Eiskalte Lichtinstallationen beim Swarovski-Lichtfestival mit SGM und PRG
von Redaktion,
Das Swarovski-Lichtfestival findet noch bis zum 18. Februar 2018 zum zweiten Mal in den Kristallwelten in Wattens in Tirol/ Österreich statt und ist eine Inszenierung rund um das Thema Licht, Farben, Kristalle und Geschichten. Lichtdesigner Björn Hermann hat hier faszinierende Lichtinstallationen kreiert, die über mehrere Wochen der Kälte trotzen – u. a. durch den Einsatz verschiedener Lichtkomponenten von SGM. Erstmals mit der Installation der Lichttechnik sowie der Tontechnik beauftragt war auch PRG beim Swarovski-Lichtfestival dabei.
Unzählige Kristalle glitzern im Garten der Swarovski Kristallwelten im österreichischen Wattens. Zusätzlich strahlen dort seit dem 19. Januar auch rund 500 Lampen und ein 33 Meter hohes Riesenrad schillert in leuchtenden Farben. Bei dem diesjährigen Swarovski-Lichtfestival werden die kompletten Swarovski Kristallwelten zur Bühne. Noch in kilometerweiter Entfernung kann man das Spektakel bestaunen und die beeindruckende Lichtshow erleben.
Die künstlerische Inszenierung besteht bei dem diesjährigen Lichtfestival aus drei Szenarien: Eine Spielfläche bildet der Riese zusammen mit dem eigens für dieses Festival aufgebauten Riesenrad. Die zweite Inszenierung findet rund um die Swarovski-Kristallwolke statt und das dritte Szenario spielt um den Bereich des Wünschelrutenhasen im Garten. Das Lichtdesign stammt – wie schon im Jahr 2017 – von Lichtdesigner Björn Hermann: „Ich habe mich für das Lichtfestival 2018, wie schon 2017, um den Entwurf des gesamten Lichtkonzepts gekümmert. Während es im Jahr 2017 eine eher multimediale Show mit Licht-, Laser- und interaktiver Video-Kunst war, bei der die Besucher innerhalb der Kristallwelten immer wieder neue Lichtinstallationen entdecken und alle 16 Minuten eine große Licht-Choreografie sehen konnten, die im Loop lief, lag der Fokus 2018 mehr auf dem Storytelling. Es ging darum, den Besuchern über drei verschiedene Akte eine Geschichte zu erzählen. Sobald ein Akt nach gut 15 Minuten zu Ende war, beginnt der daran anschließende an einem anderen Ort, sodass die Besucher mithilfe der Geschichte durch die Show geleitet werden.“
Winterliche Minus-Grade und sechs Wochen Dauereinsatz sind eine Herausforderung für die Lichttechnik Eine besondere Herausforderung bestand für Björn Hermann in den Umweltbedingungen, denn das Wetter in Tirol weist im Januar Temperaturschwankungen von -20° bis +12° Grad Celsius auf. „Dazu kommt die lange Laufzeit der Show, die ununterbrochen über vier Wochen täglich durchläuft. Im Vorfeld kommen natürlich noch der Aufbau und die Proben dazu, was ebenfalls rund zwei Wochen in Anspruch nimmt, sodass das Material bei Wind und Wetter sechs Wochen durchhalten muss. Das ist schon eine besondere Beanspruchung, die man nicht mit jedem Material erledigen kann.” Wie schon beim Lichtfestival 2017 setzte Björn Hermann daher u. a. auf den Einsatz von SGM-Lampen.
So setzte Björn Hermann 2017 größere Mengen an P-2 mit 21° und 43° ein, genau wie P-5 mit 15° 43°. „2018 hatte ich einen ganzen Schwung P-2 mit 43°-Linsen, diverse P-5 15° und P-5 mit 43° sowie Torblenden dabei und noch zusätzlich acht P-10. Für die Ausleuchtung der Kristallwolke war mir wichtig, nicht nur homogen die Wolke auszuleuchten, sondern mit einer Vielzahl an Lichtquellen mit engem Abstrahlwinkeln mehr Tiefe herauszuarbeiten und mit Farben und Intensitäten die Wolke organischer zu gestallten. Hierbei haben mir P-2, P-5 und P-10 mit 10°-, 15°- und 21°-Linsen sehr geholfen.”
Den ersten Kontakt zur neuen P-10 hatte Björn Hermann auf der prolight + sound. “Es hat mir sofort in den Fingern gejuckt, denn ich wollte das Produkt live testen und das Lichtfestival war dafür der perfekte Job.“ Für ihn sind zwei Eigenschaften der P-10 unschlagbar: „Die enorme Helligkeit und der enge Abstrahlwinkel von 10° sind wirklich der Hammer. Mit dem engen Abstrahlwinkel bietet mir das Produkt die volle Power an Lichtleistung und wenn es breiter werden muss eine schnelle Lösung über den leicht zu installierenden Frostfilter.”
Aufbau von PRG in nur zehn Tagen Erstmals wurde 2018 PRG von den Swarovski Kristallwelten mit der Installation der Lichttechnik sowie der Tontechnik beauftragt. Für PRG-Account-Manager Simon Rist ein ganz besonderer Auftrag: „Wir freuen uns über die erstmalige Zusammenarbeit und sind sehr stolz, dass wir die Swarovski Kristallwelten unterstützen dürfen! Wir sind frühzeitig in die Planung gegangen und haben versucht, gemeinsam mit dem Kunden dort Lösungen zu finden und zu entwickeln, wo es vorher vielleicht noch keine technischen Möglichkeiten gab und haben diese erfolgreich umgesetzt.“ So realisierte eine Crew von mehr als 15 PRG-Technikern den Aufbau an rund zehn Tagen. Das gute Wetter hat während der Aufbauphase für optimale Bedingungen gesorgt, sodass die Veranstaltungstechnik im geplanten Zeitfenster installiert und getestet werden konnte.
Ein Großteil der installierten Leuchten wird über Funk angesteuert, um Kabelbrücken auf den Besucherwegen im Garten zu vermeiden. Dazu wurde ein großes W-DMX Netzwerk auf dem gesamten Gelände der Kristallwelten installiert, welches über diese große Fläche ein optimales Signal an alle Leuchten sendet und ansteuert. Insgesamt wurden auf dem Gelände 63 Clay Paky Mythos inklusive Wetterschutz verbaut. Außerdem 100-mal Astera AX1 LED-Stäbe, die um den Hasen und am Riesen senkrecht im Boden installiert wurden. Diese werden ebenfalls per DMX angesteuert. Außerdem wurden für die Stäbe eigene Netzteile gebaut und installiert, um die Astera AX1 im Outdoorbereich installieren zu können. Des weiteren kommen für die Lichtshow zum Einsatz: 168 Astera AX5, AX7 und AX10 sowie 114 LED-Fluter SGM P-2, P-5 und P-10. Auf dem Spiegelwasser befindet sich ein weiteres, „Outdoor-taugliches“ Moving Light, der neue Elation Proteus Hybrid. Hierfür war die Kabelverlegung durch das zugefrorene Spiegelwasser notwendig.
Neben der Lichttechnik hat PRG auch die Tontechnik in den Swarovski Kristallwelten installiert. So kamen bspw. Meyer Sound MICA Lautsprecher zum Einsatz, Meyer Sound HP-700 Subwoofer sowie ein sehr umfangreiches Q-Lab Zuspielsystem. Vor zwei Szenarien (am Riesen und Wünschelrutenhasen) befindet sich zudem ein Buzzer, durch dessen Betätigung neue, beeindruckende Effekte ausgelöst werden. Ton und Licht sind in einer programmierten Timecode-Show eng miteinander verknüpft und aufeinander abgestimmt. Neben der PRG-Technik wurde auch die Bestandstechnik der Swarovski Kristallwelten, die im Garten und in den Wunderkammern bereits vorhanden ist, genutzt und mit in die Szenarien eingebunden. Auch für das Riesenrad wurde eine Sonderlösung entwickelt, um die Beleuchtung per DMX anzusteuern, sodass die unterschiedlichen Effekte mit in die Show integriert werden können.
Lichtdesigner Björn Hermann lobt die gute Zusammenarbeit mit PRG und die gemeinsamen Lösungsfindungen: „Es hat alles klasse funktioniert. Zu jeder Situation wurden Lösungen erarbeitet. Teilweise standen wir alle mit heißen Köpfen da und es wurden Netzgeräte bis nachts gelötet. Man muss sagen, das war ein großartiges Team, eine großartige Zusammenarbeit und es hat sehr viel Spaß gemacht.“
Björn Hermann: Vielfalt und Erfahrung in der Licht-Branche Björn Hermann blickt auf 25 Jahre Erfahrungen in der Licht-Branche zurück und ist seit 1998 hauptberuflich in der Event-Branche aktiv. 1999 bildete die Lichtprogrammierung seinen Schaffens- Schwerpunkt. Später wurde er noch kreativer und entwickelte ab 2007 hautsächlich Lichtdesigns für seine Kunden. Seit 2011 befasst er sich mit komplexen Lichtkonzeptionen für Kunst-, Kultur-, Outdoor- und Spezial-Events.
Er wurde 2016 mit dem deutschen Bühnenpreis in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Verschiedene Projekte, bei denen Björn Hermanns Lichtkonzepte im Einsatz waren, wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter ADC-Awards, FAMAB-Awards, EuBEA-Awards, Galaxi-Award, German-Design-Award und der OPUS-Award.
Hermanns Arbeiten konnte man beispielsweise 2014 in Berlin anlässlich der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Mauerfall bewundern, wo er das gesamte Brandenburger Tor mit einem Mix aus P-5 15°, P-5 21°, P-5 43° und Q-7 RGBW von vorne, von unten, von der Seite und sogar als Silhouette von hinten beleuchtete. Zudem unterstützte der das Kameralicht mit Q-7 W und P-5 TW. Auch die Schiffstaufe der AIDAprima 2016 in Hamburg bekam durch seine Lichtideen einen besonderen Glanz verliehen.