Der VIP-Launch des neuen Škoda Octavia der vierten Generation im Messepalast der Prager Nationalgalerie in der Tschechischen Republik war laut Hersteller ein besonders spektakuläres visuelles Erlebnis – ein Resultat der engen Zusammenarbeit des Lichtdesigners Michael Kuehbandner mit dem Kreativleiter Achim John von Jack Morton Worldwide und dem Team der Showleitung von Quinton‘s Concept Generation.
(Bild: Škoda Auto)
Auf mehr als 180 unterschiedlichen Moving Lights von Robe setzte Michael dabei – eine Mischung aus Megapointe, Spiider, LEDWash 1200 und DL4S Profile. Die außergewöhnliche Veranstaltung wurde von der Marketing- und Kommunikationsagentur Fischer Appelt in Zusammenarbeit mit den Markenerlebnis-Spezialisten von Jack Morton Worldwide konzipiert und produziert. Michael war dort im Auftrag des interdisziplinären, in Deutschland ansässigen Unternehmen für Events und Technik – der adhoc engineering. Adhoc koordinierten die gesamte technische Planung und Umsetzung unter technischer Leitung durch Maik Ragheb.
Der Octavia gilt laut Hersteller als „Herz & Motor“ von Škoda und ist das volumenstärkste Referenzmodell der tschechischen Marke, die heute zur Volkswagen Motor Group gehört. In diesem Jahr sind es schon genau 60 Jahre seit die Produktion des allerersten Octavia-Modells begann.
Das Ethos des Octavia 4 sei „kristallin, skulptural und zeitlos“ – ein elegantes Design, das die praktische, komfortable, sparsame und nachhaltige Mentalität von Škoda verkörpern soll. Die 6-minütige Enthüllungsshow sollte diese Werte widerspiegeln. Präsentiert wurden drei neue Octavias, von denen einer aus einer sich aufspaltenden, kristallförmigen Konstruktion hervorfuhr. Auch die zwei weiteren Autos fuhren entlang eines „kristallinen Lichttunnels“, den Michael mithilfe von MegaPointe und Spiider schuf. Geleitet wurden sie von Klängen aus „Opus Octavia“, einem speziell komponierten Stück des Jazzmusikers Jesse Milliner. Das Musikstück wurde von der Prager Philharmonie (Pražská komorní filharmonie) und dem Time for Three Streichtrio interpretiert. Die beiden Autos blieben dann auf Drehscheiben auf der Bühne stehen, das erste vor dem „geöffneten“ Kristall, ebenfalls auf einem sich drehenden Podest. So wurden sie den Gästen von allen Seiten präsentiert. Jedoch nicht nur den Gästen vor Ort, sondern auch zusätzlichen Zuschauern, die den Videostream live verfolgten.
(Bild: Škoda Auto)
Der „kristalline Lichttunnel“ war knapp 25 Meter lang und befand sich im Zentrum des 60 Meter langen und 25 Meter breiten Showsaals, in dem auch die aufsteigenden Tribünen für die Gäste und die Plattformen für die gesammelte internationale Presse und Medien untergebracht waren. Die Wände hinter den Tribünen waren mit Projektionsflächen verkleidet.
Im Hintergrund der Bühne wurde während der Präsentation die große LED-Fläche nach oben gefahren, um das Orchester zu enthüllen. Diese LED-Fläche wurde auch zur Seite gefahren, um den Autos Einlass auf die Bühne zu gewähren.
Ein Netzwerk von Traversen – in 9 Metern Höhe über der Bühne angebracht – wurde im Dach installiert, um die verschiedenen Lichtpositionen möglich zu machen. Die wichtigsten Positionen, die Michael mit Licht inszenierte, waren die „Kristallgarage“ des ersten Autos, der kristalline Lichttunnel und die Bühne für die Enthüllung. Die Kristallgarage wurde mit etwa 12 Megapointe und 12 Spiider beleuchtet. Die zwei überlagernden Prismen und das Animationsrad der Megapointe halfen Michael dabei, den spezifischen kristallinen „Scherbenlook“ zu kreieren, den der Kunde für diese atemberaubende Kreation wünschte.
Die weiteren 52 Megapointe und 82 Spiider waren hauptsächlich auf den Traversen über dem kristallinen Fahrweg verteilt. Speziell wegen ihrer vielen unterschiedlichen, intensiven Beam-Looks wurden die Megapointe ausgewählt. Sie passten perfekt, um den kristallinen Lichttunnel zu einer dynamischen Umgebung für die Autos und zu dem dramatischen visuellen Kernstück der Enthüllung zu transformieren.
(Bild: Škoda Auto)
Ebenfalls bespielte Michael mit den Megapointe 16 speziell als „Moving Mirrors“ angepasste Moving Lights mit aufgesetztem Acrylspiegel, die entlang der Seiten des Raumes installiert wurden, sowie statische Spiegelplatten, die entlang des Bodens des Fahrtwegs eingesetzt wurden. Diese Spiegel dienten als Reflektionsflächen, die das von den Megapointe kommende Licht in verschiedene Richtungen bogen und reflektieren. So erzeugten sie umwerfende Glitzer- und Schimmereffekte, die den „kristallinen“ Look lieferten, der die Präsentationsästhetik ausmachte.
Dafür war es wichtig, einen Scheinwerfer zu haben, der so scharf und eng eingestellt werden konnte und dabei noch hell genug war, dass die Beams über die kleinen Spiegel wieder reflektiert werden konnten.
„Wir haben zum Beispiel die Spiegel-Fixtures jeweils mit zwei gegenüberliegenden Megapointe bespielt, wodurch dann am Spiegel zwei verschiedene Beams erzeugt werden konnten. Das hat sogar mit Gobos noch hervorragend funktioniert. Für diese Anforderung ist der Megapointe natürlich genau der richtige Scheinwerfer“, erklärt Michael Kuehbandner. Michael recherchierte gründlich, bevor er die optimalen Spiegelvorrichtungen fand, die sich genau so verhielten, wie er es wollte. Er führte sogar einen Testaufbau bei Robe Deutschland in München durch, um die besten Kombinationen aus Gobos und Prismen zu bestimmen und die Leistung bei verschiedenen Entfernungen zu messen. „Der MegaPointe war mit seiner umfangreichen Wirkung und dem schönen Weißlicht-Farbton der Entladungslampe der klare Sieger“, kommentierte er.
Die Spiider sollen auch große Flexibilität bewiesen haben, da Michael sie sowohl für kräftige Beams einsetzte, als auch den Flower-Effekt der zentralen 60W-LED für weichere oder unauffälligere Looks nutzte. Auch als klassisches Wash-Light wurden sie verwendet, um die Autos im Lichttunnel und auf der Bühne gleichmäßig auszuleuchten. „Der Spiider ist ein sehr vielseitiges Werkzeug“, merkt Michael an.
Die zehn DL4S Profile wurden direkt über der Bühne angebracht und dienten zur Beleuchtung der verschiedenen Redner während des Präsentationsteils der Veranstaltung. Die 24 x LEDWash 1200 wurden dazu genutzt, um die Autos auf den Drehscheiben hervorzuheben.
Alle Robe-Produkte, sowie über 400 andere Scheinwerfer – weitere LED-Washs, über 200 LED-Spots, LED-Fluter, LED-Strobos und einige kleine Tungsten-Fresnel-Scheinwerfer – wurden im Bereich der fahraktiven Show, im Empfangs- und Cateringbereich, beim Ausstellen der Autos und bei der Aftershow eingesetzt. Gesteuert wurden die Scheinwerfer von zwei grandMA2. Das Pult der Show wurde von Markus Axmann programmiert und lief mit Timecode, während das zweite Pult die gesamte Beleuchtung der Peripheriebereiche steuerte und von Marek Papke bedient wurde.
Das Licht-Equipment der Veranstaltung wurde von Ave-Pro koordiniert, der Setbau wurde von Nuessli übernommen und die architektonische Raumgestaltung ging von Formkontor aus.
Michael verwendet in seiner Arbeit seit etwa vier Jahren Robe-Scheinwerfer. Er ist der Meinung, dass die Marke einige sehr innovative Produkte herstellt und ist, seit er kürzlich auch Robes Werk im Osten der Tschechischen Republik besuchte, um so mehr von der „Qualität und Leidenschaft“ überzeugt, für die die Marke bekannt ist.
Die Škoda-Show folgte auf eine vorherige Arbeit von Michael für den Automobilhersteller im Jahr 2017. Er arbeitet von seinem Standort München aus in verschiedenen Bereichen wie Live-Musik, Fernsehen, Theater und anderen Produktionen. Ein Spezialgebiet von ihm ist das Lichtdesign für die Automobilbranche, für die er bereits Shows für Audis CLT und andere Launch-Events entworfen hat; ebenfalls ist er als Creative Lighting Designer, als Associate Lighting Designer, Lighting Director und Operator weltweit für Autoshows, Pressekonferenzen, Launch-Events, Group Nights, etc. tätig, hauptsächlich für die Volkswagen-Gruppe, BMW und Mercedes.