Kolumne

Die Event-Zora: Ouvrons Grand les Jeux.

Puh, jetzt ist aber mal Schluss mit den Megaevents. Kam die UEFA Euro noch wie ein Jubiläumsevent der 90er Jahre daher, bot Paris ein perfektes Abziehbild der Gegenwart – oder Zukunft, oder doch der Vergangenheit? Eigentlich ist ja alles gesagt. Ich habe schließlich Eure Posts und Kommentare gelesen. Aber ich will meinen sehr subjektiven Moutarde doch noch draufgeben.

Event Zora fliegt durch das Logo der Olympischen Ringe

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„Games Wide Open“ oder „Offene Spiele“ – vergessen wir mal kurz die Sicherheitsvorkehrungen wie bei einem G20-Gipfel -,  das Motto der Olympischen Spiele 2024 wurde sehr konzeptgetreu getreu umgesetzt.

Der Ansatz, vorhandene Locations zu nutzen, ist uns ja auch sehr vertraut. Nur wenige Unternehmen protzen noch mit temporären Bauten. Das Geld sitzt nicht mehr so locker und auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine gewisse Rolle. So auch bei Olympia und der neuen Agenda des IOC. In Barcelona, Athen oder sonstwo verfallen die ungenutzten exklusiven Sportstätten. Was ist eigentlich mit Peking? Da recherchiere ich doch mal nach. Jedenfalls marketingtechnisch ein perfekter Schachzug, das kulturelle und touristische „Tafelsilber“ so souverän aufzulegen. Chapeau, die Gallier können nicht nur Revolution, sondern auch Grand Nation.

Jetzt träumen wir aber erst mal alle noch von mechanischen Pferden, olympischem LED-Feuer am Montgolfier, güldenen Aliens und Snoop Dog. Und mal schauen, was jetzt alles so als Walk- und Stage-Acts geklont wird. Da bin ich auf die nächsten Pitch-Präsentationen zu einem Jubiläumsevent eines unserer Tochterunternehmen gespannt!

Herrlich fand ich den Fake-Aufreger zum vermeintlich queeren Abendmahl, das gar nicht von Leonardo inspiriert war, sondern dem barocken heidnischen „Festmahl der Götter“ von Jan van Bijlert. Den kannte vorher kein „cochon“.

Jetzt bin ich natürlich auf L.A. 2028 gespannt, wenn Präsidentin Harris die Spiele eröffnet. Ich bewerbe mich mal schon jetzt als Volunteer fürs Deutsche Haus.

Salut & See you!

 

PS: Um es mit Antoine de Saint-Exupéry zu sagen: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.“ Mir waren die Feiern am Anfang und am Ende mit dem vielgängigen inszenatorischen Festmenü un peu trop.

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