspekt zu wenig berücksichtigt wird. Aber leider sind die zeitlichen Aspekt auch schwieriger zu objektivieren als z. B. ein Frequenzgang.
Das eventuelle Messen sollte daher das Hören nur unterstützen, es kann vielleicht den einen oder anderen Höreindruck besser allgemein definierbar und objektiv erfassbar machen. Messen neben dem Hören kann auch helfen, wenn z. B. Fragen aufkommen, wo genau denn die Frequenz einer Rückkopplung liegt oder wo denn der Frequenzbereich ist, der als überbetont wahrgenommen wird. Es kann auch zur parallelen Kontrolle gut sein, wenn Einstellungen z. B. des Equalizers geändert werden. Ohren und Messsystem können gut zusammenarbeiten und sich ergänzen, vor allem, wenn sie lange zusammenarbeiten. Da kann es auch gut passieren, dass aufgrund der Erfahrungen und langjährigen Kooperation zwischen Ohren und Messsystem jemand mit einem einfachen Terz-Analyzer eine optimalere Anpassung eines PA-Systems hinbekommt als jemand mit einem komplexen, teuren Messsystem.
Vorsicht am EQ
Wenn man Einstellungen am grafischen Equalizer vornimmt, z. B. störende Frequenzen absenkt, dann sollte man nicht einfach gleich alle Terzbänder in dem Bereich, der bearbeitet werden soll, absenken. Denn durch die Filter, die damit gesetzt werden, mindert man nicht nur scharfkantig die Frequenzen im jeweiligen Terz-Band, sondern beeinflusst auch die Bänder nebenan. Dies soll an einem Beispiel verdeutlicht werden. Die Abbildung 1 zeigt ein typisches Terzfilter mit einer Absenkung von nur 6 dB bei 1 kHz, die Abbildung 2 ein ebensolches Filter in der benachbarten Terz um 1,25 kHz. Nutzt man nun beide zusammen, so kommt dabei das Filter heraus, das in rot in Abbildung 3 zu sehen ist. Die Absenkung liegt nun schon bei etwa 8 dB.
Nimmt man nun noch zwei weitere Filter mit 6 dB Absenkung in den Terzbändern um 800 Hz und 630 Hz dazu, so entsteht das Filter, das in Abbildung 3 zu sehen ist. Die Absenkung bei 1 kHz beträgt hier schon 11 dB und das, obwohl man eigentlich bei 1 kHz nur 6 dB eingestellt hat − und vielleicht auch nur diese 6 dB-Absenkung wollte. Ergebnis: Man reißt sich ein riesiges Loch in die Übertragungskette. Wenn man sich manche EQ-Einstellungen anguckt, bei denen fast alle Regler mehr oder weniger abgesenkt wurden, hätte man für das Endergebnis auch einfach den Lautstärkeregler etwas zurücknehmen können.
Praktische Tipps zum Soundcheck findet Ihr außerdem in diesem Beitrag!
Wie soll denn der Sound mit den Ohren überprüft werden, wenn schon mit 99 Db beschallt wird? Das hält ein normales Ohr nicht lange aus, das ist viel zu laut!
….um eine Anlage akustisch einzustellen, werden ja nicht die dann erforderlichen 99dB gefahren. Wenn dann die Anlage mit 99dB tönt, und sie anders klingt, hätte man halt in ein besseres System investieren sollen!
Als Musiker stoßen wir viel zu oft auf Techniker, die genau das hier beschriebene nicht in die Praxis umsetzten. Viel zu oft hören wir den Spruch, “die Anlage klingt 1A, die ist eingemessen” und die Ohren hat kaum jemand wirklich benutzt. So kommt es immer wieder vor, dass “alte Hasen” mit 2 Handgriffen den Sound retten ohne einen einzigen Blick auf den Analyzer und wenn ich hier noch etwas anmerken darf,
THEMA WAHRNEHMUNG: Ihr lieben Techniker, kein Ohr mag eine “gerade Linie” und dafür gibt es einen guten Grund, ja … sogar eine geltende ISO (226) welche die Wahrnehmung der verschiedenen Frequenzen bei unterschiedlichen Pegeln zeigt. Alleine schon aus diesem Grund ist es schwierig, einfach nur nach optischen Kriterien zu entscheiden, vermutlich noch an einem bestimmten Punkt im Raum, mit einem konstanten Pegel und keinen Störquellen wie sprechendes Publikum …
@ lecker live in Köln: ob ein Ohr eine gerade Linie nicht mag, oder möglicherweise doch, sei mal dahingestellt. das Ohr hört jedoch nur den Klang! Der Artikel befaßt sich aber nicht mit dem Klang von Musik, Instrumenten, Vocals etc., sondern mit der ÜbertragungsEigenschaft im Bezug auf den Frequenzgang einer ElektroAkustischen Anlage. Und diese Eigenschaft kann kein Ohr wahrnehmen. Vielmehr braucht es Fachwissen, akustische Referenzen, ein gutes Ohr und geeigente Technik, sowie ein Gehirn, das alle relevanten Informationen verarbeiten kann, um dann eine möglichst optimale Übertragungsfunktion einer PA in einem Raum zu erzielen. Und agbesehen vom Frequenzgang gibt es dann noch den Phasenverlauf und das Decay, sowie unterschiedliche Dispersion in verschiedenen Frequenzbändern auf der Seite der PA. Und Freuqenzspezifische Übertragungsfunktionen und Dämpfungseigenschaften der Atmosphäre, sowie ebenfalls Frequenzspezifische Absorbtion und Reflektion von Materialien im Raum. Und erst nach all diesen beeinflussenden Faktoren kommt der Schall dann an deiner individuellen Hörposition an. Und zwei Meter weiter kann es schon wieder ganz anders klingen. Das soll es aber nicht, weshalb eine Menge Experten daran arbeiten, einen möglichst originalgetreuen Sound an jedem Platz im Publikum zu ermöglichen.
Also ich finde es dürftig was hier beschrieben wird. Die Überschrift lautet “Anlage einmessen: So funktioniert’s!”, aber nach dem Artikel habe ich nicht wirklich etwas über einmessen gelesen, sondern eher wie man eine Anlage einrichtet. Es ist vollkommen korrekt was hier steht, aber ich finde es ist das Thema verfehlt worden. Ich habe mir unter der Überschrift mehr vorgestellt, wie man beispielsweise eine Anlage “time aligned”. Also sprich die einzelnen Komponenten (MAin, Near, Side, Subs usw) zeitlich auf einander abstimmt um einen möglichst homoogenen Sound zu bekommen. Ich hätte mir auch mehr gewünscht wie man diesbezezüglich vorgeht, wenn man aus Gründen des Platzes beispielsweise nicht eine optimale Positionierung der Boxen hat. Insbesondere Subs kann man ja im Raum verschieben und sie trotzdem noch mehr oder weniger gut in das System zeitlich einbinden. Auch hätte ich mir mehr über die Position des Messmikrofons gewünscht. Insbesondere beim Messen der Phase. Ich kann mir vorstellen da gibt es auch mehrere Ansätze und was mir an dem Text nicht gefällt ist, dass nicht auf die genannten Ansätze eingegangen wird. Ja es wird genannt, dass es unterschiedliche Ansätze über die linerarität des Systems gibt, aber die Ansätze werden nicht erklärt. Also wenn ich nur euren Text gelesen hätte, muss ich gestehen, würde ich nicht viel mehr wissen als vorher. Bitte mehr inforamtionen 🙂
Wenn man als Tontechniker eine Anlage zur Verfügung hat, mit 6 Topteilen und 2 Subwoofern, diese alle entweder über 7 Controller-Kanäle oder über die Ausgänge eines Digitalpultes einzeln angesteuert, kann man mit der richtigen Aufstellung und der richtigen Einstellung alles richtig machen und einen super Sound hinkriegen. Leider sieht die Praxis anders aus. Wenn der Generalunternehmer, der selbst kein Tontechniker ist, den Auftrag vom Kunden annimmt und davon ausgeht das man das mit seinem vorhandenen Material durchführt, das über nichts davon verfügt und der Kunde auch noch über die Aufstellorte der Lautsprecher entscheidet, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Fachwissen ist sowohl vom Generalunternehmer als auch vom durchführenden Tontechniker gefordert. Das es heutzutage Unternehmen gibt, die es tatsächlich schaffen an Aufträge im 5-stelligen Bereich heranzukommen und nicht das gerigste Wissen über die Laufzeiten von Schall besitzen, nützt es natürlich nichts diesen dann ein tolles Meßprogramm Smartlive zur Verfügung zu stellen. Diese sind mit den Informationen die dieses Programm zur Verfügung stellt schlicht überfordert.
Das ist ein heißes Thema in der Branche, seit über 100 Jahren.
War der Sound Scheiße, dann ist “der Techniker” schuld. Relevante Hintergründe sieht niemand. Aber halt mal, warum eigentlich “der Techniker”?
Lassen wir unsere Zähne etwa auch von einemn Techniker richten?
Oder lassen wir die Flugzeuge etwa von einem Techniker fliegen?
Selbstverständlich nicht, denn erstens wäre das angesichts mangelnder ausbildung viel zu gefährlich, und zweitens gibt es genau deswegen Experten die für diese Jobs ausgebildet worden sind! Warum ist das in der Beschallungstechnik nicht genauso? Da wird immerhin Technik eingesetzt, die Gesundheitsgefährdende Schalldrücke von über 130dB erzeugen kann. Mal abgesehen von der Sicherheitsrelevanten Installation.
Da hilft nur Bildung, Ausbildung und Meinungsbildung!!
In freier Wildbahn ist kaum bekannt, daß es nicht nur “den Techniker”, sondern auch Ton Ingenieure und Ton Meister gibt, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben. Das muss freilich etwas differenzierter betrachtet werden. In Englisch benennt man die Personen die den Ton machen als Sound Engineer. Das geht auch auf Deutsch.
Deshalb fordere ich den Redakteur, der diesen Beitrag vor der Freischaltung liest, dazu auf, das Thema “der Ton, Techniker, Ingenieur, Meister. Ausblidung und Praxis” in die nächste Redaktionskonferenz einzubringen. Um dann irgendwann einen Artikel zu publizieren, der zu Überblick und mehr Verständnis in der Branche führt.
Danke im Voraus, und schöne Grüße an Walter.
Also hier will mal klar gesagt sein ! Ein Messystem ist kein Hilfssysteme für die Ohren! Sondern dafür da die jobs zu übernehmen die die Ohren nicht können! Stichwort Timealignment… ich kenne Keinen der die Einzelnen Komponenten mit seinen Ohren anphasen kann! Und das ist wohl das wichtigste!!! Stimmt die Phasenlage und das System nicht, kann ich auch gleich heim fahren….. denn dann bekomme ich eh keinen Sauberen Sound hin… Leider ist die Sicht suf messysteme in diesem Beitrag so zu empfinden, als hätte der Autor noch nie mit einem modernen Messystem gearbeitet…. Ich denke der Grundsatz eines Tontechnikers/ Ingenieurs/ Meisters sollte es sein, das was er am Anfang der Signalkette hat nur für den Zuhörer lauter zu machen als es zu verfälschen… dazu braucht man 1. ein Sauber berechnetes System ( das nicht nach der wird schon Passen Faustregel, oder wir machen das schon immer so berechnet wird) das genau auf den Raum bzw. Die zu beschallende fläche angepasst wird! Außerdem sollte man im Systemaufbau versuchen so wenig Kompromisse wie möglich einzugehen und lieber 10 mal nachdenken wie man Kompromisse ungehen kann. Danach sollte man das System Spielbar machen, und da kommt auch schon das Messystem ins Spiel! 1. Anphasen der einzelnen Systemkomponenten ( Kann mir keiner weiß machen er kann das mit seinen Ohren ) 2. Auch auch mit dem Messystem: Stichwort Magnitudenmessung Mehrer messpunkte in der zu Beschallenden fläche ( wirklich viele, denn nur dann können moderne Systeme selbst merken was sauberes signal und was ne Reflexion war!) dann übernander legen der einzelnen Punkte um ne Korrekturkurve zu erhalten und die baue ich mit dem Eq und hilfe des messystems nach ! So jetzt hab ich ein System was jeh nach Qualität des Materials überall annähernd gleich klingt.. Das ist mein Ausgangspunkt…. Danach habe ich ein Amtliches System…. dann beginnt das eigentliche Mischen und erst da kommt das gehör ins Spiel… So traurig es klingt alle die nicht so vorgehen und zumindest das zeitliche machen… Saufen entweder auf ihren Veranstaltungen ab oder Bringen es nicht weit in der Branche
Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem angehende Tonleute (-techniker, -ingenieure, – meister) sich von einem solchen Artikel inspirieren lassen möchten. Und die haben bestimmt am Anfang keine Anlage mit zig Komponenten und einem Messsystem für 1000e Euros am Start.
Wenn wir also mal an eine einfache Front-Beschallung denken, mit Subs und darauf gestackten Topteilen rechts und links (hoffentlich vom selben Hersteller und auf einander abgestimmt), dann relativiert sich die Frage nach Anphasen der einzelnen Systemkomponenten und Magnitudenmessung mehrerer Messpunkte.
Schließlich war der Ausgangspunkt des Artikels der “lineare Frequenzgang”, also bleibt mal auf dem Teppich, Ihr Messprofis, denn Ihr seid doch mit Eurem Wissen schon weit jenseits dieses Artikels. 🙂
Wie soll denn der Sound mit den Ohren überprüft werden, wenn schon mit 99 Db beschallt wird? Das hält ein normales Ohr nicht lange aus, das ist viel zu laut!
….um eine Anlage akustisch einzustellen, werden ja nicht die dann erforderlichen 99dB gefahren. Wenn dann die Anlage mit 99dB tönt, und sie anders klingt, hätte man halt in ein besseres System investieren sollen!
Als Musiker stoßen wir viel zu oft auf Techniker, die genau das hier beschriebene nicht in die Praxis umsetzten. Viel zu oft hören wir den Spruch, “die Anlage klingt 1A, die ist eingemessen” und die Ohren hat kaum jemand wirklich benutzt. So kommt es immer wieder vor, dass “alte Hasen” mit 2 Handgriffen den Sound retten ohne einen einzigen Blick auf den Analyzer und wenn ich hier noch etwas anmerken darf,
THEMA WAHRNEHMUNG: Ihr lieben Techniker, kein Ohr mag eine “gerade Linie” und dafür gibt es einen guten Grund, ja … sogar eine geltende ISO (226) welche die Wahrnehmung der verschiedenen Frequenzen bei unterschiedlichen Pegeln zeigt. Alleine schon aus diesem Grund ist es schwierig, einfach nur nach optischen Kriterien zu entscheiden, vermutlich noch an einem bestimmten Punkt im Raum, mit einem konstanten Pegel und keinen Störquellen wie sprechendes Publikum …
@ lecker live in Köln: ob ein Ohr eine gerade Linie nicht mag, oder möglicherweise doch, sei mal dahingestellt. das Ohr hört jedoch nur den Klang! Der Artikel befaßt sich aber nicht mit dem Klang von Musik, Instrumenten, Vocals etc., sondern mit der ÜbertragungsEigenschaft im Bezug auf den Frequenzgang einer ElektroAkustischen Anlage. Und diese Eigenschaft kann kein Ohr wahrnehmen. Vielmehr braucht es Fachwissen, akustische Referenzen, ein gutes Ohr und geeigente Technik, sowie ein Gehirn, das alle relevanten Informationen verarbeiten kann, um dann eine möglichst optimale Übertragungsfunktion einer PA in einem Raum zu erzielen. Und agbesehen vom Frequenzgang gibt es dann noch den Phasenverlauf und das Decay, sowie unterschiedliche Dispersion in verschiedenen Frequenzbändern auf der Seite der PA. Und Freuqenzspezifische Übertragungsfunktionen und Dämpfungseigenschaften der Atmosphäre, sowie ebenfalls Frequenzspezifische Absorbtion und Reflektion von Materialien im Raum. Und erst nach all diesen beeinflussenden Faktoren kommt der Schall dann an deiner individuellen Hörposition an. Und zwei Meter weiter kann es schon wieder ganz anders klingen. Das soll es aber nicht, weshalb eine Menge Experten daran arbeiten, einen möglichst originalgetreuen Sound an jedem Platz im Publikum zu ermöglichen.
Also ich finde es dürftig was hier beschrieben wird. Die Überschrift lautet “Anlage einmessen: So funktioniert’s!”, aber nach dem Artikel habe ich nicht wirklich etwas über einmessen gelesen, sondern eher wie man eine Anlage einrichtet. Es ist vollkommen korrekt was hier steht, aber ich finde es ist das Thema verfehlt worden. Ich habe mir unter der Überschrift mehr vorgestellt, wie man beispielsweise eine Anlage “time aligned”. Also sprich die einzelnen Komponenten (MAin, Near, Side, Subs usw) zeitlich auf einander abstimmt um einen möglichst homoogenen Sound zu bekommen. Ich hätte mir auch mehr gewünscht wie man diesbezezüglich vorgeht, wenn man aus Gründen des Platzes beispielsweise nicht eine optimale Positionierung der Boxen hat. Insbesondere Subs kann man ja im Raum verschieben und sie trotzdem noch mehr oder weniger gut in das System zeitlich einbinden. Auch hätte ich mir mehr über die Position des Messmikrofons gewünscht. Insbesondere beim Messen der Phase. Ich kann mir vorstellen da gibt es auch mehrere Ansätze und was mir an dem Text nicht gefällt ist, dass nicht auf die genannten Ansätze eingegangen wird. Ja es wird genannt, dass es unterschiedliche Ansätze über die linerarität des Systems gibt, aber die Ansätze werden nicht erklärt. Also wenn ich nur euren Text gelesen hätte, muss ich gestehen, würde ich nicht viel mehr wissen als vorher. Bitte mehr inforamtionen 🙂
vermutlich wurde bei der Headline mangels Platz ein Wort weg gelassen, und im Original lautete diese so:
Anlage einmessen: So funktioniert’ NICHT!
Du sprichst mir wirklich aus der Seele! Und oftmals wollen sie es auch einfach nicht lernen. “Sind ja keine Physiker, wa?”
Wenn man als Tontechniker eine Anlage zur Verfügung hat, mit 6 Topteilen und 2 Subwoofern, diese alle entweder über 7 Controller-Kanäle oder über die Ausgänge eines Digitalpultes einzeln angesteuert, kann man mit der richtigen Aufstellung und der richtigen Einstellung alles richtig machen und einen super Sound hinkriegen. Leider sieht die Praxis anders aus. Wenn der Generalunternehmer, der selbst kein Tontechniker ist, den Auftrag vom Kunden annimmt und davon ausgeht das man das mit seinem vorhandenen Material durchführt, das über nichts davon verfügt und der Kunde auch noch über die Aufstellorte der Lautsprecher entscheidet, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Fachwissen ist sowohl vom Generalunternehmer als auch vom durchführenden Tontechniker gefordert. Das es heutzutage Unternehmen gibt, die es tatsächlich schaffen an Aufträge im 5-stelligen Bereich heranzukommen und nicht das gerigste Wissen über die Laufzeiten von Schall besitzen, nützt es natürlich nichts diesen dann ein tolles Meßprogramm Smartlive zur Verfügung zu stellen. Diese sind mit den Informationen die dieses Programm zur Verfügung stellt schlicht überfordert.
Das ist ein heißes Thema in der Branche, seit über 100 Jahren.
War der Sound Scheiße, dann ist “der Techniker” schuld. Relevante Hintergründe sieht niemand. Aber halt mal, warum eigentlich “der Techniker”?
Lassen wir unsere Zähne etwa auch von einemn Techniker richten?
Oder lassen wir die Flugzeuge etwa von einem Techniker fliegen?
Selbstverständlich nicht, denn erstens wäre das angesichts mangelnder ausbildung viel zu gefährlich, und zweitens gibt es genau deswegen Experten die für diese Jobs ausgebildet worden sind! Warum ist das in der Beschallungstechnik nicht genauso? Da wird immerhin Technik eingesetzt, die Gesundheitsgefährdende Schalldrücke von über 130dB erzeugen kann. Mal abgesehen von der Sicherheitsrelevanten Installation.
Da hilft nur Bildung, Ausbildung und Meinungsbildung!!
In freier Wildbahn ist kaum bekannt, daß es nicht nur “den Techniker”, sondern auch Ton Ingenieure und Ton Meister gibt, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben. Das muss freilich etwas differenzierter betrachtet werden. In Englisch benennt man die Personen die den Ton machen als Sound Engineer. Das geht auch auf Deutsch.
Deshalb fordere ich den Redakteur, der diesen Beitrag vor der Freischaltung liest, dazu auf, das Thema “der Ton, Techniker, Ingenieur, Meister. Ausblidung und Praxis” in die nächste Redaktionskonferenz einzubringen. Um dann irgendwann einen Artikel zu publizieren, der zu Überblick und mehr Verständnis in der Branche führt.
Danke im Voraus, und schöne Grüße an Walter.
Also hier will mal klar gesagt sein ! Ein Messystem ist kein Hilfssysteme für die Ohren! Sondern dafür da die jobs zu übernehmen die die Ohren nicht können! Stichwort Timealignment… ich kenne Keinen der die Einzelnen Komponenten mit seinen Ohren anphasen kann! Und das ist wohl das wichtigste!!! Stimmt die Phasenlage und das System nicht, kann ich auch gleich heim fahren….. denn dann bekomme ich eh keinen Sauberen Sound hin… Leider ist die Sicht suf messysteme in diesem Beitrag so zu empfinden, als hätte der Autor noch nie mit einem modernen Messystem gearbeitet…. Ich denke der Grundsatz eines Tontechnikers/ Ingenieurs/ Meisters sollte es sein, das was er am Anfang der Signalkette hat nur für den Zuhörer lauter zu machen als es zu verfälschen… dazu braucht man 1. ein Sauber berechnetes System ( das nicht nach der wird schon Passen Faustregel, oder wir machen das schon immer so berechnet wird) das genau auf den Raum bzw. Die zu beschallende fläche angepasst wird! Außerdem sollte man im Systemaufbau versuchen so wenig Kompromisse wie möglich einzugehen und lieber 10 mal nachdenken wie man Kompromisse ungehen kann. Danach sollte man das System Spielbar machen, und da kommt auch schon das Messystem ins Spiel! 1. Anphasen der einzelnen Systemkomponenten ( Kann mir keiner weiß machen er kann das mit seinen Ohren ) 2. Auch auch mit dem Messystem: Stichwort Magnitudenmessung Mehrer messpunkte in der zu Beschallenden fläche ( wirklich viele, denn nur dann können moderne Systeme selbst merken was sauberes signal und was ne Reflexion war!) dann übernander legen der einzelnen Punkte um ne Korrekturkurve zu erhalten und die baue ich mit dem Eq und hilfe des messystems nach ! So jetzt hab ich ein System was jeh nach Qualität des Materials überall annähernd gleich klingt.. Das ist mein Ausgangspunkt…. Danach habe ich ein Amtliches System…. dann beginnt das eigentliche Mischen und erst da kommt das gehör ins Spiel… So traurig es klingt alle die nicht so vorgehen und zumindest das zeitliche machen… Saufen entweder auf ihren Veranstaltungen ab oder Bringen es nicht weit in der Branche
Ich könnte mir vorstellen, dass vor allem angehende Tonleute (-techniker, -ingenieure, – meister) sich von einem solchen Artikel inspirieren lassen möchten. Und die haben bestimmt am Anfang keine Anlage mit zig Komponenten und einem Messsystem für 1000e Euros am Start.
Wenn wir also mal an eine einfache Front-Beschallung denken, mit Subs und darauf gestackten Topteilen rechts und links (hoffentlich vom selben Hersteller und auf einander abgestimmt), dann relativiert sich die Frage nach Anphasen der einzelnen Systemkomponenten und Magnitudenmessung mehrerer Messpunkte.
Schließlich war der Ausgangspunkt des Artikels der “lineare Frequenzgang”, also bleibt mal auf dem Teppich, Ihr Messprofis, denn Ihr seid doch mit Eurem Wissen schon weit jenseits dieses Artikels. 🙂