Rückkopplungen treten ab einer gewissen Lautstärke unweigerlich auf, solange Mikrofone, Lautsprecher und Schall zusammentreffen. Unbeabsichtigt herbeigeführt nerven sie – oder stellen sogar eine echte Gefahr für das Gehör von Künstler oder Publikum dar … Deswegen haben wir ein paar Tipps zusammen gestellt, die helfen, die Basis für einen klaren Grund-Sound zu legen.
Rückkopplungen gehören – leider – in der allgemeinen Wahrnehmung so zur Beschallungstechnik, dass sie in vielen Filmen extra an den Beginn einer „Livemusik-Szene“ gesetzt werden. Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, Feedback unter normalen Bedingungen effektiv zu vermeiden. Bei der Liveabnahme von Gesang und Instrumenten mit Mikrofonen hat sich für die meisten Fälle die Nahabnahme bewährt, da sie mehrere Vorteile bietet: zunächst gewährleistet diese eine gute Trennung der Signale voneinander, was meist auch das Mischen eines transparenten Sounds erleichtert, außerdem werden die einzelnen Signale dadurch möglichst laut abgenommen – wodurch sie wiederum weniger verstärkt werden müssen, was dabei hilft, Rückkopplungen zu vermeiden.
Die Richtcharakteristik typischer Bühnenmikrofone hilft dabei, die Feedbackanfälligkeit zu reduzieren. Viele Bühnenmikrofone besitzen eine Nierencharakteristik, das heißt sie zeigen sich „nach hinten“ sehr unempfindlich. Dadurch kann man mit dem Mikrofon exakt auf die abzunehmende Schallquelle zielen, ohne dass von hinten störende Geräusche und Klänge in das Mikrofon gelangen können – also auch die Sounds von Monitoren und PA (bei Mikrofonen mit Hyperoder Supernierencharakteristik liegt die unempfindlichste Richtung schräg hinten, ein direkt hinter dem Mikrofon aufgebauter Monitor wäre hier für eine optimale Unterdrückung von Feedback ungünstig).
Es hilft jedenfalls, die Richtcharakteristiken der benutzten Mikrofone zu kennen und im Blick zu haben. Manche Bands mit eigener PA versuchen, die Monitore durch einen Aufbau der PA auf der Bühne zu umgehen. Dies kann unter Umständen klappen, als Faustregel sollte man für die Vermeidung von Feedback allerdings dafür sorgen, dass in keinem Fall ein Mikrofonkorb in Richtung der PA oder Monitore (oder gar direkt auf die Lautsprechermembranen) zeigt. Bei Handmikros gilt dies natürlich im Besonderen.
In kleineren Räumen (und möglicherweise dem Einsatz von Bühnenmonitoren) hilft es, die Feedbackanfälligkeit des Systems zu verbessern, wenn der Sound der Backline so laut wie nötig, aber so leise wie möglich eingestellt wird. Dadurch muss beispielsweise der Gesang nicht unnötig hochgezogen werden, um sich noch durchzusetzen, was die Feedbackgefahr erhöhen würde. Zusätzlich bedeutet eine zu laute Bühne häufig, dass die Monitore ebenso proportional immer lauter werden, damit die Musiker sich noch selber wahrnehmen können, wodurch die Feedbackanfälligkeit abermals erhöht wird. Diese bekannte Problematik tritt auch dann auf, wenn sich auf allen Monitoren alle Instrumente befinden. Deshalb sollte man möglichst versuchen, schon durch eine gute Balance der Backline auf der Bühne Klangbrei zu vermeiden.
Viele Feedbacks auf der Bühne treten in den unteren Mitten oder Bässen auf. Hier hilft es, den Low-Cut des entsprechenden Kanals zu aktivieren oder entsprechend einzustellen. Mit einem parametrischen EQ lassen sich gewisse tiefe Resonanzfrequenzen von akustischen Instrumenten gut absenken, um hier ein Aufschaukeln der Frequenzen zu vermeiden. Für akustische Instrumente gibt es außerdem kommerzielle oder selbst gebastelte Lösungen, die Schalllöcher teilweise oder vollständig verschließen, was dabei hilft, diese Instrumente weniger anfällig für Feedback zu machen (inwieweit der Sound des Instrumentes darunter trotz Abnahme oder Mikrofonierung leidet, muss natürlich im Einzelfall überprüft werden).
Es wird sich aber durchaus lohnen, beim Auftreten von Rückkopplungen zunächst einmal eine andere Position oder Ausrichtung für das Instrument oder das Mikrofon zu suchen. Je nach Bühne (und Abstand des Mikrofons oder Instruments von der PA oder den Monitoren) entstehen an unterschiedlichen Orten gewisse Überhöhungen von Frequenzen, die an anderen Stellen eben nicht oder nicht so ausgeprägt auftreten. Diese Problematik direkt an der Wurzel zu beheben, hilft dem Gesamtsound mehr als der manchmal sicherlich unabdingbare Einsatz von Equalizern zur Absenkung von „schwierigen“ Frequenzen. Hier kann manchmal schon ein geringes Verrücken des Mikrofons entscheidende Veränderungen herbeiführen. Feintuning von Monitoren oder PA durch ein „Einpfeifen“ der Monitore oder PA kann aber natürlich auch gute Verbesserungen bringen (siehe dazu auch unseren kleiner Ausflug in die Messtechnik im Rahmen des QSC-Testberichtes TM30 Pro).
Die Feedbackgefahr steigt allgemein mit der Anzahl der eingesetzten Mikrofone. Hier kann es helfen, nicht benötigte Mikrofone zu muten oder im Pegel zu reduzieren. Noise Gates arbeiten für diese Aufgabe gerade bei leisen Quellen häufig nicht sehr effektiv, da sie sich zu schnell öffnen. Gegebenenfalls eignen sich aber auch AutomixSysteme, um automatisch aktuell nicht benötigte Mikrofone in der Lautstärke zu reduzieren/herabzuregeln.
Sollte sich ein Signal als besonders schwierig für die Monitore erweisen, so kann man unter Umständen den Abgriff des Monitors im Mischpult an eine andere Stelle legen, oder in Absprache mit dem Mischer das Signal im Mischpult duplizieren – um das zweite Signal mit einem speziell angepassten EQ auf die Monitore zu schicken. Dieses Signal wird dann nicht auf die PA gelegt. Der Einsatz von Delays oder eines Polaritätsumkehrschalters in den Monitorwegen kann unter Umständen durch das Verschieben der Feedbackfrequenzen ebenso eine mögliche Lösung für besonders schwierige Situationen darstellen.
Der Einsatz von Kompressoren dagegen birgt neben den unbestreitbaren Vorteilen auch gewisse Gefahren für die Feedbackanfälligkeit. So sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Signal feedbackfrei bleibt, wenn der Kompressor aufhört, es herabzusenken. In bestimmten Fällen helfen auch Gates oder Expander dabei, gewisse Kanäle „sicherer“ zu machen. Sättigungs- oder Verzerrungseffekte erhöhen die Feedbackempfindlichkeit meist deutlich. Gerade beim Einsatz zum Beispiel bei Gesang oder leisen akustischen Instrumenten gilt hier, besondere Vorsicht walten zu lassen.
Zur Sicherheit noch ein grundlegender Tipp, der leider sehr häufig nicht beachtet wird: vor dem Einstecken eines Mikrofons oder Instruments immer sicherstellen, dass der entsprechende Kanalzug im Mischpult gemutet wird. Danach erst kontrollieren, wie das Gain des Kanals aussieht, und auf welche Monitore der Kanal geschickt wird, bevor man ihn „freischaltet“.
Ein paar Begriffe kann ich mir ja durch neuerliches Lesen vorheriger Passagen übersetzen, aber nicht alle. Gehts vielleicht weniger Fachchinesisch, oder mit konsequenter zusätzlicher Nennung alltagssprachlicher Ausdrücke? Was hier sachlich erklärt wird, begriffe ich vermutlich beim Durchlesen in einem Stück auf Anhieb – bei dieser Wortwahl aber versteh ich zur Hälfte nur Bahnhof. Dient denn Fachjournalismus nur der Information der sowieso schon informierten? Wenn ja, wieso heißt diese gegenseitige Selbstbestätigung bezüglich untereinander bereits geläufiger Fakten noch Journalismus?
Wer jetzt ob meines fehlenden Technik-Vorwissens seufzt (genau deshalb lese ich ja hier nach, aber um mehr zu erfehren, als nur, dass ich da noch wenig weiß), kann ja Abhilfe durch Übersetzung von Begriffen leisten. Ich verleg mich ansonsten lieber auf das Wesentliche, also welche Töne ich erzeuge, und wie.
Mein Neffe möchte im Bereich Tontechnik ein Praktikum machen. Wahrscheinlich soll es bei einer Event-Firma sein – deshalb recherchiere ich ein bisschen für ihn. Daher wird ihn dieser Artikel zur Vermeidung von Rückkopplungen sicher sehr interessieren.
Ein paar Begriffe kann ich mir ja durch neuerliches Lesen vorheriger Passagen übersetzen, aber nicht alle. Gehts vielleicht weniger Fachchinesisch, oder mit konsequenter zusätzlicher Nennung alltagssprachlicher Ausdrücke? Was hier sachlich erklärt wird, begriffe ich vermutlich beim Durchlesen in einem Stück auf Anhieb – bei dieser Wortwahl aber versteh ich zur Hälfte nur Bahnhof. Dient denn Fachjournalismus nur der Information der sowieso schon informierten? Wenn ja, wieso heißt diese gegenseitige Selbstbestätigung bezüglich untereinander bereits geläufiger Fakten noch Journalismus?
Wer jetzt ob meines fehlenden Technik-Vorwissens seufzt (genau deshalb lese ich ja hier nach, aber um mehr zu erfehren, als nur, dass ich da noch wenig weiß), kann ja Abhilfe durch Übersetzung von Begriffen leisten. Ich verleg mich ansonsten lieber auf das Wesentliche, also welche Töne ich erzeuge, und wie.
Production Partner ist ein Branchenmagazin. Das benutzen einiger grundlegender Fachbegriffe ist unabdingbar.
Was ist an dem Artikel unverständliches Fachchinesisch?
Ohne diese wenigen Grundbegriffe zu kennen, sollte man sich nicht in der Branche bewegen.
Mein Neffe möchte im Bereich Tontechnik ein Praktikum machen. Wahrscheinlich soll es bei einer Event-Firma sein – deshalb recherchiere ich ein bisschen für ihn. Daher wird ihn dieser Artikel zur Vermeidung von Rückkopplungen sicher sehr interessieren.