Regelmäßig erreichen Open-Source-Projekte eindrucksvolle Funktionsumfänge. QLC+ sticht jedoch besonders hervor und kann für zahlreiche Licht-Anforderungen zum Aufgabenlöser werden. Unterstützt auf allen Plattformen gibt die Software Kontrolle über eine beliebige Anzahl Universen.
Ob auf Tour, als Teil des Aftershow-Party-Bestecks oder für die unbetreute Installation: immer wie- der stehen wir Szenarien gegenüber, bei denen eine Lichtkonsole und/oder die Betreuung nicht so ganz in das Budget passen möchten.
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Q Light Controller Plus ist eine Open-Source-Software zur Lichtsteuerung für Windows, Mac und Linux. Es stehen mehrere fertige Builds für Linux zur Verfügung und in der Community findet sich auch eine Version für Raspberry Pi. Das ambitionierte Projekt des italienischen Programmierers Massimo Callegari ist keine Spielerei: Die Software liefert die gleichzeitige Kontrolle über eine beliebige Anzahl an DMX-Universen. Für den schnellen Start beim Anlegen verwendeter Fixtures steht eine Library mit ca. 400 gängigen Geräten zur Verfügung. Generische und auch komplexe eigene Fixtures lassen sich detailliert im eigenen Editor anlegen, exportieren und natürlich auch wieder importieren.
Für die Kommunikation zwischen Mensch, Software und Hardware werden gängige Protokolle unterstützt. Als Schnittstelle zwischen USB und DMX kommt eine Vielzahl an Adaptern infrage, u. a. auch die Geräte von Enttec. Natürlich kann auch via ArtNet ausgespielt werden. Für die Steuerung der Software und von Shows kommen neben der individuell programmierbaren Bedienoberfläche auch MIDI, OSC, HID oder selbst Audiotrigger in Frage. Bei der Offline-Programmierung von Szenen und Chasern hilft zudem der 2D-Fixturemonitor dabei, eine Vorstellung von der Show zu gewinnen.
Mit dem Showmanager lässt sich eine Timeline erstellen ,die gleichzeitig auch ein Video und eine Stereo-Audiospur abspielen kann und für taktgenaues Licht sorgt. Mit dieser Funktion wird es auch einer Band mit einem engeren Tour-Budget möglich, Licht, Laser und Nebel passend zur Show zu steuern und dabei die Stereospur noch für einen Klick und Mono-Backing-Track zu benutzen. All das kommt dann aus einem Raspberry Pi im Rack und kann per Smartphone über OSC gesteuert werden – kein Laptop ist nötig und das System kann automatisch im Showmodus booten. Seit September 2021 befindet sich die Version 5 von QLC+ in der Beta-Phase und bringt noch einmal eine ganze Reihe an Verbesserungen und Funktionen mit sich, wie es jedoch bei einem Projekt eines einzelnen Entwicklers so ist, braucht alles etwas Zeit und vor allem Support aus der Community in Form von Feedback und Bug-Reports. Die Webseite von QLC+ verfügt über ein eigenes Forum in dem man auch Unterstützung bei Fragen zu eigenen Projekten erhält. Umfang und Möglichkeiten dieser kostenlosen Software sind wahrlich bemerkenswert.
Kommentare zu diesem Artikel
Felix
Hallo Alexander,
Danke für die Erwähnung dieses wahnsinnig guten OpenSource Projekts.
Eine Ergänzung von mir:
Die Software lässt deutlich mehr als 4 Universen zu. Die Universen müssen nur im Inputs/Outputs Tab zusätzlich angelegt werden. Dann funzts.
Wir hatten die Software für ein LED Gruppenkostüm im Einsatz und 15 Universen problemlos genutzt.
Allen die es nicht kennen, sei es sehr ans Herz gelegt, das Programm mal auszuprobieren. Wie oben beschrieben, der Funktionsumfang ist mächtig.
Hallo Alexander,
Danke für die Erwähnung dieses wahnsinnig guten OpenSource Projekts.
Eine Ergänzung von mir:
Die Software lässt deutlich mehr als 4 Universen zu. Die Universen müssen nur im Inputs/Outputs Tab zusätzlich angelegt werden. Dann funzts.
Wir hatten die Software für ein LED Gruppenkostüm im Einsatz und 15 Universen problemlos genutzt.
Allen die es nicht kennen, sei es sehr ans Herz gelegt, das Programm mal auszuprobieren. Wie oben beschrieben, der Funktionsumfang ist mächtig.
Hi Felix,
vielen Dank für dein Feedback – da war ich wohl etwas nachlässig in meiner Recherche. Ich passe das an.
Viele Grüße
Alexander Heber