Ausbildungsbuddy für Veranstaltungstechniker Edelmat
von Redaktion,
Veranstaltungstechnik-Unternehmen Edelmat hat den Reinickendorfer Ausbildungsbuddy erhalten und sieht sich auch für eine ungewisse Zukunft gut aufgestellt.
Edelmat-Geschäftsführer Daniel Schaefers (links) freut sich mit seinen Azubis über den Reinickendorfer Ausbildungsbuddy 2022. (Bild: Edelmat)
Die Edelmat GmbH ist einer der Sieger des Reinickendorfer Ausbildungsbuddy 2022. Nach 2019 gelang dies den Berliner Veranstaltungstechnikern zum zweiten Mal. Als kleines Unternehmen mit 16 Mitarbeitern überzeugte Edelmat die Jury mit einem ausgefeilten Azubi-Leitfaden und Onboarding-Verfahren. Mehr noch: Das Unternehmen konnte trotz Corona und dem damit verbundenen Wegfall von Veranstaltungen alle Ausbildungsplätze erhalten und sorgt dafür, dass die Azubis über den Ausbildungsrahmenplan hinaus gut ausgebildet werden.
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Laut Edelmat fühlen sich alle jungen Kräfte gut aufgehoben, da sie sich fachlich entwickeln können. Aber auch der Wohlfühlfaktor soll hoch sein und zusätzliche Angebote wie die Nutzung des firmeneigenen T3-Oldtimers, Ersthelfer-Ausbildung, ADAC-Fahrtraining und ein umfassender Gesundheitsservice werden von den Nachwuchs-Veranstaltungstechnikern gerne angenommen.
„Die letzten beiden Jahre waren herausfordernd. Nach dem Zusammenbruch der Veranstaltungswirtschaft durch die Corona-Einschränkungen gab es starke und teils sehr kurzfristig veränderte Rahmenbedingungen für unserer Branche. Unsere Ausbildung haben wir während der gesamten Zeit aufrechterhalten und keine Ausbilder und Auszubildenden in Kurzarbeit geschickt“, erzählt Edelmat-Geschäftsführer Daniel Schaefers. Zudem übernahm Edelmat eine weitere Azubine von einem Mitbewerber, der in der Pandemie nicht mehr ausbilden konnte.
Lernen in eigenen Workshops und bei Kooperationspartnern
Doch wie bildet man ohne Veranstaltungen in diesem Beruf aus? Mit eigenen Workshops – und selbst organisierten Events. Für die Prüfungsprojekte der Azubis gab es auch wichtige Unterstützung innerhalb der Branche, etwa durch unentgeltliche Leistungen von Künstlern und Zulieferern. Und die Bolle Festsäle haben ihre Räumlichkeiten für Veranstaltungsproben zur Verfügung gestellt.
Während der Corona-Krise wurden auf diese Weise fünf Azubis in den IHK-Berufen „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“ sowie „Veranstaltungskaufmann/-frau“ ausgebildet. Alle haben ein Übernahmeangebot erhalten. Letztlich konnte Edelmat durch die eigene Ausbildung 3 qualifizierte Fachkräfte gewinnen. Aktuell gehören mit Leonard (17), Kira (18) und Jakob (25) drei Auszubildende und mit Ansgar (21) ein dualer Student zum Team.
Ausbildung während Krisen
„Ausbildung innerhalb von Krisen und unter erschwerten Bedingungen bedeutet immer Extrameilen zu laufen. Aber was ist nachhaltiger, als in die eigene Zukunft zu investieren? Es entwickeln sich wertvolle Mitarbeiter, die sich stark mit der Firma identifizieren. Ich kann nur sagen: Wer die besten Mitarbeiter haben will, der sollte in die eigene betriebliche Ausbildung investieren“, so Daniel Schaefers bei der Preisverleihung am 20. Oktober in der Aula des Reinickendorfer Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums.
„Viele Unternehmen stehen vor der großen Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Wer hier frühzeitig in Ausbildung investiert, hat langfristig engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gezielt auf die Aufgaben im Betrieb vorbereitet wurden.“ so Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD). Unter seiner Schirmherrschaft hatte die ehrenamtliche Initiative Ausbildungsplatz-Paten mit Unterstützung der bezirklichen Wirtschaftsförderung den Wettbewerb um die ausbildungsfreundlichsten Unternehmen in den drei Kategorien kleines, mittleres und großes Unternehmen ausgeschrieben. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Industrie- und Handwerkskammern, Politik und Verwaltung, wählte die drei Preisträger aus. Neben der Edelmat GmbH wurden die Borsig GmbH sowie die Evamo Pump Technologie Solutions PS GmbH ausgezeichnet.
Umsatzsteigerung durch neuen Geschäftszweig
Für Edelmat hat sich die Investition in die eigene Ausbildung auch deshalb gelohnt, weil daraus neue Lösungen für digitale und hybride Meetings entwickelt wurden und so ein völlig neuer Geschäftszweig entstand. Der Umsatz konnte auch dadurch um mehr als ein Drittel gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 gesteigert werden. Daniel Schaefers erklärt das so: „Erst ist etwas kaputtgegangen, darauf haben wir reagiert und schlussendlich nicht nur repariert, sondern saniert und neu gebaut.“
Er wird auch weiterhin ausbilden und sucht aktuell einen Azubi für den Beruf Veranstaltungskaufmann/-frau. Weitere Installationsprojekte im Bereich hybride Meetings und Schulungsanwendungen würden helfen, die Ausbildung auch zukünftig im vollen Umfang zu ermöglichen.
