Funk findet heute in so vielen Bereichen Anwendung – häufig ist uns gar nicht mehr bewusst, wie viel Datenverkehr tatsächlich um uns herum herrscht. Auch in der Veranstaltungstechnik werden freie Frequenzen gerne genutzt – schließlich verschwinden damit etliche Kabelstrecken. Um all diese Kanäle zu sichern, kommen (vor allem bei großen Produktionen) immer häufiger Frequenzmanager zum Einsatz. Aber was macht eigentlich so ein Frequenzmanager?
Eins kann man getrost vorweg sagen: Jemanden zu beauftragen, der bei großen Produktionen das Frequenzmanagement von A bis Z übernimmt, ist definitiv eine große Bereicherung und Erleichterung für das gesamte Produktionsteam. Aber warum ist dieser Posten so wichtig? Was macht der Frequenzmanager bei der Produktion? Was gehört zu seinem Aufgabengebiet – und was nicht? Um Licht in das noch etwas dunkle Umfeld dieses Berufes zu bringen, haben wir (ironischerweise) mit „Frau Dunkel“ gesprochen: Svenja Dunkel ist Funkspezialistin und Frequenzmanagerin der allerersten Stunde.
„Ich bin tendenziell ein Mensch von Kommunikation und Bühne – schon mit zehn Jahren habe ich alles gemacht, was auf der Bühne stattfindet: Schlagzeug gelernt, generell viel Musik und auch immer Zirkus gemacht.“ Auch beruflich blieb Svenja auf diesem Weg und absolvierte zunächst ein Musikstudium (Schlagzeug und Chorleitung). „Ich wollte schon immer eine Kombination aus Musik, Organisation und Artistik machen. Technik war damals noch kein großes Thema für mich.“ Aufgrund fehlender Ausbildungsmöglichkeiten für Veranstaltungen („Ich war einfach ein Kind der zu frühen Stunde“) wurde es dann doch eine ganz bodenständige Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik: „Die Berufsschule, in der wir untergebracht waren, war so neu, dass es da außer Mobiliar noch nicht viel gab. Keine Veranstaltungstechnik – und erst recht keinen Funk.“ Damit kam sie erst über ein Artist Relation-Praktikum bei Sennheiser in Berührung, für die das Thema Funk und Rock’n’Roll noch recht neu war: „Schon damals gab es diesen Gap zwischen Technikherstellern und Produktion, was die Kommunikation betrifft. Ich wurde genau dort als Bindeglied eingesetzt – und so hab ich das Ganze dann gelernt: über Learning by Doing. 2002 kam ich also das erste Mal als „Funk-Managerin“ zum Einsatz und wurde direkt im Anschluss auch regelmäßig von Sennheiser als Bindeglied zwischen deren Endorsements, ihrer eigenen Funktechnik und ihrer Mikrofonie eingesetzt und gebucht.“
Mittlerweile ist Svenja seit rund 17 Jahren selbstständig und wird als Frequenzmanagerin hauptsächlich für große Tourneen wie die von Helene Fischer (seit vier Jahren) oder LiveProduktionen wie der Echo-Verleihung, dem ESC, der 1-LiveKrone etc. gebucht. Zuletzt war sie für die komplette Funktechnik bei der Finalshow von Germanys next Topmodel 2019 (23. Mai 2019, Düsseldorf) unterwegs.
To do or not to do: Aufgabenbereich des Frequenzmanagers
Da die Tätigkeit nach wie vor weitgehend unbekannt ist, herrscht auch Unklarheit über das konkrete Aufgabengebiet: „Für die meisten ist Frequenzmanagement nur das, was man bei der Produktion sieht – also die gibt da vorne ein Mikro aus. Dass noch so viel mehr dahinter steckt, wissen nur die, die sich auskennen und selbst in dem Bereich tätig sind. Den Leuten fehlt manchmal einfach der Bezug dazu. Neulich wurde ich gefragt, ob ich nicht das WLAN vom Fotografen stabil bekommen und die Frequenz mit berechnen könne. Das hat natürlich mit einzelnen Frequenzen, die man koordiniert, nichts zu tun. Ich habe dann einige Grundlagen der Physik erklärt und warum das in der Live-Show vermutlich nicht funktionieren wird, woraufhin schlussendlich ein Kabel eingeplant wurde. Auch schwache Systeme unterliegen den Wellenlängen und sind auf Grund der Masse auf Produktionen anfällig, demnach nicht gut für wichtige Showelemente zu gebrauchen. Für das Berufsbild muss einfach deutlich werden: Nur weil es funkt, hat das noch lange nichts mit der eigentlichen Frequenzkoordination zu tun. Da muss man klarer abstecken.“
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Frequenzmanager sammelt alle Informationen über vorhandene Frequenzen und für die Produktion benötigte Funkstrecken – von Funkmikros für die Künstler über den Betriebsfunk der Reporter und die Kommunikation unter den Produktionsbeteiligten bis hin zu den Funk beeinträchtigende Faktoren wie LED-Wänden, Finger-Cams, Controller und Co. Er plant die benötigte Technik (Funkstrecken und Zubehör, Antennen, Kabel etc.) anhand der Hallenpläne und verteilt die Frequenzen aufgrund eines zuvor koordinierten und ggf. berechneten Frequenzrasters. Vor Ort folgt der (teilweise millimetergenaue) Aufbau inklusive Kontrolle aller Bestandteile, bevor während der Show sämtliche Frequenzen ständig überwacht und ggf. angepasst werden.
„Das A und O ist eine gute Vorbereitung. Je genauer ich im Vorfeld arbeite und je mehr detaillierte Informationen ich im Vorfeld bekomme, desto flexibler bin ich nachher vor Ort und desto sicherer wird das gesamte Funkkonstrukt ausfallen. Darum investiere ich auch sehr viel Zeit in die Vorbereitung: Zuerst informiere ich mich über das DVB-T-Netz des Veranstaltungsortes (wo sind die DVB-T-Kanäle?). Anschließend versende ich ein Frequenzinfoblatt an alle Produktionsbeteiligten, die mit Funk in Berührung kommen und durch das ich alle für mich wichtigen Punkte abfrage: Welche Geräte haben sie dabei und welchen Bedarf gibt es darüber hinaus (Funkstreckenhersteller)? In welcher Bandbreite liegen diese? Haben sie ein festfrequentes Raster oder sind sie frei einstellbar? Wieviel Leistung haben sie und so weiter. Danach bestelle ich bei der Technikfirma, die die Tontechnik bereitstellt, das FunkEquipment in dem Raster, das noch halbwegs frei ist, so dass ich mit dem Funksystem einigermaßen flexibel auf alles reagieren kann, was von außen kommt und was fest gesetzt ist.“
Sind alle diese Informationen zusammengetragen, orientiert Svenja sich immer am „schwächsten Glied“ in der Kette für ihr Raster und die gesamte Funk-Architektur, „rechnet“ die Frequenzkoordination: „Rechnen bedeutet, dass ich physisch dafür Sorge, dass sich die ganzen funkenden Geräte auf der Produktion nicht ins Gehege kommen. Ich habe natürlich das Glück, dass ich das seit Ewigkeiten mache und von den ersten Strecken in der Branche bis zu den neuen Geräten alles miterlebt habe – mit all den beinhaltenden Tücken – und daher mein Raster so erstellen kann, dass ich bei der Veranstaltung einigermaßen flexibel bin. Natürlich gibt es auch Programme, in die man seine Informationen einträgt und die dann die gewünschten Informationen ausspucken – aber da muss man sich dann ganz genau dran halten und ist nicht mehr flexibel genug. Wenn vor Ort eine Frequenz dann nicht funktioniert oder ein paar Geräte unvorhergesehen hinzukommen, die eine eigene Frequenz brauchen, hast du bestenfalls noch ein paar Spare-Frequenzen übrig, aber dann wird’s auch schon eng. Da rechne ich lieber alles einmal selbst, erstelle mir ein flexibles Konstrukt aus Blöcken und kann dann im besten Fall sagen: Na klar hab ich noch eine Frequenz für dich!“
Genauso wichtig ist die genaue Planung vor Ort: „Ich erstelle mir hierfür meist einen detaillierten Funk-Zeitplan, in dem alle Proben, Auf- und Abgänge usw. vermerkt sind. Oft denkt man, alles geht gleichzeitig – aber Funk geht halt ab einer gewissen Größenordnung nicht mehr gleichzeitig! Wenn munter drauflos gefunkt wird, ohne die Spielregeln zu beachten, geht das schief! Wenn also z. B. Taylor Swift ihren Auftritt probt und aufgezeichnet wird, die Produktion zeitgleich Backstage den nächsten Act an den Start bringt und an anderer Stelle noch eine Moderation aufgezeichnet wird, muss das alles mit ins System eingerechnet werden – denn während des Einrichtens des folgenden Acts, wird der Funk im Vorfeld an den Start gebracht, damit zum Line- oder Soundcheck die Funkstrecken funktionieren. Im schlimmsten Fall schaltet ein Künstler unkoordiniert die Sender an, während eine andere Band auf Sendung ist … Wenn dann noch ein EB-Team (Elektronische Berichterstattung) kommt, muss ich vorher wissen: Wann genau, zu welchen Proben sind die da – damit ich auch hierfür die Frequenzen planen kann.“
Im besten Falle bekommt der Frequenzmanager im Vorfeld einen Ablaufplan mit allen Beteiligten, damit er die Reihenfolge der Acts kennt. Anhand dessen und seiner eigenen Planung beginnt er dann, die Frequenzen zu verteilen. Die sichersten bekommt immer der Hauptprotagonist, um so eine gewisse Redundanz zu schaffen. Nach der Zuteilung werden die Frequenzen in die Geräte eingegeben „und zwar immer so, dass wenn z. B. Heidi Klum einen Handsender und ein Headset hat, nicht beide in einem Fernsehkanal liegen, falls dieser mal Störungen erliegt – so fällt im Worst Case die Hauptprotagonistin nicht komplett aus. In diesem Zuge werden auch alle Geräte direkt beschriftet und in Gruppen sortiert, damit es vor Ort nicht zu Verwechselungen kommen kann.
Vor Ort beginnt auch für den Frequenzmanager erstmal der Aufbau. Im besten Falle wurden vorab detaillierte Hallen- und Aufbaupläne versendet, aus denen die genaue Bühnenposition hervorgeht – denn davon ausgehend werden die Funkantennen angebracht. Häufige Probleme: Produktionselemente oder das Publikum befinden sich im „Sichtfeld“ der Antenne oder diverse Funkstörer sind zu nah an den Antennen. Im Zeitalter massiger LED-Wände fallen häufig auch große Teile des Riggings weg, so dass die Traversen als praktische Anbringungsmöglichkeiten für die Antennen fehlen. „Dann ist man davon abhängig, dass man gutes Material hat mit denen man die Antennen stellen oder hängen kann – wichtig sind hier vor allem Magic Arms / Clamps und hohe bzw. lange Stative, um die optimale Position erreichen zu können. Und dann bastelt man halt, bis die jeweilige Situation gelöst ist.“
»Antennen sind die Augen und Ohren der Funktechnik.«
Svenja Dunkel | über die Bedeutung millimetergenauer Ausrichtung von Antennen
Anschließend überprüft Svenja immer nochmal die Aufbauten der anderen Produktionsbeteiligten: Sind die Anlagen wirklich so, wie sie im Vorfeld angegeben wurden? „Da muss ich einfach nochmal sichergehen, dass alles passt. Zur Not pfusche ich denen halt ein bisschen in ihrem Gewerk rum – nach Absprache natürlich. Ich will damit niemandem auf die Füße treten, aber Fremdfaktoren sind oft entscheidend und ich möchte den Funk einfach korrekt abliefern.“ Anschließend werden alle Frequenzen nochmal überprüft. Sind diese sauber und es liegt dennoch eine Störung bzw. nicht der erwartete Empfang vor, wird gecheckt: Ist das Kabel in Ordnung? Muss die Antenne neu ausgerichtet werden? Strahlt von hinten was anderes in die Antenne rein? Was machen die gängigen Signalwege? „Da kann man noch und nöcher optimieren. So bin ich im Laufe der Zeit auch zu einem kleinen Antennen-Nerd mutiert: Es geht oft um millimetergenaue Ausrichtung. Mit der Optimierung der Antennen kann ich mich ewig beschäftigen – mit entsprechend fragenden und teilweise unglaubwürdigen Blicken Anwesender, wenn ich zum fünften Mal auf die Leiter steige um die Antenne zwei Millimeter zu verschieben. (lacht) Aber darauf kommt es nun mal an: wenn ich die Antenne nicht korrekt ausrichte, kriege ich auch nicht die Ergebnisse, die ich gerne hätte.“
Ähnliches Vorgehen betrifft die Frequenzen: Wenn in der Praxis eine Überlagerung vorhanden ist, die sich in der Theorie nicht gezeigt hat – z. B. durch viel Leistung, durch Pyro, die geschossen wird oder LED-Wände mit Netzteilen – wirkt sich das auf die Frequenzen aus: „Bei der Probe zeichnet sich ab, welche Frequenzen wirklich so stabil sind, wie in der Theorie gedacht, und welche ich doch noch austauschen muss.“ Zum Tätigkeitsfeld gehört also auch das permanente Beobachten der Frequenzen während der Proben und der Veranstaltung selbst, damit bei Bedarf eingegriffen werden kann.
Grundsätzlich hat der Frequenzmanager seinen festen Platz beim Monitoring an der Bühne – da stehen die Sendestrecken sowie Rechner und Scanner des Frequenzmanagers. Auch der Ü-Wagen ist dort in der Regel angesiedelt, so dass beide Ausgaben, Musik und Sprache, beisammen sind. „In der Größenordnung, in der ich als Funk-Systemerin gebucht werde, mache ich angrenzende Tätigkeiten oft direkt mit. Da gucke ich: Was braucht der Ü-Wagen? Ist die Kapsel am Künstler richtig mikrofoniert? Wer macht die Verkabelung? Häufig kommt es vor, dass man schnell mal durch die Halle flitzt und checkt, ob das Headset des nächsten Acts gut sitzt, nur um dann direkt wieder zurückzuflitzen um zu gewährleisten, dass die Frequenzen sauber sind. Am besten macht man sich vorher sowas wie einen eigenen Laufplan für die Produktion.“ (lacht)
Zu den Aufgaben eines Frequenzmanagers gehört also – zwar nicht immer, aber regelmäßig – auch die Ausgabe der Mics und das Verkabeln, also das Anbringen der Mikrofone und Packs am Menschen. Genauso wie das akribische Ausrichten der Antennen ist auch das genaue Ausrichten der Kapseln für eine gute Soundqualität verantwortlich. „Wenn du die Funkkomponenten falsch am Körper anbringst, kannst du dir mitunter 50 – 70 % deiner Funkleistung und des guten Audiosignals klauen. Das muss man dem Künstler gegenüber oft argumentieren. Beim Germanys-next-Topmodel-Finale gab es auch so eine Situation: Aufgrund der häufigen Kostümwechsel wollten die Models die Beltpacks der Einfachheit halber am BH angebracht haben – das ist aber die denkbar ungünstigste Position dafür: Eine Antenne direkt auf der Haut verstimmt sich mitunter um 50 %. Wenn dann noch Strass und Glitzer oben drauf kommen, tötest du deine Antenne nahezu komplett ab.“
Welche Schwierigkeiten bringt ihr Job mit sich? Svenjas schnelle Antwort: „Wichtig für mich ist immer, dass ich im Vorfeld möglichst früh, möglichst alle Informationen von der Produktion bekomme, die ich für meine Aufgabe brauche. Leider hängt es hin und wieder am fehlenden Verständnis für meinen Job und ich muss erklären, warum die Vorarbeit notwendig ist – was Zeit und manchmal auch viel Energie kostet. Diese Informationen sind für meine Planung und das Gelingen aber nun mal extrem wichtig. Manche glauben auch nach wie vor, dass sich Funk auf Zuruf machen lässt – aber das ist mit der heißen Nadel gestrickt. Zum Glück gibt es aber auch Produktionen, die unglaublich gut mit dem Thema Funk umgehen und die wissen, welche Zuarbeit sinnvoll ist.“
Auch die derzeitige Entwicklung sorge für immer komplexere Aufgaben im Tätigkeitsfeld des Frequenzmanagers: Einerseits bedingen Digitalisierung, Wechsel der Netze und das Zusammenstreichen der Range verfügbarer Frequenzen ein immer engeres Raster. Auf der anderen Seite entwerfen die Kreativdirektoren der Produktionen immer ausgefallenere Showdesigns, die Künstler wollen sich immer freier auf der Bühne bewegen – womit immer größere Flächen abgedeckt werden müssen. „Man wird nicht noch und nöcher Funk in die Landschaft schmeißen können. Darum denke ich, es sollte an einigen Stellen wieder mehr zurück aufs Kabel gehen, sofern das möglich ist. Dazu kommt die Vielfalt der eingesetzten Geräte: Die fehlende Artenreinheit begrenzt die Möglichkeiten allein schon physikalisch. Nur weil du digitale Strecken dabei hast, bist du ja nicht völlig frei und flexibel. Im In-Ear-Bereich hat man immer noch analoge Systeme und analoge Mikros dabei – bedingt durch eine gewisse Budgetierung der Ü-Wagen-Teams, die deren Möglichkeiten begrenzt. So trifft alt auf modern – sowohl in den Zeitabläufen als auch in der Digitalisierung, in der Umstellung der Raster usw. Das macht es nochmal zusätzlich schwierig, weil man dafür einfach entsprechendes Vorwissen benötigt.“
Das Ganze bringt laut Svenja Dunkel aber auch Gutes mit sich: Durch die steigende Komplexität sei der Beruf des Frequenzmanagers definitiv auch ein Beruf der Zukunft. „Außerdem ist die Komplexität meines Jobs auch einer der Punkte, die mich daran besonders reizen. Einfach kann ja jeder!“ (lacht)
Was sollte man mitbringen, wenn man so wie Svenja Dunkel als Frequenzmanager arbeiten möchte? „Ein Frequenzmanager sollte – natürlich neben vorhandenem Interesse an Technik und Physik – definitiv ein Zahlenmensch sein, denn man muss wirklich permanent rechnen und Zahlen schieben. Wenn man das reine Frequenzmanagement macht, also nur die Planung der Frequenzen macht, reicht das auch schon. Aber ich denke, dass der Job besser funktioniert, wenn man ein aufgeschlossener, kommunikativer und teamorientierter Mensch ist, der sich so weit in die Bühnenabläufe hineindenken kann, dass er gewisse Risiken oder Potenziale voraussehen kann. Charakterlich sollte man außerdem definitiv keine Scheu vor fremden Menschen oder Situationen haben. Man sollte offen sein, sich schnell in neuen Situationen und Teams zurecht finden und flexibel reagieren können. Und manchmal muss man auch Kreativ sein, wenn es um Problemlösungen oder auch Sonderwünsche geht – z.B. wenn der Künstler sich plötzlich mit seiner Funkstrecke ins Wasser legen oder möglichst hoch und weit in die Luft möchte. Dann sollte man einen kühlen Kopf bewahren und überlegen, wie sich das realisieren lässt. Wenn man die Kombination aus all dem mitbringt, ist das eine ganz gute Mischung. Und so ein bisschen Nerd sein ist auch nicht verkehrt.“ (lacht)
»Am wichtigsten für einen Frequenzmanager sind: Kommunikation. Flexibilität. Und die richtigen Telefonnummern im Handy.«
Svenja Dunkel | Kommunikation im Vorfeld ist die halbe Miete
Wenn man als Frequenzmanager gebucht wird, fallen häufig auch Tätigkeiten an, die der eigentlichen Aufgabe nicht entsprechen. Man dürfe sich dafür dann einfach nicht zu schade sein, empfiehlt Svenja – das sei alles im Dienste einer reibungslosen und erfolgreichen Produktion. „Da kann es schon mal sein, dass man beim Beltpacks austeilen auch mal im Tausch eine Wasserflasche gereicht bekommt, auf der dann der Name des Wasserflaschenbesitzers zu notieren Sinn machen würde. Wie gut, dass Svenja Dunkel für alle Eventualitäten ausgerüstet ist:
Wireless Top 10: Tool-Case von Svenja Dunkel
Wir haben Svenja gefragt, was ihre TOP 10 MUST HAVES sind, ohne die sie keinen Job als Frequenzmanagerin antritt. Als Antwort darauf öffnete sie für uns ihr Tool-Case:
Tapes in verschiedensten Variationen: Verschiedene Größen und Farben, aber auch Arten – OP-Pflaster z. B. kleben super, aber nicht jeder Künstler verträgt sie auch auf der Haut.
Stifte zum Beschriften und Markieren. Natürlich auch in verschiedensten Variationen.
Aufkleber: Nicht nur für die Funktechnik, sondern immer auch zur Beschriftung von Wasserflaschen. Häufig kriegt man im Tausch gegen das Mikro eine Plastikflasche in die Hand gedrückt – da ist es hilfreich (und auch gut für die Umwelt), wenn man die nachher auch wieder dem passenden Künstlermund zuordnen kann.
Gute Ersatzkopfhörer: Grundsätzlich bekommen die Künstler diese zwar von der Produktion oder haben ihre eigenen Hörer, aber sollte mal irgendetwas sein, möchte ich gerne aushelfen können. Dabei gehen im Laufe der Jahre natürlich einige Hörer drauf … Wie gut, dass Svenja tatsächlich eine Kopfhörer-Flatrate bei einigen Anbietern hat.
Ergänzend dazu (und nicht weniger wichtig): Passende Schaumstoff-Aufsätze für die Hörer. Ebenfalls in sämtlichen Farben und Größen, passend für etliche Hörer-Typen. „Die Dinger fehlen immer – dabei ist der passende Aufsatz entscheidend für den Künstler. Das muss halten und gleichzeitig auch auf Dauer angenehm zu tragen sein.“
Fluggurte in verschiedenen Variationen – zur Befestigung der Beltpacks z. B. bei Proben, wenn der Künstler mal ein „nicht-befestigungsfreundliches“ Outfit gewählt hat, oder wenn man vor der Show feststellt: da ist noch kein Loch für das Beltpack im Kostüm. „Dann ist es einfach gut, wenn ich schnell auf einen Gurt zurückgreifen kann. Auch die hab ich in verschiedenen Ausführungen und Farben, damit der Künstler noch ein wenig Auswahl hat und sagen kann: „Den Pinken da vorne, den nehm’ ich!“
Für den Funk selbst hat Svenja natürlich immer einen Handscanner dabei.
Eigene Lichtquellen: Einerseits hat Svenja immer eine Taschenlampe dabei, um auf der Bühne noch schnell das Beltpack des Künstlers richten zu können. „Und natürlich nochmal Licht im Tool-Case, um im Dunkel der Produktion meinen eigenen Kram zu finden. Aktuell habe ich dafür einen kleinen Lego-Joker-Anhänger, dessen leuchtender Fuß mir den Tool-Koffer erhellt.“
Eigener Kaffee-Becher – auch der Umwelt zuliebe. „Der ist zwar mittlerweile ganz schön verbeult, aber immerhin habe ich ihn noch nicht verloren.“
Nervennahrung: z. B. Haribo, die sind aber nicht für mich: Es hat sich gezeigt, dass die kleinen Bärchen gut geeignet sind, um aufgeregte Künstler zu beruhigen. Nach Feierabend gibt es dann Chips – die sind dann nur für mich. (lacht)
Was für ein geiler Bericht. Vielen Dank für die detailgetreuen infos!
Mich persönlich würden noch die PC-Programme und z.B. der Handscanner interessieren.
Was für ein geiler Bericht. Vielen Dank für die detailgetreuen infos!
Mich persönlich würden noch die PC-Programme und z.B. der Handscanner interessieren.