Der Name MAX steht bei DTS für „maximal“: gemeint ist die Flexibilität eines Moving Lights, möglichst alle Anwendungsfälle in einer hohen Qualität abzudecken. Wir haben dem Spross aus dem Hause DTS im Test auf den Zahn gefühlt und sind zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.
Möchte man auf dem Moving-Light-Sektor noch einen weiteren Scheinwerfer platzieren, dann sollte dieser schon mit Eigenschaften aufwarten, die ihn interessanter macht als andere Scheinwerfer – ansonsten kann nur noch der Preis ausschlaggebend sein. Dass der DTS MAX sich tatsächlich deutlich von den üblichen Moving Lights unterscheidet, sieht man ihm äußerlich nicht an, noch kann man es an der Funktionsbeschreibung herauslesen. Aber öffnet man die Haube, so kommt man schon ins Staunen – wie wir spätestens bei der Optik noch sehen werden. Doch zunächst wollen wir uns einmal dem mechanischen Aufbau widmen.
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Mechanischer Aufbau
Getragen wird der Scheinwerfer von gewinkelten Aluminiumblechen, die zueinander verschraubt sind. Was man sonst sehr selten so sieht, sind die vorbildlichen Potentialausgleichs-Verkabelungen, die die Erdung über die verschiedenen Baumodule sicherstellen bzw. verbessern. Die Außenhülle ist aus präzise gefertigten Kunststoffhauben, die sich über Inbusschrauben sehr gut entfernen und anbringen lassen. Die Kopfschalen sind mittels breiter SchlitzSchnellverbindungsschrauben befestigt und sind nach dem Öffnen nicht mehr zusätzlich gegen Herunterfallen gesichert. Jedoch wird ein Leuchtmittelwechsel meist nicht vor Ort durchgeführt, sondern eher am Toolcase, da hierbei schon einige Schrauben gelöst werden müssen – eine Lampenjustage ist dagegen nicht mehr notwendig.
Eine Tabelle auf den Innenseiten der Schalen gibt Auskunft über die Steckverbinder und Belegung auf den Platinen. Weiterhin sind die symmetrisch passenden Abdeckungen mittels Buchstaben ihrer Seite zuzuordnen. Sehr schön ist für den Service die ausgefeilte Arretierung für Pan und Tilt im 90°-Winkel.
Mit 20 kg ist der DTS MAX nicht der Leichteste, aber für seinen Funktionsumfang und seine Lichtleistung doch sehr gut angesiedelt. Die Aufnahme für das Sicherungsseil ist für ein Schnellverbindungsglied für diese Gewichtsklasse gut zu nutzen. Die Kabeldurchführungen an den kritischen Positionen sind optimal mit zusätzlichem Scheuerschutz ausgeführt. Bei unserer Testlampe haben wir die FÜR-Version erhalten, was so viel bedeutet wie Free Pan Rotation, worüber wir schon ausführlich in der Ausgabe 11/13 berichtet hatten. Damit kann sich die Lampe unendlich oft um die Pan-Achse drehen, wie ein Leuchtturm oder die berühmte Polizei-Rundumleuchte – und damit haben wir schon eine der herausragenden Eigenschaften, die diesen kopfbewegten Scheinwerfer von der Allgemeinheit abheben. Den Königszapfen bzw. die Übertragung der Signale und der Energie erfolgt über das bewährte Schleifring-System.
Damit die Wärme aus den kritischen Bereichen geleitet wird, wurde hier mit Luftleitschächten und diversen Lüfterarten wie Axial- oder Zentrifugallüftern gearbeitet. Während die Lüfter im Kopf temperaturabhängig gesteuert werden können, sind die Lüfter im Basement permanent an. Das könnte bei ganz ruhigen Anwendungen stören. Sobald das Leuchtmittel an ist und der Dimmer aufgezogen, arbeiten die Lüfter und sind auch zu hören. Jeder Wechsel wie z. B. das Einfahren von einem Gobo hat auch im Silent Mode eine sofortige und deutlich zu vernehmende Luftzugveränderung zur Folge. Auch im Silent Mode ist der DTS MAX noch zu hören. Schön wäre es, wenn die Filtermatten zu den Lufteinlässen nicht geklebt, sondern zum Austauschen, und sei es mit Klettband, ausgeführt würden.
Wenn man viele Funktionen auf kleinem Raum unterbringen will, muss man auf der anderen Seite weitere Kompromisse eingehen. So ist erelativ wenig Platz, um Gobos zu wechseln. Auch kann man hier nicht erwarten, dass man einzelne Blöcke wie Farbmischeinheit oder Beam-Sektor als Modul schnell und einfach herausnehmen kann. So muss man z. B. erst den Lüfter abschrauben, um eine Platinen-Trägerplatte lösen zu können. Aber die Verwendung von Inbus-Schrauben, die zudem meist auch alle in der gleichen Stärke und Länge einfach zu nutzen sind, sorgen für einen wesentlich langlebigeren Schraubspaß mit dem Akkuschrauber im Gegensatz zu den sonst preiswerteren Blech-Kreuzschlitzschrauben, die recht schnell ausleiern. So gesehen ist das Gerät auf Langlebigkeit sowie insgesamt gesehen auf Robustheit und Zuverlässigkeit ausgelegt. Zum Standard gehört, dass die Camlock-Adapter in Längs- wie in Querrichtung angebracht werden können. Die Camlock-Adapter weisen verschiedene Bohrungen in unterschiedlichen Abständen auf, sodass der DTS MAX auch problemlos an verschiedene Traversen mit verschiedenen Bracings angeschlagen werden kann. Eine Beschränkung der Aufhängelage besteht nicht.
Der DTS MAX ist mit Schaltnetzteilen ausgestattet, die einen internationalen Betrieb zwischen 90 V und 260 V zulassen. Mit dem leistungsoptimierten MSD 330-W-Leuchtmittel ist das Durchschleifen von Strom bei 450 W kompensierter Leistungsaufnahme mittels Powercon naheliegend. Bleibt nur noch anzumerken, dass eine Angaben von Strom und Leistungsaufnahme auf dem Typenschild wünschenswert wäre. Abgerundet wird das positive Erscheinungsbild durch die von außen zugängliche Gerätesicherung.
Optik, Farbe und Dimmer
Das Herzstück der optischen Lichtbeeinflussung ist eine Lightpipe, die ähnlich wie ein Kaleidoskop aus sechs reflektierenden Seiten besteht. Darin wird das Licht eingekoppelt und durch endlose Reflexionen zwischen den Spiegeln bis zum Lichtaustritt sozusagen durchgemischt. Dieses Lightpipe wird auch bei LED-Scheinwerfern genutzt, um die RGB-Farbmischung zu homogenisieren und wurde von DTS bereits beim JACK eingesetzt.
Die Lightpipe ist vom Leuchtmittel aus gesehen hinter der Farbgebung und dem Dimmer positioniert. Die Farbfilterstruktur kann deshalb sehr grob sein, weil eventuelle Kanten aufgeweicht werden bzw. die bildprojizierende Optik nur das „gemischte“ Licht nach der Röhre erhält. Das hat sehr deutliche Auswirkung und verhilft dem Dimmer z. B. zu einer homogenen Dimmung nach unten hin weg. Die Qualität der Dimmung stellt unserer Ansicht nach Referenzklasse dar. Selbst im untersten Dimmbereich bleibt das Lichtfeld selbst bei weitem Zoom extrem gleichflächig. Die Lightpipe erhält dafür Unterstützung durch Frostansätze an den Dimmerblades. Die Wirkung von Halbfarben, die per Farbrad in den Strahlengang eingefahren werden können, geht dadurch aber weitestgehend verloren. Andererseits sind durch die gute Mischung auch keine Schatten der Stege mehr zu sehen. Auch haben einzelne Zwischenfarbkombinationen einen gewissen Charme. Deutliche Blau/Rot-Übergänge sind damit aber nicht möglich. Wenn man jedoch vom Üblichen abweichen und neue Kreationen sein eigen nennen will, dann ist dieses Moving Light genau das richtige, wie wir später noch mal an anderer Stelle wiederholt darstellen können.
Verlässt man den Fokus aus der scharfen Beam-Stellung und stellt bewusst „unscharf“, so sieht das Bild wesentlich interessanter aus. Jetzt werden die einzelnen Teilfarben beim Halb-Gobo wie auch die Farbfächer der CMY-Mischung nicht mehr als homogene Fläche dargestellt, die Einzelfarben erhalten durch die sechs Spiegelseiten der Lightpipe mehr Gewichtung, sodass interessante Farbmuster entstehen. Da wir gesehen haben, dass man sehr gute homogene Farbmischungen realisieren kann und nun zusätzlich auch neue Farbmuster entstehen können, ist dieser Effekt als eine zusätzliche Bereicherung zur kreativen Anwendung zu verstehen. Bleibt bei der Farbabteilung nur noch festzuhalten, dass aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Farbrades auch gute Farb-Strobes realisierbar sind. Apropos Strobe, der Strobe wird mechanisch mit den Dimmer-Blades durchgeführt und ist deshalb nicht der schnellste, aber erreicht mit zehn Blitzen pro Sekunde schon einen guten Effekt – zusätzlich hat der Strobe-Kanal auch Zufallsmuster integriert. Ist der Shutter geschlossen, wird das Leuchtmittel nur noch mit 80 % Leistung betrieben.
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bildgebende Optik
Das gebündelte Licht steht für die darauffolgende Optik an der Lightpipe zur Abbildung bereit. So werden zuerst die tragenden Elemente der Projektion, die rotierenden Gobos, von dem homogenen Licht durchflutet. Wie man an der Grafik erkennen kann, folgen den abbildungsgebenden Funktionen das statische Goborad, die Iris sowie das Effektrad. Erst dann folgt die Fokus-Optik. Insgesamt sind die abbildungsgebenden Optiken sehr aufwändig gestaltet.
So sind zur Abbildung elf vergütete Linsen im Einsatz, die in Kombination einen unerwartet hohen Spielraum von Abstrahlwinkel und scharfgestellten Ebenen bieten. In dieser Qualität findet man extrem selten ein Moving Light mit diesen Features, also eine weitere Besonderheit. Damit sind Abstrahlwinkel von 1,5° bis 37° möglich und als Wash bzw. mit Frost sogar 60°. Dies macht den DTS MAX universell einsetzbar: eng abstrahlend für eine Beamshow, als Goboprojektor selbst über größere Entfernungen bis hin zum gleichmäßigen Einfärben naher Wände.
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Das ist sehr beeindruckend, insbesondere wenn man sieht, durch welche Abbildungsebenen der Fokus hindurchgefahren werden kann. So ist ein Morphen der Gobos möglich, aber viel mehr Spaß macht es, mit den nicht scharfen Gobo-Ebenen zu spielen, um neue Looks erscheinen zu lassen. Der Austausch der rotierenden wie auch der statischen Gobos erfolgt via Gobo-Rahmen, der mittels Federkraft in Position gehalten wird. Interessant ist auf dem rotierenden Gobo-Rad das Gobo 9, welches eigentlich eine Art Tophat darstellt. Dieses Gobo kommt dann zum Einsatz, wenn man z. B. den Fokus beim fixen Gobo-Rad so unscharf stellt, dass eine runde Lichtreflexion um das Gobo entsteht. Dies ist eher die Ausnahme, weil man ja dann das Gobo selbst unscharf gezogen hat.
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Beim scharf gezogenen Gobo ist dieser Rand nicht vorhanden. Doch wenn man gerade diese Unschärfe benötigt, könnte dies stören. Deshalb gibt es diesen Tophead auf Gobo-Platz 9, der im Manual als „Studio“ bezeichnet wird. Fährt man dieses Gobo 9 in den Strahlengang, werden die Reflexionen, die den äußeren Lichtrand bilden, bei den festen Gobos unterdrückt und man kann alle Fokus-Stellungen durchfahren. Gobo-Rotation und Indexierung mit 16 Bit sind hier ebenso selbstverständlich wie Shake-Funktionen, welche bei einer Beamshow auch gut zu gebrauchen sind. Die Abbildungsqualität der Gobos ist erstaunlich gut, was aber eigentlich bei diesem optischen Aufwand auch nicht verwundern dürfte.
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Bild: Herbert Bernstädt
Nach den Gobos
Nach den Gobos folgt die Iris, deren weite Öffnung mehrfach so groß ist wie die Lightpipe. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich beim Aufziehen der Iris der scharfe Rand gegen eine unscharfe Lichtöffnung aufweitet. Hier ist der Programmierer gefragt, der die Grenzbereiche seines Scheinwerfers im Griff haben muss.
Das Animationwheel lässt sich stufenlos in den Lichtstrahl hineinfahren und ein wenig weiter. Dann verlaufen die Streifen im gestanzten Blech ca. im Winkel von 45° durch das Lichtbild. Damit hat man sich gegen eine Auf- und Abwärtsbewegung für Feuer oder Wasser entschieden, geht damit aber einen typischen Kompromiss ein, wenn man die Richtung, in der das Muster durch den Lichtstrahl fährt, nicht variieren kann.
Das rotierbare Vierfach-Prisma ist fest auf den Verfahrschlitten des Fokusantriebes montiert. Anhand der Prismaprojektion kann man sehr gut sehen, dass unser Testgerät nicht völlig symmetrisch aufgebaut ist. Man hatte immer das Gefühl, das die rechte Seite ein wenig anders wiedergegen wird als die linke Seite. Dies könnte damit zusammenhängen, dass der vordere Teil des Scheinwerfers, der die projizierende Optik enthält, nicht genau zur Lightpipe hin justiert wurde. Die Befestigungsschrauben jedenfalls erlauben diesbezüglich einen gewissen Spielraum. Jedoch wird eine Justage in keiner Form vom Anwender benötigt.
Der Frost wird auf dem Schlitten für den Zoom mitgezogen. Er ist nur vollständig einfahrbar und macht eine schöne weiche Lichtverteilung, ideal für einen Wash-Einsatz zum Einfärben von Horizonten.
Leuchtmittel
War im DTS Raptor noch eine Osram Sirius am Start, findet man im DTS MAX ein Philips Platinum 16R mit 330-W-Leuchtmittel. Auf den „Lamp On“-Befehl, der auch über DMX erfolgen kann, erfolgt eine schnelle Reaktion ohne wahrnehmbare Zündgeräusche, ebenso das Erreichen der Betriebshelligkeit. Das Leuchtmittel ist nicht wieder heißzündbar, wenn jedoch der „Lamp On“- Befehl gegeben ist, wartet die Lampe von selbst, bis das Leuchtmittel wieder zu zünden ist bzw. es zündet. Die Lichtleistung, die letztendlich den Scheinwerfer verlässt, ist sehr ordentlich und braucht den Vergleich zum Wettbewerb nicht zu scheuen. Während das Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur mit 8.000K angegeben wird, wird nach den Optiken des Scheinwerfers ein Licht von 6.700K gemessen, wobei die Farbtemperatur gut auf der planckschen Kurve liegt. Zieht man den stufenlosen CTO in den Strahlengang, kann eine Farbtemperatur von ca. 3.000K erreicht werden, wobei hier der Farbort mehr in das Gelblich-orange rutscht.
Steuerung
Die Ansteuerung erfolgt standesgemäß mit DMX und RDM. Standalone-Funktionen sind für diese Klasse von Scheinwerfer nicht opportun. Für Verleiher und Normtreue gleichermaßen geeignet sind die Anschlüsse mit drei- und fünfpoligen XLR-Steckverbindern. Daneben findet man noch eine Ethernet-Buchse. Diese ist noch nicht angeschlossen, soll aber einmal auch via Artnet kommunizieren können, man könnte dann den Scheinwerfer als Artnet-Node mit abgehenden DMX-Ausgang verwenden. Platz für eine Node-Steuerplatine wäre auf der Rückseite der Halteplatte, welche hier bei unserem Testgerät die W-DMX-Karte von Wireless Solution trug.
Das Menü ist eine Freude an Übersichtlichkeit und einfacher Bedienung und das Grafikdisplay liefert eine ordentliche Volltextangabe. Aber was den DTS auch ausmacht: die gewählten Texte und Begriffe, die man im Menü lesen kann, wurden offenbar von Praktikern für Praktiker geschrieben. So wird für das Flippen der LCD-Anzeige auch der Text „On the Ground“ und „Suspended“ angezeigt. So weiß man auch vor dem Aufhängen, in welche Richtung das Display geflippt werden muss. Die Reihenfolge ist auch nach dem Flippen gleich, so dass man auch beim Bedienen der Tasten nicht umdenken muss. Waren beim Raptor die Tasten noch mit Siebdruck umrandet und die Enter-Taste rot, war dieses Modell noch farblos, was wohl der Vorserie geschuldet war. Ebenso nehmen wir an, dass die Makros, die z. B. im eignen CMY-Makrokanal auszuwählen sind, noch mal überarbeitet werden.
Grundsätzlich wäre auch ein übergeordneter Makrokanal interessant, wenn es mal – wie so oft – schnell gehen muss, bei dem also z. B. Wasser und Feuereffekte schon vorbereitet sind. Eine Idee für die ferne Zukunft wäre, wenn dann diese vorbereiteten Makroeffekte ihre Parameter via Rückmeldung an das Pult senden könnten, bei dem man aus diesem vorgefertigten Makroparametern dann seine Änderungen bzw. das Finetuning durchführen kann und somit sehr schnell aus einem Makro sein eigenen Look entwickelt. Dann könnte jede Lampe ihre eigenen Designvorlagen mitliefern, ohne dass die Gefahr besteht, dass alle Shows mit der Lampe gleich aussehen, weil man diese Vorlage bis zur Unkenntlichkeit mit den Pultparametern verändern kann.
Wenn wir schon bei den DMX-Kanälen sind: Verfügbar sind ein 24-Kanal- und ein 33-Kanal-Modus. Wenn man jedoch meint, dass beim 24-Kanal-Modus auf die hochauflösenden Kanäle verzichtet wurde – weit gefehlt: Auch im 24 Kanal-Modus wird mit Pan und Tilt auf 16 Bit gearbeitet. Der zusätzliche Kanalhunger des 33-KanalModus liegt an der ausgeprägten ModeUmschaltung der Farbe und vor allem den Gobo-Automatismen. So werden aus Gobo und Gobo-Index/Rotation im 33-KanalModus noch drei Kanäle – sprich Color- und Gobo-Modi, Fein-Index und Shake-Kanal – hinzugefügt. Jetzt würde man sich doch noch ein eingebautes Mikrofon wünschen, sodass man den Shake im Rhythmus des Bühnensounds steuern lassen kann.
Interessant ist auch, dass Prisma und Effektrad (Animationwheel) in ihrer Rotationsgeschwindigkeit von ein und demselben Kanal gesteuert werden. Wenn man schon bei 33 Kanälen Schluss machen möchte, dann wäre es auch möglich gewesen, den Iriskanal mit dem Iris-Makrokanal zusammenzulegen und dafür bei Prisma und Effektrad die Geschwindigkeit und Drehrichtung getrennt voneinander festlegen zu können. Aber ansonsten sind die Wertebereiche in den Kanälen gut aufgeteilt. Es sind auch sehr langsame Bewegungen z. B. des Animationwheels durchführbar.
Die Adressierung kann aufgrund des eingebauten Akkus auch ohne Strom erfolgen z. B. nach Einhängen in die Truss, bevor der Ground Support hochgefahren wird. Jedoch bitte nicht vergessen, die Pan- und Tilt-Arretierung vor dem Hochfahren der Truss zu lösen, sonst ist ein leiser Reset mit Fehlermeldung das Ergebnis. Hallgeneratoren sorgen für die vielen Endpunkt-Definitionen und ersparen dem Schrittmotor das stressige In-den-Anschlag-laufen.
Fazit
Der DTS MAX mit FPR ist für 5.290 Euro netto bei Lightpower erhältlich. Dafür erhält man ein Prachtstück, mit dem sich so manch neuer Look entwickeln lässt, wenn man sich auf die vielen Möglichkeiten links und rechts neben dem scharfen Fokus und Zoom einlässt. Das Menü ist übersichtlich, die Funktionalität sehr praktisch und multifunktional. Wenn man also einen sehr solide aufgebauten Scheinwerfer sucht, mit dem man alle üblichen Aufgaben bewältigen kann und in dem zudem noch kreatives Potential mit einer ausgesprochen einzigartigen Optik sowie dem endlos drehenden Pan steckt, ist man bei dem DTS MAX sehr gut aufgehoben. Nur an den Lüftern bzw. den Geräuschen könnte man noch arbeiten.