Im Rahmen unserer großen LED-Stufenlinsen-Übersicht hat sich unser Autor Herbert Bernstädt auch einen Ableger von Spotlight angesehen. Hier gibt es nun die Testergebnisse zum Spotlight FresnelLED 450 DMX.
Der FresnelLED 450 DMX stammt unverkennbar aus der bewährten Gehäuseserie von Spotlight , welche mit Aluminiumprofilen einen Standardbaukasten für Scheinwerfer entwickelten. Bei dieser Stufenlinse von Spotlight wird ein Weißlicht-LED-Array eingesetzt, welches das Licht mit Hilfe einer Kondensor-Linse auf die Fresnel-Linse richtet. Die LED wird mit einer PWM gedimmt, welche in einem Bereich zwischen 245–1.205 Hz sehr fein abgestuft eingestellt werden kann.
Anzeige
Die Kühlung ist großzügig mit Heatpipes und sehr massiven Kupferplatten aufgebaut, die eine Menge Wärmeenergie aufzunehmen versprechen. Im normalen Betrieb erreicht der Lüfter im geregelten Mode eine erhebliche Lautstärke. Im Silent-Mode ist das Licht nicht merklich dunkler, jedoch die Lüftergeräusche erheblich reduziert, so dass man diesen Scheinwerfer fast ausschließlich im Silent-Mode betreiben wird. Aber auch im Silent-Mode ist der Lüfter noch deutlich zu hören. Die Firma Spotlight ist jedoch durch ihr Baukastensystem in der Lage, auch in Bezug zur Lüftung individuelle Lösungen anzubieten. Wenn gewünscht, kann die Geräuschentwicklung je nach Anwendungsfall auf Anfrage erheblich verringert werden. Durch eine aktive Regelung der LEDs ist auch der Betrieb nur mit passiver Kühlung absolut möglich und gefahrenfrei einsetzbar. Die Elektronik würde dann die Lichtleistung entsprechend verringern.
Kühlung Heatpipes leiten die Chipwärme nach „hinten“
Bild: Herbert Bernstädt
LED-Engine mit Optik und Kühlung wird zur Zoomverstellung im Gehäuse bewegt
Zudem besteht die Möglichkeit einer speziellen Steuerlösung der Kühlung – wir konnten auf Anfrage z. B. einen DMX-Kanal für die Geschwindigkeitsregelung des Ventilators mit einbinden.
Lichtfeld und Abschattung
Die Abbildung des Lichtfelds ist als homogen zu bezeichnen. Es sind weder Farbschatten noch irgendwelche Mehrfachschatten auszumachen. Bei unserem Testgerät lag keine Torklappe bei, so dass wir zur Spotlight-Torklappe selbst keine Aussage treffen können. Für den Lichtwurf mit Torklappe, haben wir kurzerhand eine andere Torklappe verwendet und können einen sauberen Abschattungseffekt bestätigen. Es sind keine multiplen Schatten zu sehen und auch der Abgrenzungsverlauf ist recht ordentlich. Im mittleren Bereich, wie auch in der Spitze erscheint die gewohnte Qualität und Erfahrung von Spotlight.
Lichtfeld und Abschattung
Bild: Herbert Bernstädt
Abschattung der Einsatz von einer "markenfremden" Torklappe erzielt gute Abschattungsergebnisse
Bild: Herbert Bernstädt
Lichtfeld mittlerer Zoom
Bild: Herbert Bernstädt
Lichtfeld Spitze
Zum Leuchten bekommt man die Stufenlinse über DMX512, RDM und die integrierte Stand-Alone-Funktion, die auch mittels Master/Slave-Funktion weitere Geräte mitsteuern kann. Es kann mit zwei Steuerkreisen in 16 Bit gedimmt werden – ein weiterer Kreis steuert einen Strobe-Kanal. Im zweiten Mode wird die Dimmung mit 8 Bit gesteuert.
Steuerung des Spotlight FresnelLED 450 DMX
Das Menü ist mit dem großen Display sehr übersichtlich und mit den Drucktasten auch gut zu bedienen. Was uns an der internen Steuerung nicht gefallen hat, war die Typ-übergreifende Auslegung des Menüs. So wird einem z. B. angezeigt, dass man auf Ethernet umschalten oder eine Justierung der LEDs Rot, Grün, Blau und Weiß vornehmen kann. Entweder zeigt einem das Display bei Aktivierung des Befehls an, dass diese Funktion nicht vorhanden ist oder man kann, wie bei unserem Testgerät, mit der Farbe Rot und Grün zwei LED-Gruppen „dejustieren“, wobei man erahnen kann, dass man hier wohl Warmweiß und Kaltweiß einstellen könnte. Da hier aber nur eine warmweiße LED zum Einsatz kommt, kann es kein Redshift geben, auch eine Glimmverzögerung ist nicht vorgesehen. Auf Nachfrage bei Spotlight haben wir die Antwort erhalten, dass da das Menü universell gehalten worden ist, um möglichst viele Versionen mit abbilden zu können. Möchte man als Kunde jedoch nur das Menü für seinen benutzten Typ, so ist Spotlight in der Lage, das Menü für den Kunden anzupassen. Diese Flexibilität findet man sonst wohl nur bei wenigen Herstellern.
Äußerlichkeiten
Die Aufnahme für die Torklappe ist einfach gehalten, wobei eine zweite Sicherung der Torklappe weder als zweite Arretierung noch mit einer zweiten Anschlagsmöglichkeit für ein Zubehörsicherungsseil vorhanden ist. Die Glocke zum Zoom ist hinten aufgesetzt, seitlich starr ausgerichtet und benötigt lange 15 Umdrehungen, um vom Spot zur weiten Abstrahlcharakteristik zu wechseln.
Der Scheinwerfer ist nicht mit einer Klappe zum Linsenreinigen ausgestattet. Man muss schon den Scheinwerfer zerlegen, um an die innere Linse oder die Rückseite der Fresnel-Linse zu gelangen. Hier zeigt sich der Nachteil der modularen Aufbauform mit Standardprofilen, die an den Stirnseiten verschraubt werden. Es ist viel Schraubarbeit zu leisten, um in das Innere zu gelangen. Dazu zieht Spotlight es vor, dass ein Servicetechniker mit entsprechendem Werkzeug diese inneren Wartungsarbeiten vornimmt. Dafür ist das Gehäuse für Fremdlicht nach hinten raus gut abgedichtet. Wenn jedoch ein Kunde einen Schnellverschluss vorzieht, kann der Scheinwerfer von Spotlight auch damit versehen werden.
Am Pole-Operated-Yoke ist eine Klemme für eine Zuleitung vorhanden, damit die Kabelführung gut vonstatten geht. Für die DMX-Ausführung benötigt man jedoch eine Führung für mehrere Kabel. Ein Durchschwenken des Bügels ist möglich und erlaubt auch so den einfachen Wechsel zwischen Stativbetrieb und hängendem Einsatz. Für das Abstellen auf dem Boden ist die rechteckige, ebene Fläche geeignet – Gummifüße fehlen jedoch. Unser Testgerät wurde mit der Firmware-Version 1.28 geliefert und hat 437 W Leistung mit einem Powerfaktor von 1 aufgenommen, was deutlich unter dem Wert von 500 W lag, der auf dem Typenschild angezeigt wird.
Messungen am Spotlight FresnelLED 450 DMX
Bild: Herbert Bernstädt
Farbspektrum Gemessener CRI von ordentlichen 94,7. Rot- und
Blauanteil sind ein wenig eingerückt, aber dennoch mit R9 von 78,5 gut vertreten.
Bild: Herbert Bernstädt
Farbort Der Weißpunkt liegt sehr gut auf der plankschen Geraden und weicht nur um den Duv von 0,0003 ab.
Bild: Herbert Bernstädt
Spektrale Verteilung für ein CCT von 3.320K
Bild: Herbert Bernstädt
TM-30 Darstellung Die Vektoren zeigen nur kleine Abweichungen von der Referenz und
sind gleichmäßig verteilt
Bild: Herbert Bernstädt
TM-30 Mit einem Fidelity Index von 90,8 zeigt er die Farben nicht ganz originalgetreu, ist aber mit einem Gamut von Rg von 99,1 immerhin ganz vorne
Übersicht zum Spotlight FresnelLED 450 DMX:
Typ
FresnelLED 450 DMX
Hersteller
Spotlight
Vertrieb
Spotlight
Leistungsklasse
450 W
LED Farben
W
Weißlicht
3.200K
Fresnel-Linse
185mm
Linsenmaterial
Glas
Halbwertswinkel
12° – 58°
1/10 Gradswinkel
37° – 75°
Output Spot
184.500 cd (3.200K)
Output Breit
29.300 cd (3.200K)
CRI
94 gemessen
TLCI
94
Grün Magenta Shift
–
RGB / HSI
–
PWM Frequenz
245 – 1.205 Hz
Dimmer Ansteuerung
16 Bit
Farbdrift beim Dimmen
–
Redshift
–
Halo-Verzögerung
–
Protokoll
DMX512, RDM
Steuerkreise
Dim, Dim lowByte, Strobe
Stand Alone
ja, Master Slave
2. Verriegelung für Torblende
Nein
Linsenverstellung mit Glocke
Ja
IP
20
Lüfter
geregelt
Spannungsbereich
100 – 240 V
Leistungsaufnahme
450 W mit Cos Phi 0,9
Effizienz (Lumen / Watt)
47 lm / W
Anschluss
Powercon In/Out
DMX XLR 5pol. In/Out
Zuleitung
(nicht mitgeliefert)
Abmessungen
302 × 546 × 583 mm
Gewicht
14 kg
Risikogruppe (DIN 62471)
“kleinste”
Anleitung
Englisch
Besonderheit
Größte Typenvielfalt – Umsetzung von Kundenwünschen dank Baukastensystem möglich
Kommentar zu diesem Artikel
Pingbacks