Damit die Vermittlung praktischer Kompetenzen für angehende Fachkräfte für Veranstaltungstechnik sowie Veranstaltungskaufleute auch in Corona-Zeiten nicht zu kurz kommt, haben die drei hannoverschen Kulturzentren MusikZentrum, Faust und Pavillon mit der Deutschen Event Akademie die Kooperation step2future gebildet. Mit dem Ziel, die Kenntnisse und Fähigkeiten der Auszubildenden vor allem durch praktisches Trainieren und Vertiefen zu festigen, haben die Kooperationspartner gemeinsam ein spezielles Konzept für ihre Auszubildenden entwickelt.
(Bild: Arabella Arthur)
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Christoph Lubrich, Technischer Leiter und Ausbilder im Kulturzentrum Pavillon beschreibt die Ausgangssituation: „Durch die Schließung unserer Zentren im März fiel für unsere Auszubildenden von heute auf morgen der praktische Teil der Berufsausbildung weg. Die Stadt Hannover ist Trägerin der Ausbildungsverhältnisse in unseren Kulturzentren. Die Verantwortung eine vollumfängliche Berufsausbildung zu gewährleisten tragen wir gegenüber der Landeshauptstadt, vor allem jedoch gegenüber den Azubis. Wir wollten keinen „Corona-Jahrgang“. Daher war uns sofort klar, dass wir gemeinsam mehr erreichen. Der Gedanke, mit der DEAplus zu kooperieren, lag aufgrund ihrer hohen Kompetenz auf der Hand.“
„Lerninhalte aus der Berufsschule lassen sich inhouse in unseren Betrieben unmittelbar praxisnah vertiefen und gezielt erweitern. Das gemeinsame Lernen unserer Azubis ist ein sehr dialogorientiertes und nachhaltiges Erlebnis.“ schildert Sabine Busmann, Geschäftsführerin und verantwortliche Ausbilderin im MusikZentrum, die Erfahrungen aus den bisher durchgeführten Ausbildungstagen im Projekt. „Ich war begeistert von der Aufrage der Kulturzenten…“ sagt Anke Lohmann, Geschäftsführerin der Deutschen Event Akademie, „…und bin immer noch beeindruckt vom Engagement der Institutionen und deren Ausbilder, auch jetzt eine bestmögliche Ausbildung zu realisieren.“ Die Diplom-Ingenieurin für Theater- und Veranstaltungstechnik ist im Kooperationsprojekt auch selbst als Dozentin mit dabei.
Das Themenspektrum von step2future umfasst technische Handlungskompetenzen in den Bereichen Audio, Video, Lichtdesign, Rigging, Elektrotechnik und wird von Themen wie Veranstaltungsorganisation flankiert. Trainiert wird praxisnah vor Ort in jeweils einem der drei Ausbildungsbetriebe.
Kick-off für die Auszubildenden war am 17. August direkt im Ausbildungsbetrieb Pavillon Hannover. Am dritten step2future Tag ging es beispielsweise anhand eines fiktiven Veranstaltungsprojekts um die Bearbeitung eines Fehlerparcours. Ein anspruchsvolles Szenario, bei dem die Auszubildenden im Team ganz praxisnah Verantwortung trainieren konnten. Manche Themen bearbeiten die Teilnehmenden ausbildungsjahrübergreifend; andere sind speziell ausgerichtet auf die Ziele eines bestimmten Ausbildungsjahres bzw. -abschnittes.
Positives Feedback gibt es auch aus den Reihen der Auszubildenden. Emilia Stephan ist im ersten Ausbildungsjahr und freut sich über das neue Know-how: „Der Workshop hat mir klar gemacht, wie wichtig es auch für mich als Veranstaltungskauffrau ist, einen Durchblick bei der Technik zu haben.“ Paul, im zweiten Ausbildungsjahr auf dem Weg zur „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“ ist dankbar dafür, „dass sich auch in diesen Zeiten Möglichkeiten ergeben haben, um mich in meinem Beruf weiterzubilden und mich mit erfahrenen Leuten vom Fach auszutauschen und so von ihnen lernen zu können“. Geplant sind bis Ende dieses Jahres zunächst rund zwanzig Seminartage.